-39-

606 31 4
                                    

-Legolas

Die Sonne ist noch nicht zu sehen, als ich aufstehe. Ich will Tauriel nicht wecken, also bewege ich mich so leise wie möglich.
Auf dem Balkon fällt mein Blick zu der alten Grenze Mordors. Irgendwas beunruhigt mich beim Anblick dieses Landes. Es ist noch immer böse, und tausende von Orkleichen verfaulen dort. Niemand wagt es, dorthin zu gehen.
"Legolas?", höre ich Tauriel leise flüstern. Ich gehe zu ihr hin, küsse sie leicht auf die Wange und sage: "Schlaf noch etwas. Die Sonne ist noch nicht zu sehen." Ihre Augen sind, für Elben eher unüblich aber möglich, geschlossen und sie lächelt.
Ich richte mich wieder auf und gehe zu einem Stuhl, auf den ich mich setze und ihr beim Schlafen zusehe.
Am späten Morgen sind Tauriel, Calima und ich im Schlossgarten, als Aragorn uns plötzlich ruft. Im Thronsaal angekommen begrüßt er uns freundlich und meint, dass jemand mit einer Botschaft für mich da ist. Dann öffnet sich die Tür, und mein Vater tritt herein. Erstaunt sehe ich ihn an. "Vater? Was tust du hier? Du solltest doch im Düsterwald bleiben und für Ordnung sorgen.", sage ich. Darauf bekomme ich ein von ihm sehr seltenes Lächeln, während er sagt: "Legolas, mein Sohn und König, die Spinnen sind besiegt... weitesgehend... Die wenigen Überlebenden sind geflohen... nach Mordor. Deswegen bin ich eigentlich hier. Ich -" "Vater, nein, du wirst nicht nach Mordor gehen!", unterbreche ich ihn sofort. Das wird er nicht tun! "Wenn einer der Elben entscheidet, ob du nach Mordor gehst, bin ich das! Und ich lasse meinen Vater nicht dorthin!" "Du magst König sein, und doch bin ich dein Vater und nicht dein Sohn.", entgegnet mein Vater mir nun. Leider hat er recht... Kurz zögere ich, dann schlage ich zurück: "Dann komme ich mit!" Jetzt sieht er mich erschrocken an. "Nicht ohne mich, Legolas!", ruft Tauriel aus. Meine Augen weiten sich vor Schreck. Nein! "Und auch nicht ohne mich, Vater!", höre ich nun auch Calima. O nein! Nicht meine Familie! Ich drehe mich mit geweiteten Augen um und bin kurz davor, laut zu werden: "Nein! Keine von euch wird nach Mordor gehen! Ihr werdet hierbleiben!" "Königin.", sagt Tauriel. Sie und Calima lächeln triumphierend. "König. Calima bleibt. Und dich werde ich zumindest bitten, Tauriel.", erwiedere ich kalt. "Ich habe mein halbes Leben gegen Spinnen gekämpft und weiss mich durchaus zu verteidigen!", mischt sich Calima ein. "Du hast sie kämpfen sehen, Legolas. Du kannst es ihr nicht verbieten. Sie ist so stur wie ein Zwerg." Ich nicke leicht, Tauriel hat Recht... Der Reihe nach sehe ich sie an. Vater, Tauriel, Calima. Dann sage ich stockend: "Dann.. entscheidet selbst... Ich kann euch nicht abhalten, mit zu kommen..." Calima lächelt mich an, bevor sie mit Tauriel den Saal verlässt. Mein Blick trifft den meines Vaters. Dieser nickt. "Ich denke, du hast das Richtige getan, Legolas."
Ich hoffe, er hat Recht...

Legolas & Tauriel- But I Never Told You...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt