Nach weiteren Herzschlägen löst er sich zögerlich von mir und schaut mir in die Augen. "Alles gut?", fragt er mich leise. Ich nicke und strahle. "Bestens!", sage ich und nähere mich seinen Lippen. Sein Atem prickelt auf meinen und macht mich ganz wahnsinnig.
Er ist es, der unsere Lippen verschmelzen lässt. Meine Hände finden sich wieder in seinem Nacken. Dieses unbeschreibliche Gefühl steigt wieder in mir hoch, das so scheint als hätte man nie davon genug.
Ein plötzlich lautes Heulen einer Alarmanlage ertönt und wir schrecken auseinander. Wir beide wissen was das bedeuten, nämlich die Nachrichten einzuschalten um das wichtige, was auch immer ausgestrahlt wird zu erfahren. Genervt hole ich mein Tings raus, stelle die Nachrichten ein und drehe es so, dass wir beide drauf blicken können.
Mr. Dafloshs erstaunlich erschöpftes Gesicht erblickt auf meinem Bildschirm und begrüsst und alle. Ich habe ihn glaube ich noch nie so erschöpft gesehen, doch den Worten nach, die er ausspricht kann ich es nachvollziehen.
"Liebe Bürgerinnen und Bürger.
Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ohne unseres Wissens Leute, von diesem Raumschiff ein grossen Verbrechen begangen haben.", kurze Andächtige Pause folgt, bevor er weiterfährt. "Rebellen, wie ich sie gerne nenne, sind mit einem Transport Raumschiff, vollgepackt mit wichtigen Dingen zum Überleben auf die Erde geflogen. "
Stille.
Ich lasse mir seine Worte vielfach durch den Kopf gehen, bis sie in mein Unterbewusst sein windringen und dort ordentlich für Aufregung sorgen. Auch Thomas wirkt verwirrt, schaut aber weiterhin auf Mr. Daflosh, der zu neuen Worten ansetzt.
"Wir werden versuchen Kontakt zu ihnen aufzunehmen und schauen dann weiter. Falls irgendjemand weitere Informationen weiss, soll sich bitte so schnell wie möglich bei mir melden.", somit verabschiedet er sich und ich schalte das Tings aus.
"Immerhin wissen wir jetzt worüber sie gesprochen haben. ", murmelt Thomas gedankenverloren.
Ich kann es immer noch nicht fassen.
Es sind Menschen auf der Erde. Menschen.
Denke ich immer wieder und kann gar nicht aufhören. Ob ich das gut oder nicht gut finde weiss ich noch nicht.
"Wir sollten wieder ins Internat gehen, vielleicht müssen wir zu Mr. Rolando oder so." Ich nicke immer noch von dem ganzen geschockt und folge ihm wiederwillig. Ich habe mich ziemlich auf diese kurze Auszeit mit ihm gefreut, doch ich hoffe wir kriegen noch genügend Gelegenheiten.
*später *
Tatsächlich hat uns Mr. Rolando zusammen gerufen und erklärt uns nochmals die ganze Situation.
Alle sahen recht verwirrt an.
"Die Regierung ist immer noch am Kontakt aufnehmen. Wenn es ihnen gelingt und sie nicht freiwillig wieder hoch kommen, gibt es für und zwei Möglichkeiten. Entweder wir lassen sie unten, oder wir holen sie wieder rauf. Beides sind grosse Risiken, die wir gut durchdenken müssen. Allen falls wir holen sie rauf, werden zwinge von euch dabei sein und auf der Erde helfen.", er mach eine Pause um den Gemurmel platzt zu machen, das den Raum erfüllt. In mir winden sich zwei Gefühle. Genug Neugier unbedingt auf die Erde zu wollen und sich davon fern zu halten und mein gewohntes 'Leben' weiterführen.
Mr. Rolando spricht weiter: "das ihr da mit dürftet, ist ein grosses Privileg um euch zu zeigen, warum wir hier oben sind. Es soll euch etwas lehren, geschweige denn ein spass Ausflug. Ich hoffe ihr seid euch dessen bewusst.", entgegnet er noch mit einem Seufzer und bittet uns wieder in unsere Zimmer zu gehen.
Ich und Harris laufen still schweigend zu unserem Zimmer. Ich traue mich erst im Zimmer drin etwas zu sagen, weil eine sehr bedrückende Stimmung herrscht.
"Was hälst du von dem ganz", frage ich und setzte mich aufs Bett. Harris seufzt und fährt sich durch die Haare. "Keine Ahnung. "
Ich habe das Gefühl er will noch etwas Zusätzliches sagen, doch ein Klopfen an der Tür lässt uns aufschauen.
Ich öffne sie und Thomas steht zu meinem grossen Erstaunen vor mir. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, mustere ihn dann aber fragend, warum er einfach so auftaucht. "Kann ich rein kommen?", fragt er leise und ich trete zur Seite, damit er eintreten kann.
Er nickt Harris zu, der ihn wenig erstaunt mustert und setzt sich dann auf mein Bett. Er wirkt aufgewühlt und tippt nervös mit der linken Fussspitze auf den Boden.
Ich setzte mich mit sicherem Abstand auch aufs Bett und sehe ihn an. Er fährt sich mit der Hand durch die Haare und sieht zu Harris. "Ähm... Entschuldigung, das ich einfach hier aufkreuze, doch ich wollte etwas mit Lisha bereden. Falls es dir nichts ausmacht, gerne alleine."
Auf Harris Gesicht entsteht ein lächeln und nickt andächtig. "Kein Problem, ich warte in Louis Zimmer."
Er steht schon an der Tür da frage ich: "Louis wer?"
"Louis Broux. Bis später."
Er verschwindet aus dem Zimmer und lässt uns alleine. "Weisst du was, ich glaube er hat verstanden.", sage ich nach kurzer Zeit und sehe wieder zu Thomas. "Er wird es schon nicht ausplaudern, und ausserdem hätte er es vermutlich so wieso irgendwann erfahren."
Ich nicke, dann rucke ich näher zu ihm und lehne meinen Kopf an seine Schulter. "Was ist eigentlich los? ", frage ich leise.
Er räuspert sich und lässt sich Zeit mit seiner Antwort, da er sich vermutlich Worte zurecht legt, bevor er antwortet.
"Weisst du, ich finde das alles verstörend. Das ist so unfassbar, do als wäre das alles nicht real verstehst du? Schon seit 2057 war niemand mehr auf der Erde. Das ist fast ein Jahrhundert her. Und plötzlich befinden sich wieder Menschen auf der Erde, falls das alles wahr ist, das schlimmste aber ist.", er wartet kurz und streicht mir flüchtig den Rück das mir ein warmes Gefühl verleiht. "Das schlimmste daran ist, das ich das Gefühl habe, das wir es hätten verhindern können.", beendet er leise den Satz.
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A Universe with Thomas Brodie-Sangster
FanfictionLisha lebt wie alle übrig gebliebenen Menschen in einem Raumschiff im Weltall. Die Aufgabe in ihrem alter besteht darin zu lernen, wie man in diesen Umständen überlebt, andere beschützt und gleichzeitig ein 'normales' Leben führen zu können. Sie sel...