Kapitel 5

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Brendas POV

Ich sah mich in dem Haus um. Es standen noch überall Umzugskisten herum. Es war kein bisschen wohnlich und ich fühlte mich hier auch kein bisschen zuhause. Wie auch? Ich war heute ja auch das allererste Mal hier.

Aber ich hatte auch keine besondere Lust, ins Hotel zu gehen und den restlichen Tag alleine zu verbringen. "Mom, was ist eigentlich mit unserem alten Haus?" "Das wollten wir ursprünglich ja verkaufen, aber Brandon wollte es behalten und jetzt vermieten wir es. Anscheinend wurde es zu einer WG. Von eurer Clique haben sich irgendwie alle abgewechselt und soweit ich weiß, wohnt Steve jetzt mit seiner Frau und seiner Tochter darin. Du könntest ja mal vorbeischauen."

"Ja, ich glaube, das werde ich machen. Das alte Haus wollte ich schon länger mal wieder sehen. Ich hätte es nicht erwartet, aber ich habe wirklich Heimweh. Schließlich hatte ich hier die besten Jahre meines Lebens."

"Wenn du so sehr Heimweh hast, wieso bist du nicht schon früher gekommen?" "Weil, so sehr ich mich auch freue, alle wieder zu sehen, ich weiß, dass alle Probleme wieder von vorne anfangen werden. Und jetzt habe ich keine andere Wahl."

"Wenn du eh schon da bist, kannst du aber hierbleiben, oder nicht?" meinte Cindy. "Ich wollte sowieso ein paar Wochen hier bleiben, um dir zu helfen und alles zu regeln." Sie lachte. "Wetten wir, dass du, wenn du erst einmal hier bist, nicht mehr zurück willst?"

Ich dachte an Dylan. An Kelly. An Brandon, der es selbst anscheinend nicht mehr in Beverly Hills ausgehalten hat. An all die Betrügereien, Streitereien und Missverständnisse. Ich schüttelte den Kopf. "Wohl eher nicht."

∞∞∞

Ich nahm mir ein Taxi und die Adresse kam mir erstaunlich leicht über die Lippen. Es war immer noch gespeichert, fast besser verankert als meine Adresse in London.

Schließlich stand ich vor der Haustür und wollte bereits klingeln, doch dann sah ich, dass die Tür einen Spalt weit offen war, also ging ich rein.

"Hallo? Ist jemand zuhause? Steve?" rief ich durch das Haus, aber niemand antwortete. Es hatte sich vieles verändert, seit ich das letzte Mal hier war, doch ich fühlte mich sofort wohl.

Ich konnte nicht anders, mich zog es nach oben in mein altes Zimmer. Dort standen überall Kisten herum und offensichtlich Sachen, die man nicht wirklich brauchte. Wer wohl nach mir alles in diesem Zimmer gewohnt hatte?

Es war ein seltsames Gefühl, denn ich verband so viele schöne und auch intime Momente mit diesem Zimmer und jetzt wirkte es wie eine schäbige, alte Abstellkammer.

"Was machen sie hier? Verschwinden sie sofort, sonst rufe ich die Polizei!" schrie eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um. Eine Frau stand im Türrahmen, sah asiatisch aus und hielt ein Baby im Arm. Das musste Janet sein, Steves Frau.

"Keine Sorge. Das ist mein Haus." "Ja, wer's glaubt. Können sie bitte jetzt verschwinden?" Ich wollte es ihr erklären, doch da tauchte schon Steve hinter ihr auf.

"Brenda? Bist du es wirklich?" Ich grinste. "Ja. Ich bin wieder da." Er umarmte mich. "Mein Beileid übrigens. Dylan hat es mir heute erzählt, was mit deinem Dad passiert ist. Schlimme Geschichte." Ich strich mir eine Strähne hinters Ohr und nickte. Da war schon wieder sein Name. Ich wurde ihn heute wohl auch nicht mehr los.

"Danke. Als ich es gehört habe, bin ich sofort los und so schnell wie Möglich hier her." Er wandte sich an Janet. "Süße, das ist Brenda. Du weißt schon, Brandons Schwester. Das hier ist ihr altes Zimmer. Brenda, das ist meine Janet."

"Es tut mir leid, aber ich hatte dich echt für eine Einbrecherin gehalten oder so." Ich lachte. "Kein Problem. Ich hätte mich nicht so reinschleichen dürfen, aber die Tür stand offen und es war keiner da... jedenfalls ist es schön, dich mal kennen zu lernen." "Gleichfalls." lächelte sie.

"Ich muss jetzt aber mal der Kleinen mal was zu essen machen. Ich bin dann mal wieder unten, ja?" meinte sie und ging aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf das verstaubte Bett in dem Zimmer und sah zu Steve hoch.

"Wer hat eigentlich nach mir hier gewohnt? In diesem Zimmer?" Er fing an zu überlegen. "Als erstes hat Val hier gewohnt. Danach war hier eigentlich fast jede Woche ein anderer. Mal war es David, ich glaube sogar eine Zeit lang Clare und Noah auch eine Weile."

Clare. Noah. Die Namen sagten mir nichts. Val kannte ich aus meiner Kindheit in Minnesota und als ihr Vater gestorben ist, ist sie nach Beverly Hills gezogen. "Ich war wirklich sehr lange nicht mehr hier." bemerkte ich und Steve stimmte mir da zu. "Über sechs Jahre. Du hast uns sehr gefehlt."

"Ihr mir auch. Wirklich." "Wieso hast du uns die ganzen Jahre nicht mal besucht?" Ich seufzte. "Als ich damals weggegangen bin, war es mein Plan, nur für den einen Sommer zu bleiben und dann wieder zurückzukommen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich ohne dieses ewige Drama viel besser dran bin. Und ich wusste dass, wenn ich wieder hierherkommen, alles von vorne beginnt."

"Aber war Dylan nicht eigentlich der Hauptgrund für das ganze Drama? Allerdings dachte ich, ihr wart in London zusammen?" "Waren wir auch. Aber bitte, Steve, darüber will ich nicht reden, okay?" "Ja, schon okay. Es geht mich ja auch eigentlich gar nichts an. Ich wollte dich nur vorwarnen: Dylan ust wieder mit Kelly zusammen."

Ich senkte den Blick und seufzte enttäuscht

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Ich senkte den Blick und seufzte enttäuscht. "War ja klar. Wieso wundert mich das nicht?" Es war wie ein Déjà vu. Mein Freund und meine beste Freundin. Ich hätte wirklich fern bleiben sollen.

Er drehte sich um und wollte aus dem Zimmer gehen, doch dann hielt er an und drehte sich wieder zu mir um.
"Ziehst du jetzt wieder ein oder...?" Ich stand auf. "Nein. Ich wollte nur mal sehen, was sich so alles verändert hat und wollte mal alte Gesichter sehen." "Leider bin ich von den alten Gesichtern der einzige, der noch hier wohnt." grinste er. "Aber schau doch morgen mal im Peach Pit vorbei. Dann werden die anderen auch da sein." Ich nickte. "Ich werde da sein. Aber jetzt muss ich gehen. Ich muss noch meine ganzen Sachen auspacken." meinte ich, verabschiedete mich von Steve und fuhr dann zurück zu meinem Hotel.

Das Auspacken hätte ich auch locker verschieben können, aber ich wollte nicht, dass Steve mich vielleicht noch weiter über London und Dylan ausfragte oder mich an die alten Zeiten hier erinnerte. Der Tag war schon schlimm genug gewesen, da brauchte ich nicht noch schmerzhafte Erinnerungen an meine erste große Liebe und seiner neuen - alten Freundin.

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