-25-

1.1K 49 0
                                    

-Legolas

Der Weg durch das Gebirge ist so lang. Zudem ist er mit all den Windungen ziemlich tückisch, überall könnten Orks sein. Ich führe ein Elbenheer, ein oder zwei Tagesmärsche hinter uns ist Aragorn und dahinter wird Gimli mit den Zwergen sein. Sobald wir den Gebirgspfad verlassen, werden wir auf die anderen Heere warten. "Mein Herr.", werde ich aus meinen Gedanken gerufen. Ich drehe mich zu um und hebe die Hand, alle bleiben stehen. Ich blicke den Elb, der gesprochen hat, an und frage: "Was hast du gesehen?" "Dort." Er zeigt auf einen Busch. Erstaunt sehe ich dorthin. Dann sehe ich es auch. Irgendwas oder irgendwer ist dort und beobachtet uns. "Komm heraus!", sage ich. Dann stocke ich. Vor uns steht eine jung wirkende Elbin mit langen braunen Haaren und grünen Augen. Ängstlich sieht sie uns an. "Le suilen. Im Legolas Thranduillon. (Ich grüße dich. Ich bin Legolas, Sohn des Thranduil.)", sage ich. "Le suilen.", erwiedert sie. "Könnt Ihr mir Euren Namen nennen?", frage ich sie weiter. "Ich wurde Luthien genannt.", antwortet sie leise. Wurde? Ich bin überrascht. "Woher kommt Ihr und, wenn ich fragen darf, wie alt seid Ihr?" "Ich kann Euch eure erste Frage nicht beantworten, zu lange bin ich schon alleine. Ich habe ein trauriges und doch sehr kurzes Leben hinter mir, denn ich bin erst 400 Jahre alt." Lange sehe ich sie schweigend an. Dann sage ich mit einem kurzen Blick auf die anderen Elben: "Komm mit uns, Luthien." Sie nickt langsam und kommt auf mich zu.
Am Ende des Tages haben wir den Gebirgspfad endlich hinter uns gelassen. Jetzt müssen wir warten. Spät in der Nacht halte ich alleine Wache. Ich möchte Zeit für mich haben. Da merke ich, dass mich jemand beobachtet. Ich drehe mich um und sehen Luthien, die mich gebannt und doch leicht ängstlich ansieht. Was ist nur mit ihr geschehen?
"Kannst du nicht schlafen?", frage ich sie. Sie schüttelt nur den Kopf. "Komm her.", sage ich. Sie steht auf und kommt zu mir. Langsam setzt sie sich neben mich. Schweigend betrachtet sie das kleine Feuer vor uns und ich tu es ihr gleich. Irgendwann fragt sich mich dann: "Vermisst Ihr den Düsterwald sehr? Ihr seid doch ein Waldelb, und Waldelben sieht man nur sehr selten außerhalb ihres Landes." Ich sehe sie an und nicke. "Ja ich vermisse einiges, was ich zurücklassen musste.", sage ich dann. Jetzt habe ich ihre volle Aufmerksamkeit. "Wen oder was musstet Ihr zurücklassen?" "Meine Geliebte und mein... ungeborenes Kind." Sie sieht mich sanft an. "Es tut mir leid, dass ich gefragt habe. Doch jetzt, wo Ihr mir all das erzählt habt, kann ich mir sicher sein, dass ich Euch vertrauen kann." Fragend schaue ich sie an: "Du konntest noch nicht vielen vertrauen, oder?" Traurig erwiedert sie meinen Blick: "So gesehen... habe ich nichts. Keine Mutter, die sich um mich sorgt... Keinen Vater, der mich beschützt und mir das Kämpfen beibringt... Ihr seid der erste Elb seit Langen, dem ich vertraue."

Legolas & Tauriel- But I Never Told You...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt