Part 22

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Ich schlage meine Augen auf. Mein Herz rast. Es brennt ein gedämpftes Licht auf einer Kommode neben meinem Bett. Ich versuche mich aufzurichten, doch mein Brustkorb verweigert es mir.

Stimmt, die Rippen.

Ich drehe meinen Kopf langsam zur Seite. Als ich James schlafend sehe, fällt mir ein Stein vom Herzen. Er atmet ruhig, die Schrammen in seinem Gesicht sind fast komplett verheilt. Ich ertappe mich beim Lächeln. Der Anblick. Er liegt mit dem Kopf auf meiner Hand, die er mit seiner eng umklammert. Sein Haar ist total zerzaust und er hat bequeme Klamotten an. Ich hebe meine Hand, die komplett verkabelt ist. Es fällt mir schwer. Mein ganzer Arm fühlt sich schwer wie Stein an, trotzdem bekomme ich es irgendwie langsam hin, meinen Arm über meinen Bauch anzuwinkeln und mit der Hand vorsichtig über James verwuscheltes Haar zu streifen. Er schreckt hoch und sieht mich an.

"Hi." Hauche ich. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.

"Baby!" sagt er erleichtert und streicht mir über den Kopf. Ich trage einen Verband, was ich erst jetzt merke.

"Wie geht es dir?" fragt er besorgt und hat Tränen in den Augen. Ich nehme sein Gesicht in die Hand und streife mit dem Daumen die Träne weg, die ihm über die Wange läuft. Er drückt sich gegen meine Hand und sieht so erleichtert aus. Er atmet hörbar aus und geniest meine Berührung mit geschlossenen Augen.

"Den Umständen entsprechend." kichere ich.

"Ich hatte so eine Angst, dass du nie wieder aufwachst." sagt er.

"So schnell wirst du mich nicht los, Maslow." grinse ich ihn an.

"Wie ich das vermisst habe, baby." er küsst meine Hand, jeden einzelnen Finger und Knöchel. Als er seinen Kopf senkt, sehe ich Kendall im Bett neben mir  an der Wand liegen.  

"Er schläft nur. Komischer weise hat es ihn schlimmer erwischt gehabt als mich. So weit geht's ihm aber gut." beruhigt mich James.

"Und Logan und Carlos?" Die sind heute Früh entlassen worden. So, ich gehe erstmal bescheid sagen, dass du aufgewacht bist. Bin gleich zurück." sagt er und steht auf.

"Hast du nicht was vermisst?" frage ich. Er kommt zu mir rüber und gibt mir einen sanften Kuss auf den Mund. Er lächelt, als er sich von mir löst und Richtung Tür geht.

Wenige Tage später geht es mir schon etwas besser. James ist mir die ganze Zeit über nicht von der Seite gewichen und Kendall hat uns Gesellschaft geleistet. Ab und zu kamen Carlos und Logan vorbei und haben sich erkundigt, wie es uns geht. Heute ist der Tag, an dem Kendall entlassen wird. Als er sich verabschiedet, betritt der Arzt das Zimmer.

"Miss Setori, wie geht es Ihnen?"

"Besser als vor ein paar Tagen." lächle ich ihn an.

"Mr. Jentson von der Polizei hat ein paar Fragen an Sie. Wäre das ok?"

"Sehen Sie nicht, dass Sie noch etwas neben der Spur ist?" herrscht James den Arzt an.

"Nein, ist kein Problem." sage ich entschuldigend für James. Er macht sich immerhin bloß Sorgen.

Mr. Jentson betritt den Raum und setzt sich zu mir. Er erkundigt sich, wie es mir geht und ich antworte das Übliche.

"Wäre es ok, wenn ich unter vier Augen mit Ihnen rede?" Ich sehe zu James rüber und nicke Richtung Tür. Er versteht es und lässt uns allein.

"Es dauert nicht lange, Mr.Maslow." Doch James schiebt einfach ab.

"Sind Ryan und mein Vater..."

Unantastbare LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt