»25. Kapitel

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„Hiiiiiiiiiiii.“

Freudestrahlend riss Doniya ihre Arme auseinander und zog mich in eine feste Umarmung.

„Hey.“

nuschelte ich in ihre Haare und löste mich wieder halb lächelnd von ihr. Das schwarzhaarige Mädchen grinste mich breit an, anscheinend schien sie so gut gelaunt zu sein wie lange nicht mehr. Ehe ich sagen konnte wieso ich überhaupt hier war trat sie zurück und nahm meine Hand. Dann zog sie mich in das große Haus hinein und ließ die Tür achtlos wieder hinter mir ins Schloss fallen.

„Schön dich mal wieder hier zu sehen.“

flötete sie und drückte meine Hand einmal feste. Sie führte mich in die Küche, wo sie mich auf einen Küchenstuhl absetzte und direkt danach zur Spüle hüpfte und anfing einen Tee zu machen.

Meine Güte, dachte ich mir kopfschüttelnd und streifte mir meine Jacke ab, wieso ist diese ganze Familie eigentlich immer so verdammt gut gelaunt?

„Ich wollte eigentlich nur kurz zu Zayn, wir müssen... über etwas reden.“

klärte ich nur zögernd auf und verfolgte mit meinen Augen wie Doniya sich an die Theke lehnte. Ob sie wohl etwas davon weiß, fragte ich mich und rieb mir kurz über die Augen, um den forschenden Blick meines Gegenübers geschickt auszuweichen.

„Er freut sich bestimmt sehr dich zu sehen.“

sagte sie und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Erleichtert atmete ich die verbrauchte Luft stückweise wieder aus. So wie sie mir vorkam schien Zayn ihr nichts von unserer momentanen Situation erzählt zu haben.

Es war nicht so, dass es mir etwas ausmachen würde, wenn sie oder die anderen zwei etwas davon wussten, doch sie waren alle sehr neugierig und ließen einen dann meistens nicht in Ruhe, bis man alles ausführlich erzählt hatte. Und darauf hatte ich momentan nicht sehr große Lust.

Als ich nichts auf ihre Anspielung erwiderte, redete sie unbeschwert weiter.

„Weißt du, er redet ständig von dir. Manchmal kommt es mir so vor, als wärt ihr zusammen und würdet es keinem erzählen.“

„Halt deine Klappe, Doniya.“

meldete sich eine genervte Stimme, ehe sie weitere, anscheinend peinliche Sachen heraus plappern konnte. Als wäre ich von einer Tarantel gestochen worden fuhr ich aus meinen Sitz und drehte mich zu der Stimme herum.

Ein grummelnder Zayn betrat die Küche, eine leere Pizzaschachtel und eine Cola Dose in seinen Händen. Sein Blick wanderte kurz zu mir, dann zu seiner Schwester. Diese machte ihm bereitwillig Platz, als er an ihr vorbeitrottete, um die Sachen zu entsorgen.

„Na, dann lasse ich euch beide jetzt mal alleeeeeeine.“

rief Doniya schmunzelnd und tapste aus der Tür hinaus, nicht ohne mich noch einmal vielsagend anzusehen. Dann verschwand sie aus meinem Blickfeld und schloss die Tür hinter sich. Nervös sah ich zu, wie er seine Hände leerte und den Teekocher, den seine Schwester angemacht hatte wieder ausmachte und das Wasser in die Spüle kippte. Anschließend drehte er sich zu mir herum und nahm Doniyas vorherigen Platz an der Theke an.

„Was machst du hier?“

fragte er leise, seine Augen verzogen sich misstrauisch zu Schlitzen. Der Blick, mit dem er mich ansah bereitete mir etwas Sorgen. Er sieht mich an, als wäre ich der letzte Dreck, dachte ich mir und schluckte einmal schwer.

„Ich…uhm, wollte mit dir reden.“

stotterte ich und fuhr mir abwesend über den Nacken. Mein Gegenüber ließ seine Hand kurz durch die dichten, schwarzen Haare gleiten, ehe er seine Arme protestantisch vor seiner Brust verschränkte.

Rock meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt