Kapitel 23

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Kapitel 23

~ LA Zoo ~

Zayns POV

Mit großen Augen starrte Niall mich an, es war so süß wenn er sich freute und gleichzeitig verwirrt drein blickte.
"Zayn?" grinste er, doch es klang eher wie eine Frage und ich nickte lächelnd.
"Du hast dir doch gewünscht mal in einen Zoo zu gehen?" fragte ich vorsichtig und sofort nickte er, was mich erleichtert aufatmen ließ. Ich hatte ihn nicht verletzt. Vorsichtig nahm ich seine Hand und trat in die langen Schlangen vor den Kassen. Nach kurzer zeit fing ich an genervt zu werden und langweilig war mir eh schon die ganze Zeit, doch Niall wusste was zu tun war, auch wenn er keine Ahnung hatte, was ich dachte. Vorsichtig küsste er meine Wange und drückte meine Hand leicht in seiner kleineren.
"Nicht böse sein" kicherte Niall in mein Ohr und sofort wuchs ein Lächeln auf meinen Lippen.
"bin ich nicht" lächelte ich ihn an und streichelte kurz seine Wange bevor wir durch ein lautes Räuspern unterbrochen wurden.
Konnte diese dummen Leute nicht ein mal ihre Fresse halten wenn ich meinen Engel streichel, küsse oder einfach nur anstarre?! dachte ich mehr als genervt und war stinksauer auf die Person, welche uns gestört hatte.
Genauso wie der Taxifahrer wird diese Tussi kein Trinkgeld bekommen, dachte ich schadenfroh und kaufte uns zwei Eintrittskarten für meinen Engel und mich.
Die ganze Zeit hatte Niall nichts gesagt, weswegen ich ihn besorgt ansah, doch sofort bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht und auch ich musste lächeln.
"Jetzt können wir rein" zwinkerte ich und Niall wurde knallrot.
Oh gott der Junge, woran er wohl wieder denkt.
Kopfschüttelnd grinste ich bevor wir dann den Zoo betraten.
"Wo möchtest du hin Schatz?" fragte ich liebevoll und griff erneut nach seiner Hand, doch er zuckte nur mit den Schultern.
"Vögel?" fragte ich und er nickte zaghaft. Ich nahm das für ein begeistertes Ja und marschierte los zu den Vögeln. Seit Jahren war ich nicht mehr im Zoo gewesen und schon gar nicht in Los Angeles, was mich wieder wie ein kleines Kind fühlen ließ, doch heute war es Nialls großer Tag.
"Guck mal Schatz" quiekte ich fast und zeigte auf einen süßen Vogel, welcher im Gehege umherflog.
"Das ist eine Gelbnackenamazone" laß ich vor und Niall starrte den Vogel fasziniert an.
"Er ist wunderschön" murmelte er leise und ich legte meine Arme von hinten um seinen Körper.
"Wie du" murmelte ich in sein Ohr und küsste es danach.
Sofort fing er an zu kichern und seine Gesichtsfarbe änderte sich in ein leuchtendes Rot.
"Kein Grund rot zu werden Schatz"  murmelte ich und natürlich änderte das nichts an seiner Farbe.
"Wenn ichs mir recht überlege ist das rot doch ganz schön" kicherte ich und er versteckte seinen Kopf in meiner Jacke.
"Guck" flüsterte ich und zeigte auf einen zweiten Vogel der genau an uns vorbei flog, was Niall zum strahlen brachte.
"Danke" flüsterte Niall. Verwirrt sah ich ihn an.
"Wofür?" sprach ich dann mit verwirrter Stimme aus und er nickte zu den Vögeln.
"Für diesen Ausflug" lächelte er und als ich begriff was er meinte fing ich an zu lachen.
"Schatz das war nicht unser Ausflug.. wir gucken uns noch viele Tiere an. Wir bleiben so lange wie du willst" erklärte ich nachdem ich mich beruhigt hatte und er strahlte mich wieder an, bevor er wieder zu den kleinen grünen Vögeln sah.
"Sie sind so wunderschön.." murmelte er verträumt.
"Es wirkt so magisch wenn sie fliegen.." führte er fort und ich konnte nur nicken.
Wo er recht hat.
Nach kurzer Zeit, welche mir sehr lang vorkam drehte Niall sich lächelnd zu mir um und wollte weiter gehen.
Also griff ich erneut nach seiner Hand und gemeinsam liefen wir weiter Richtung Ameisenbären. Unvorstellbar das Niall solche Tiere wie hier im Zoo noch nie gesehen hatte, nicht mal bei Namen kannte, wenn er sie sah. Ich begriff immer mehr, was diese Sklaverei wirklich mit ihm angestellt hatte und ich wusste auch, dass vieles, was ich für selbstverständlich nahm, für ihn dinge sind, welche er zum ersten Mal erlebt. Ich fühlte mich immer schlechter und wurde zusehends wütender auf meinen Onkel und Menschen wie diesen Mr.Montgomery. Wie können sie kleine Kinder entführen, in ein anderes Land schleppen und ihnen alles nehmen. Allen voran ihre Kindheit, welche man unbeschwert und sorgenfrei erleben sollte. Man sollte in den Zoo gehen, auf der Straße spielen, sich die Knie aufschlagen, zu spät nach Hause kommen, bei Freunden schlafen, alles halt, was einen glücklich macht. Gerade als ich daran dachte, wie es wohl Louis geht quiekte jemand neben mir vor Aufregung und zupfte an meinem Arm. Lächelnd blickte ich in Nialls Augen und vergessen waren all die schlechten Gedanken. Ich würde alles wieder gut machen. Niall würde alles erleben was man als Kind erleben sollte und noch viel mehr. Ab heute würde ich ihn beschützen und Niemand sonst wird im jemals wieder weh tun.
"Guck Zayn" schrie Niall fast so aufgeregt war er und ich drehte meinen Kopf in die Richtung in die sein Finger zeigte. Natürlich hatte er den Ameisenbären entdeckt, welcher gerade genüsslich in seiner Schale voller Ameisen rum wuselte um die eine oder andere zu essen. Etwas angeekelt versuchte ich nicht großartig darauf zu achten und beobachtete meinen Engel, welcher sein Gesicht an der Scheibe platt drückte. Leise holte ich mein Handy hervor und schoss in Erinnerungsfoto, denn schließlich gehörten auch diese zum Kindsein dazu.
"Was macht denn der Bär da?" fragte er verwirrt und man hörte die Kindliche Neugierde aus seine Stimme heraus. Auch wenn er eigentlich schon zu alt dafür war, wirkte es doch süß und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen.
"Er frisst die Ameisen" klärte ich ihn auf und Niall verzog sein Gesicht. "Igitt" murmelte er und griff nach meiner Hand um mich weiter zu ziehen. Lachend folgte ich ihm zum nächsten Gehege.
"Was ist das?" fragte Niall aufgeregt und ich blickte auf das Schilf bevor ich vorlas:"Hirscheber".
Er nickte zwar, doch man konnte ihm seine Verwirrtheit ansehen.
"Du kennst doch Schweine?" fragte ich vorsichtshalber nach und Niall nickte. "Also Hirscheber gehören zu der Familie der Schweine. Sie sind eine etwas andere Art Schwein mit so langen Hörnern am Kopf. Doch nur die Männchen haben diese Hörner" beendete ich meinen kleinen Vortrag und Niall sah mich erstaunt an. Schnell küsste ich seine Nase und sofort fing er an zu kichern und drehte seinen roten Kopf in Richtung der Tiere.
"Guck mal da ist ein Baby" lächelte ich und zeigte auf das etwas kleinere Hirscheberbaby, welches vergnügt umher hüpfte. Fasziniert beobachtet mein Engel das kleine rumhüpfen und ich erwischte mich dabei, wie ich ihn mal wieder anstarrte.
Wie kann man auch nur so süß sein?
Plötzlich stolperte das kleine Baby über seine kleinen Beinchen und Niall fing an zu lachen, was auch mir ein grinsen auf die Lippen zauberte.
"Gefällts dir?" murmelte ich während ich meine Arme von hinten um ihn legte und bekam ein kleines Nicken zur Antwort. Wir beobachteten noch eine Weile, wie das kleine mit seiner Mutter spielte, trank und dann irgendwann erschöpft einschlief. Lächelnd griff Niall nach meiner Hand und zog mich zum nächsten Gehege in dem zwei Große Schwarzbären drin sein sollten, doch leider war keiner zu sehen, weswegen wir unseren Weg fortführten zu einem großen Gehege voller Bäumen und Büschen.
Was hier wohl drin war?
Während ich zu dem Schild lief, welches mir Auskunft darüber geben sollte, welches Tier hier zu finden war lief Niall am Zaun entlang um eins der Tiere zu entdecken.
Bongos also, dachte ich als ich das Schild erreicht hatte und las ein wenig von dem, was auf der Tafel stand, während Niall immer noch versuchte ein Tier zu entdecken.
Ich fühlte mich wie eine Mutter, die auf ihr überdrehtes Kind wartet, während es sich in der Natur austoben wollte.
Sofort musste ich über den Gedanken schmunzeln und blickte erneut zu Niall welcher nun ganz still am Zaun stand und irgendwas anstarrte. Wahrscheinlich hatte er endlich eins der scheuen Tiere entdeckt. Minuten später kam er zurück zu mir gelaufen und grinste übers ganze Gesicht.
"Das Tier ist wunderschön Zaynie.. was ist das?" strahlte er und ich lächelte.
"Das sind Bongos.." erzählte ich ihm und er ließ sich auf meinem Schoß fallen. Wir waren alleine in diesem Teil des Zoos, welcher etwas abgeschieden vom Rest war, denn Bongos waren sehr scheue Tiere und nur im stillen und mit viel Glück konnte man sie entdecken.
"Ich bin müde" maulte Niall und gähnte.
"Möchtest du schon gehen?" fragte ich sanft, doch etwas traurig, dass er noch nicht viele Tiere gesehen hatte, doch er schüttelte den Kopf.
"Bin nur müde" flüsterte er mit geschlossenen Augen.
Scheiß Jetlag, dachte ich und stand wieder auf, stellte Niall auf seine Beine.
"Komm wir gucken uns das nächste an" grinste ich und zog ihn mehr oder weniger über den Weg zum nächsten Gehege, welches etwas weiter weg von den Bongos lag, in einer großen Anlage mit vielen verschiedenen Affen. Aufgeregt zupfte Niall an meiner Hand und ich ließ in los, damit er vor laufen konnte. Zuerst kamen die Schimpansen in unser Blickfeld und sofort stürzte Niall sich auf die Scheibe um die Tiere besser sehen zu können.
Mit Staunen beobachtete ich einen kleinen Schimpansen, der Niall nachmachte und sich gegen ihn an die Scheibe drückte. Die anderen Besucher, welche auch gerade die Schimpansen bestaunten fingen an zu lachen und ich Schoss mal wieder    ein Erinnerungsfoto, während Niall einfach nur verwirrt den Affen anguckte, welcher seinen Blick erwiderte.
Nach einer Weile wurde Niall langweilig und er trat von der Scheibe zurück und direkt auf mich zu.
"Können wir weiter?" fragte er ungeduldig und nickend stand ich auf. Als nächstes standen wir vor dem Gehege der Blaumaulmeerkatze, einem süßen Affen mit blauem Gesicht, was auch Niall sehr lustig fand, denn er konnte sich ein Lachen einfach nicht verkneifen während wir näher an die Scheibe traten.
"Das ist ja süß" quiekte er leise und ich stimme nickend zu.
Fast so süß wie du, dachte ich und starrte ihn verträumt an, doch natürlich merkte Niall das und starrte mich an.
"Was denn?" fragte er verunsichert und ich grinste.
"Nichts Schatz.." versicherte ich ihm und nickend drehte er sich wieder um.
"Zaynie.. ich möchte zu großen Tieren" maulte Niall und sofort stand ich auf und marschierte mit ihm zu den Elefanten und den Giraffen.
Stundend starrte er die großen Tiere an und zuckte vor Schreck zusammen, als ein Elefant lauter wurde.
"Ich will weg" murmelte er zitternd und sofort nahm ich seine Hand und wir verließen die Elefanten und Giraffen wieder.
"Doch nicht so groß?" grinste ich und Niall schüttelte den Kopf.
Mein Engel hat also angst vor Elefanten.
Wir liefen weiter, bis wir an einem großen Haus ankamen mit einem Bild an der Tür eines Koalabären. Ich wollte schon immer mal einen in echt sehen weshalb ich Niall mit rein zog und staunend die Tiere beobachtete. Zwar versperrten andere Besucher immer mal wieder meine Sicht, doch ich war fasziniert von den kleinen Fellknäulen an den Bäumen.
"Möchte sie mal einen streicheln?" fragte eine nette Tierpflegerin und sofort nickte ich, was sie zum kichern brachte.
Mit Niall an der Hand folgte ich ihr zu einer weißen Tür, welche sie mit einem Schlüssel öffnete.
"Hier hinten haben wir ein Koalababy, das von ihrer Mutter nicht angenommen wurde, weshalb wir es jetzt mit Hand aufziehen." erklärte sie uns und das arme Kleine tat mir jetzt schon leid.
"Da wären wir" lächelte sie und fasziniert sah ich das kleine Ding in der Box an.
Es war wirklich winzig.
Vorsichtig nahm sie es hoch und legte es in meinen Arm. Es war weich und warm. So etwas süßes hatte ich noch nie gesehen, abgesehen von Niall natürlich.
Nachdem ich es ein paar Minuten halten durfte musste es zurück in die Box zum aufwärmen und die nette Frau brachte Niall und mich wieder zurück. Ich bedankte mich und küsste Niall kurz als niemand hinsah, ich wusste schließlich nicht, wie er darauf reagieren würde.
Als wir das Haus verließen war es schon fast dunkel und mein Handy verriet mir, dass wir bald gehen mussten.
Auf dem Weg zum Ausgang liefen wir noch an kleine Ponys vorbei welchen Niall eine Karotte geben durfte und dann verabschiedeten wir uns von den Tieren und verließen den Zoo.
"Danke.." murmelte Niall als wir endlich wieder im Taxi zurück zum Hotel fuhren.
"Ich liebe dich" war das letzte was er sagte, bevor er einschlief.

12 Years A SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt