Kapitel 18
Zayns POV
Endlich berührten meine Lippen seine. Viel zu lange hatte ich davon geträumt und viel zu viele Nächte hatten diese Lippen mich gekostet. Ich liebte seine Lippen und den Geschmack, welcher von ihnen aus ging, wie reine Schokolade.
Besser als das.
Es war als würde man einen Gott küssen und doch war er nicht so dominant.
Zuerst spannte Niall sich an und ich hatte schon angst er würde mich von sich wegschubsen, doch so länger der Kuss dauerte um so entspannter wurde er, bis er mich schlussendlich doch zurück küsste.
Sofort musste ich lächeln und verstärkte leicht den Druck auf seine Lippen was ihn dazu brachte seine Arme um mich zu legen.
Ich liebte es, wenn Niall das tat. Meistens tat er es zwar aus Freundschaft, doch jetzt nicht.
Jetzt wollte er es wirklich.
Vorsichtig fing er an mit meinen Haaren zu spielen und zog leicht an ihnen, was mich fast zum stöhnen brachte.
Meine Lippen bewegten sich immer langsamer bis sie schließlich still standen und sich von Nialls lösten.
Ängstlich was jetzt kommen würde sah ich hoch und blickte in ein leicht geschocktes aber lächelndes Gesicht.
"Das.. Zayn.." stotterte er bevor er komplett verstummte. Ich lächelte einfach nur vor mich hin und betete, dass er wenigstens irgendwas für mich entfand.
Immer noch sprachlos sah er mich an, doch der Schock schien sich verzogen zu haben, denn er lächelte nur noch dämlich und starrte mich an, was mich unwohl fühlen ließ. "Niall?" fragte ich vorsichtig und er sah mich mal wieder mit diesen atemberaubenden blauen Augen an. Wie konnte jemand so schöne Augen haben?
"Es tut mir leid.." murmelte ich, denn ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte und diese Stille brachte mich beinahe um.
Niall schüttelte nur den Kopf und nahm meine Hand in seine bevor er sie kurz küsste.
"Dir muss nichts leid tun" flüsterte er zurück. Ich lächelte einfach nur, versuchte den schönen Moment nicht zu zerstören, was dann aber jemand anderes für mich übernahm. "Meine Herren wir sind da. Flughafen" murrte der Taxifahrer und Niall zog seine Hand weg. Traurig blickte ich auf meine nun leere Hand und ich wurde stinksauer auf den Taxifahrer.
Das hat ihn jetzt sein Trinkgeld gekostet. Eigentlich mag ich ja Taxifahrer und sie könnten sich nie beschweren das ich zu wenig zahle aber das war zu viel.
Ich hatte echt schon viel erlebt. Millionen rote Ampeln überfahren, was andauernd mein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Rummeckern auf den verschiedensten Sprachen und Beleidigungen aber das ging zu weit. Böse sah ich ihn an und verließ nach Niall das Auto. Wir holten unser Gepäck aus dem Wagen und ich drückte dem Fahrer das Geld bis auf den Pence genau passend in die Hand.
Ohne noch was zu sagen drehte ich mich um und betrat den Flughafen, Niall dicht neben mir. Ich konnte die Angst in seinen Augen sehen, ich wusste zwar, dass er angst hatte, wenn er nicht weiß was passiert oder wohin es geht aber diesmal musste er da durch. Es würde sich lohnen. Schnell hatten wir den Schalter gefunden und machten uns auf den Weg um unser Gepäck abzugeben. Ich hatte einen Koffer für Niall gepackt mit neuen Anziehsachen, welche ich extra für ihn gekauft hatte. Ich hoffte sie gefallen ihm. Ich hatte sie mir schon oft an ihm vorgestellt und war jedesmal zu dem Entschluss gekommen, dass sie ihm super stehen werden.
Von weitem sah man schon die lange Schlange vor unserem Schalter und ich seufzte. Das kann ja heiter werden.
Wie ich warten doch hasse.
Immer noch genervt von dem Fahrer stellte ich mich neben Niall in die Schlange und dachte grade über die vielen verschiedenen Möglichkeiten nach, wie ich es dem Arsch heimzahlen könnte, als etwas warmes, weiches meine Hand berührte und ich vor Schreck zusammen zuckte, bevor mein Blick nach unten glitt und ich Nialls Hand in meiner sah.
Lächelnd schloss ich meine Hand um seine. Sie passten perfekt in einander und mein Lächeln wuchs als ich seine funkelnden Augen sah. Zwar schwiegen wir immer noch, doch es war ein angenehmes schweigen. Jeder ging seinen Gedanken nach, auch wenn meine Gedanken alleine um den kleinen Blondschopf neben mir kreisten. Was würde ich nur ohne ihn machen?
Die Schlange bewegte sich langsam vorwärts und nach gefühlten Stunden waren wir dann auch endlich an der Reihe und gaben unser Gepäck auf. Niall ließ meine Hand nicht eine Sekunde los und mein Körper wurde durchzuckt von kleinen Stromschlägen, welche alle von ihm ausgingen.
Nachdem wir endlich fertig waren begaben wir uns zur Sicherheitskontrolle und danach in den Wartebereich.
Jetzt müssen wir noch eineinhalb Stunden warten.
"Zayn?" fragte Niall vorsichtig und stupste mich leicht an.
"Ja Nialler?" lächelte ich zurück.
"Ich habe hunger" schmollte er und ich musste mir das Lachen verkneifen, ich wollte ihn ja nicht verletzen. Nickend stand ich auf und ließ dabei seine Hand los. Sofort wurde mir kalt und ich hätte sie am liebsten sofort wieder genommen, doch mein Engel hatte Hunger und das durfte nicht sein.
"Bin gleich wieder da" versprach ich und Niall nickte leicht ängstlich als ich mich von ihm entfernte.
Ich lief gefühlte stunden, bis ich endlich einen Laden mit Sandwiches fand und stellte mich in die viel zu lange Schlange. Hoffentlich würde Niall nichts passieren, dachte ich während ich langsam weiter nach vorne lief.
Eine halbe stunde später hatte ich dann endlich mein gewünschtes Sandwich und eine Cola für Niall und mich und begab mich auf den Rückweg, wo ich dann an einem Schaufenster hängen blieb, denn ich hatte was wunderschönes gesehen. Das musste Niall haben, also beschloss ich kurzerhand in den Laden zu gehen und suchte den ganzen Laden ab, bis ich es endlich gefunden hatte. Triumphierend lächelnd ging ich auf die Kasse zu die mal wieder eine lange Schlange hatte. Das hieß also wieder warten. Mein Magen zog sich zusammen, als ich sah, dass ich schon fast eine stunde weg war. Hoffentlich ging es Niall gut. Als ich an der reihe war bezahlte ich schnell und sprintete zurück zu unserem Platz. Von weitem konnte ich schon Niall sehen. Mein Lächeln gefror auf meinem Gesicht, als ich sah, dass er weinte und ich beschleunigte meine Schritte, bis ich vor ihm stand.
"Niall" sagte ich überfordert und zog ihn in meine Arme.
"Hey was ist denn?" fragte ich leise und streichelte seinen Rücken. Niall krallte sich fest and schluchzte in mein Ohr.
"Ich..ich dachte du..du.." wieder fing er an nach Luft zu ringen und ich streichelte seinen Rücken bis er sich beruhigte.
"Es tut mir leid" flüsterte ich und drückte ihn an mich.
Irgendwann hatte er sich dann auch endlich beruhigt und ass sein Sandwich, jedoch nicht ohne meine Hand zu halten oder mich anzustarren, um sicher zu sein, dass ich da bin.
Wie kann man nur so süß sein?
war mein einziger Gedanke während den nächsten zwanzig Minuten, die wir wieder schweigend da saßen, bis Niall die Stille brach.
"Wohin fliegen wir eigentlich?"

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12 Years A Slave
Fanfiction12 Years a slave Noch ein Jahr, dachte der blonde Junge. In einem Jahr kann ich hier weg. Seit 11 Jahren lebte der Ire als Sklave der Familie Malik in Pakistan. Wie er da hinkam weiß er nicht, doch er ist schüchtern, hat vor allem und jedem Angst...