Part 5

475 24 0
                                    

Als James vor meinem Zuhause anhält, das für mich eher etwas von Gefängnis hat, rutscht mir allmählich das Herz in die Hose. Wir steigen aus und ich atme tief durch. Vor der Tür krame ich meine Schlüssel raus und stürme mit James geradewegs hoch in mein Zimmer, worauf hin meine Eltern uns folgen. 

"Cleo! Wo willst du hin?" schreit Dad mich an.

Ich antworte nicht, sondern krame meine Sporttasche unter dem Bett heraus und packe das Wichtigste ein.

"Zwing mich nicht dich nochmal zu fragen wo du hin willst Cleo!"

"Hast du doch gerade Dad." sage ich in einem abweisenden Ton.

Er packt meine Handgelenke und zwingt mich, mich zu ihm umzudrehen. Ich zucke unter seinem festen Griff zusammen.

"Solange du hier wohnst Fräulein, habe ich zu entscheiden, wo du hin gehst. Und du gehst ganz bestimmt nicht zu diesem Schmarotzer." herrscht er mich an und sieht rüber zu James.

"Er ist kein Schmarotzer Dad! Im Gegensatz zu dir, interessiert und kümmert er sich um mich. Und jetzt lass mich los. Ich bin 19 Jahre alt, du hast mir gar nichts mehr zu sagen." Ich reiße mich aus seinem Griff los und packe meine Tasche weiter.

Meine Mutter tritt ins Zimmer.

"Bill! Lass das arme Kind doch in Ruhe. Sie hat Recht, wir haben ihr nichts mehr zu sagen. Wenn sie mit dem Jungen mit gehen will, dann kann sie das. Ich muss mich für meinen Mann entschuldigen." sagt sie an James gerichtet.

James nickt ihr zu als Zeichen für 'Kein Problem'.

Dad sieht meine Mum strafend an.

"Na gut, aber lass dir eins gesagt sein, wenn du mit ihm gehst, streiche ich dir das Geld und du kannst gleich deine ganzen Sachen mitnehmen. Denn dann brauchst du hier nicht mehr rein kommen. Du bist doch so erwachsen."

James fällt die Kinnlade runter.

"Bill das geht zu weit!" schreit meine Mutter, während ich ins Bad flüchte und meine Sachen in eine kleine Kosmetiktasche packe.

"Mum, ist okay. Wie der Drecksack sich dann noch Vater nennen kann, ist mir jedoch ein Rätsel." sage ich und trete mutig vor meine Mutter und sehe meinen Vater an, der mir eine schallende Ohrfeige verpasst, die mich zu Boden reißt. James hastet zu mir und hilft mir hoch.

"Cleo, alles ok?"

Ich halte meine glühend rote Wange und reiße mich zusammen, um nicht zu weinen.

Mein Vater steht vor mir mit einem überraschten Ausdruck im Gesicht.

"Cleo, Schatz das wollte ich nicht." sagt er und versucht mich in den Arm zu nehmen.

"Lass mich!" zische ich ihn an und trete zurück.

Ich schließe meine Tasche und haste mit James die Treppe runter.

"Cleo, warte doch." ruft meine Mum hinterher. Wir hasten raus und James packt meine Tasche in den Kofferraum seines Autos.

"Mum, dir kann ich alles verzeihen. Das ihr nie Zeit für mich hattet, aber Dad, der ist für mich soeben gestorben. Du kannst mich immer erreichen Mum." sage ich, gehe zu ihr und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Dann hilft mir James wieder beim Einsteigen und startet den Motor. Meine Mum hat Tränen in den Augen, als ich zu ihr zurück sehe und ihr zuwinke als das Auto los rollt. Sie winkt mir zurück und stößt meinen Dad zur Seite, als er versucht sie zu umarmen.

*Das gibt einen heftigen Streit bei denen.*

  

"Cleo. Das war sehr mutig von dir." sagt James und legt die Hand auf mein Knie.

Unantastbare LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt