Mit hängenden Mundwinkeln ließ ich mich auf den unbequemen Stuhl fallen. Wieso geht ausgerechnet der letzte Schultag einfach nicht zu Ende, fragte ich mich und holte die passenden Schulutensilien aus meiner Tasche. Obwohl Spanisch neben Biologie eins meiner Lieblingsfächer war, kam der leise Verdacht in mir auf, dass sich die letzte Schulstunde am längsten hinziehen würde.
„Was ziehst du denn für eine Schnute? Ist jemand gestorben oder so?"
Mein Kopf fuhr ruckartig nach links, als ich die Stimme mit dem starken Akzent erkannte. Mit einem lauten Knallen ließ sich der, mir nur zu bekannte Blondschopf auf den Stuhl neben mir fallen. Seine Schultasche knallte dabei auf die Tischplatte, doch es passierte nicht sonderlich viel, außer dass es ein noch lauteres Rums durch den Klassenraum schallte und sämtliche Blicke auf uns zog.
Mit einem kleinen Lächeln wandte ich mein Gesicht wieder ab und kramte meine Federmappe zwischen den anderen Heften hervor.
„Wie kommst du denn auf so etwas?"
Als würde ich nicht wissen wovon er redete legte ich meine Stirn in Falten und zog das kleine Etui erfolgreich an das Tageslicht. Niall tat es mir gleich und packte seine Sachen aus. Während er seine Unterlagen sowie das Sandwich heraus suchte, das er merkwürdigerweise jede Stunde mitbrachte, damit wir es uns teilen konnten, wanderte mein Blick zu der Tür auf der anderen Seite des Raumes.
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich war, hoffte ich, dass wenn Zayn gleich herein kommen würde, sich auf den Platz rechts von mir setzen würde, den ich extra für ihn reserviert hatte. Doch so wie ich ihn kannte würde er sich irgendwo anders hinsetzen, außer neben mich
„Du siehst aus, als hätte man dir gerade eben gesagt, dass du nur noch einen Tag zu leben hättest."
Niall seufzte dramatisch auf, als wir gleichzeitig Mrs. Fabray erblickten, die mit einem großen, falschen Lächeln den Klassenraum betrat. In ihren Armen hielt sie einen Stapel Arbeitsblätter. Von Zayn oder Liam war immer noch keine Spur.
Auch vom letzteren Jungen war ich leicht enttäuscht. Nach unserer kleinen...Aktivität gestern, war er zwar auf meine Frage hin geblieben, doch als ich am nächsten Morgen merkwürdigerweise in T-Shirt und Unterhose aufgewacht war, war die andere Betthälfte leer und kalt gewesen.
Er hatte, wie schon gesagt, sein Wort gehalten, aber als ich in der Nacht einmal kurz aufgewacht war, hatte ich bemerkt, wie distanziert er von mir gelegen hatte. In dieser Sekunde war der Wunsch in mir aufgekommen mich an seinen warmen Körper zu schmiegen und das geborgene Gefühl der starken Arme um mich herum zu spüren, doch auch zu dem war ich zu feige gewesen.
„Was hast du denn jetzt?"
Ein aufgeregter Ire lenkte mich aus meinen Erinnerungen von letzter Nacht ab. Aufgelöst sah ich auf und stellte gleichzeitig fest, dass die junge Lehrerin schon mit dem Unterricht begonnen hatte. Doch aufpassen würde ich ohnehin nicht, denn erstens saß ich neben Niall und zweitens war mein Energie auf dem Tiefpunkt.
„Es ist alles gut, ich..."
„Du?"
half er mir nach und stützte den Kopf auf seinen Arm. Das blau seiner Augen bohrte sich förmlich von der Seite in mich hinein, doch ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren, indem mein Fokus wieder zu der stark demolierten Tür glitt, stets in der Hoffnung, dass mein alter bester Freund noch hinein platzen würde.
„Es ist nur...Zayn hat dir doch sicher erzählt was los ist, oder?"
Die Wörter verließen nur holprig und stotternd meinen Mund. Am liebsten wäre ich jetzt einfach gegangen, denn ich wusste genau, was Niall versuchen würde, wenn er wissen würde was zwischen Zayn und mir in den letzten Tagen geschehen war.
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Rock me
FanfictionLiebe ist unberechenbar. Liebe kann einen guten Menschen schlecht werden lassen und sie kann genauso einen schlechten Menschen gut werden lassen. Liebe kann verändern. Liebe kann täuschen. Liebe kann alles. Doch auch wenn das Gefühl von Liebe etwas...