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-Legolas

Seit einigen Jahren nun lebe ich wieder bei meinem Vater. Er ist noch immer so gefühlskalt wie früher. Ich hatte gedacht, das hätte sich geändert, als er mir nach der Schlacht der fünf Heere das erste und vielleicht letzte Mal von meiner Mutter erzählte, aber ich habe mich geirrt.
Jeden Abend bin ich bei ihm im Thronsaal. Jeden Tag schickt er mich auf Streifzüge durch den Düsterwald. Etwas beunruhigt ihn und ich kann es ihm nicht verdenken. Immer, wenn ich zurückkomme, sieht er mich so seltsam an...
An diesem Abend ist es wieder so. Doch heute spricht er: "Legolas. Du bist nicht der Prinz, der vor 55 Jahren den Düsterwald verließ und kämpfte. Du bist schweigsam und unnahbar. Was liegt dir am Herzen?" Ich antworte mich. Aus meinem Schweigen folgert er: "Es ist Tauriel, an die du denkst!" Als er ihren Namen ausspricht, zucke ich zusammen. Ich wage es nicht, ihn anzusehen, also sehe ich zu Boden und nicke. Stille. Ich schaue auf. Mein Vater sieht mich an. Da ist etwas in seinen Augen, was ich nicht einordnen kann. Schuldgefühle. "Vater?" Seine Augen finden meine. Dann sagt er leise: "Mein Sohn, ich glaube, sie hat dich geliebt. Ich wusste, was du für sie empfindest und ich habe es zu ihr gesagt. Ich wollte, dass sie sich von dir fernhält." Ich begreife erst nicht, was er da sagt. Dann, Stück für Stück, erkenne ich den Sinn seiner Worte. Wut ergreift mich und ich stürme in mein Zimmer. Es hätte alles anders sein können! Mein Vater hat mich hintergangen. Irgentwann schlafe ich ein, doch meine Wut bleibt.
Am nächsten Morgen gehe ich unbemerkt aus dem Palast. Meine Waffen habe ich bei mir. Ich lasse mir mein Pferd bringen. Keiner schöpft Verdacht. Keiner bemerkt es, und so verlasse ich den Düsterwald. Mein Entschluss steht fest. Ich reite nach Lothlorien.

Legolas & Tauriel- But I Never Told You...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt