Part 2

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"Was machst du denn so spät noch hier Draußen? So ganz allein." fragt er mit einem Anflug von Besorgnis in seiner Stimme. 

*Boah will der mich verarschen? Ich bin 19 und noch so einen Typen, der seine Fürsorge nur vortäuscht brauche ich nicht. Andererseits, er ist schon ziemlich süß.* fährt es mir einen kurzen Moment durch den Kopf.

"Ich musste aus dem Irrenhaus raus in dem ich wohne." Er grinst.

"Irrenhaus?"

"Ja." sage ich und merke, dass ich seit gefühlten 6 Jahren zum ersten Mal wieder lächeln kann.

"Naja, ich kann dir ja Gesellschaft leisten. Das ist bestimmt besser, als allein hier herum zuirren oder etwa nicht?" fragt er und mustert mich, ob mir auch wirklich nichts passiert ist.

"Ich kenne dich noch nicht einmal." sage ich und mustere ihn ebenfalls.

"Stimmt. Mein Name ist James. Und wie heißt du?"

"Cleo." sage ich und merke wie mir die Röte in die Wangen huscht.

"Süßer Name für ein süßes Mädchen" 

*Wie bitte? Süß? Würde er mich kennen, wüsste er, wie scheiße mein Leben ist.* 


Als ich nicht antworte, sondern mich umdrehe und gerade Wegs an ihm vorbei in Richtung Strand gehe, merke ich seinen Blick auf meinem Rücken. Er läuft mir hinterher und packt meinen Arm.

"Jetzt warte doch mal. Es gibt bestimmt einen Grund, warum du allein hier herum irrst. Ich bin ein guter Zuhörer. Wir können zum Strand gehen und können uns kennen lernen, wenn du willst." sagt er und lächelt mich wieder an.

"Du würdest nicht locker lassen stimmt's?" Ich sehe ihn mit schief gelegtem Kopf und grinsend an. "Kennst du mich jetzt schon?" fragt er und wir laufen runter zum Strand.

*Ich sollte ihn mit meinen Problemen nicht belasten...* fährt es mir durch den Kopf, als er von sich erzählt.

Sein Leben ist perfekt. Er trifft seine Freunde regelmäßig und versteht sich wunderbar mit seiner Familie.

"So, wir haben jetzt darüber geredet, was ich gern mache, wie schön der Sonnenuntergang ist und wir laufen seit einer geschlagenen halben Stunde hier am Strand herum. Dabei wollte ich auch ein paar Sachen über dich erfahren Cleo." sagt er und sieht mich an, während ich die Hände in meinen Hosentaschen verschwinden lasse und wir weiterhin nah am Wasser entlang laufen.

"Oh glaub mir, ich habe kein allzu aufregendes Leben."

"Mir egal. Komm schieß' los." sagt er und sieht lächelnd zu mir rüber, die linke Hand ebenfalls in seiner Hosentasche.

"Was willst du wissen?" frage ich ihn und sehe zu ihm hoch. Als unsere Blicke sich treffen, sehe ich jedoch wieder verlegen auf den sandigen Boden. 

*Scheiße ist der süß.* 

"Lass uns hier in den Sand setzen. Ist ein schönes Plätzchen." sagt er und setzt sich prompt in den Sand. Er sieht zu mir hoch und streckt mir die Hand hin.

"Wartest du auf was bestimmtes?" fragt er, während ich ihn verwirrt ansehe.

Ich greife seine Hand und setze mich neben ihn.

"Schon besser. So und jetzt schieß' los. Warum läufst du um..." -er schaut auf die Uhr- "...9 Uhr Abends hier allein durch die Straßen?" fährt er fort.

"Zum Nachdenken. Mein Leben ist nicht so einfach, wie du denkst James." sage ich, während ich Schlangenlinien mit dem Finger in den Sand ziehe.

Unantastbare LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt