Part 18

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Es ist 17 Uhr, als ich aus dem Büro von Mr. Meders herauskomme. Die Zeit will einfach nicht vorbei gehen. Und es stehen noch drei harte Tage voller E-Mails und Schreibkrämpfen vor mir. Ich glaube nicht mal in der Schule musste ich so viel schreiben. Wenigstens können die nächsten Termine erst Morgen geregelt werden, da mein Chef gleich bei einem Meeting ist. Ich sitze an meinem üblichen Ort und krame mein Handy aus der Handtasche. Keine Nachrichten, keine Anrufe. Ich lege es neben mir auf den Schreibtisch. Dann lehne ich mich in meinen bequemen Schreibtischsessel zurück und fummel an meinem Armband herum.

"Das wird all unsere Erlebnisse wiederspiegeln." Seine Worte fahren mir durch den Kopf. Augenblicklich muss ich lächeln.

"Cleo? ist alles ok bei dir?" fragt mich Claire lachend, als sie mir einen Cappuccino auf den Schreibtisch stellt und sich vor mir an den Schreibtisch setzt.

"Ja alles ok. Wieso?" frage ich.

"Nun, ich hab dich drei mal gerufen, aber du hast nicht geantwortet und hast an deinem Armband rum gespielt und gelächelt wie so ein verliebtes Irgendwas." sagt sie belustigt.

"Oh." Ich grinse und die Röte steigt in mein Gesicht.

"Danke für den Cappuccino." sage ich und sehe auf die Uhr. Immer noch eine halbe Stunde.

"Erzähl mal. Was bedeutet das J?" hakt sie nach. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich kann ja schlecht sagen das ich mit James zusammen bin. Ich weiß jedenfalls nicht ob ich es dürfte. Immerhin denkt die Presse ja James hätte wieder was mit.. IHR. Mich schüttelt es vor Ekel bei der Vorstellung dass... Ich denke besser nicht dran.

"Das J? Ach das ist nichts weiter. Nur der Anfangsbuchstabe meiner besten Freundin." lüge ich. Ich werde es Claire schon früh genug sagen, dass James mein Freund ist. Mir fällt die letzte Nacht wieder ein.

"Na ja ich muss wieder an die Arbeit. Das Meeting vorbereiten."

Meine Chance mir die Zeit zu vertreiben.

"Kann ich dir was helfen? Ich habe die letzte halbe Stunde eh nichts zu tun heute."

"Klar, das ist sehr lieb." entgegnet sie mir lächelnd.

Wir gehen gemeinsam in den Meetingsaal. Ein riesengroßer ovaler Holztisch mit knapp 60 Stühlen steht mitten im Raum. Claire und ich bereiten die Getränke und Blumengestecke vor und platzieren sie auf dem Tisch. Das ging schnell. Wir reden noch ein bisschen. Tatsächlich lag ich mit meiner Schätzung ihres Alters gar nicht falsch. Sie ist wirklich einundzwanzig. Ich sehe auf die Uhr. 18:10 Uhr. "Scheiße!"

"Was ist denn los?" fragt Claire mich, als ich aufspringe und die Tür aufreiße.

"Ich bin seit 10 Minuten mit jemandem Verabredet. Sorry wir sehen uns Morgen." Wir umarmen uns zum Abschied. Ich haste den Gang entlang zu meinem Büro. Wenn James hier auftaucht, dann ist die Hölle los. Er macht sich bestimmt schon Sorgen. Ich schnappe meine Sachen, schalte überall das Licht aus und springe in den sich gerade schließenden Fahrstuhl. Die Türen gleiten zu. Neben mir stehen ein paar Kollegen, die mich komisch angaffen. Wir fahren ins Erdgeschoss. Als ich zur Tür hinaus stürze, ist gerade Sonnenuntergang. Ich sehe mich um. Kein Auto weit und breit. Ich schaue auf mein Handy. Keine Anrufe, keine SMS. Komisch.
"Sexy Arsch, Schnecke!" sagt ein Kollege und gibt mir einen Klaps auf den Po.

"Lass deine Griffel besser bei dir, du Perversling." Er ist da.

Ich drehe mich um und sehe, wie James meinen Arbeitskollegen am Handgelenk fest hält. Er sieht James total verängstigt an. James lässt ihn los und mein Kollege nimmt beide Beine in die Hand und hastet davon.

Unantastbare LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt