Kapitel 11

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Brendas POV

Ich stand mitten auf einem Platz in einer alten Stadt. Es war bewölkt, aber relativ warm. An meiner Seite stand Dylan und er lächelte sanft. Ich nahm seine Hand und lächelte zurück. Mein Herz klopfte wie wild und ich wollte ihn küssen.

Auf einmal stand ein kleiner Junge weniger Meter vor uns, vielleicht war er so um die vier oder fünf Jahre alt. Er war brünett und trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose.

Er sah uns beide nur starr an mit seinen braunen großen Augen. Ich schenkte ihm ein freundliches Lächeln, doch er starrte nur weiter ausdruckslos zurück. Ich schaute irritiert zu Dylan, doch auch er war ratlos.

"Was ist los?" fragte ich und statt einer Antwort, nahm er ein Messer aus seiner Hosentasche und hielt es sich vor die Brust. Ich verstand nicht. Was hatte er vor?

Dann stach er sich das Messer in die Brust und ich schrie auf. "Nein!" Schnell lief ich zu ihm und fing ihn auf, bevor er auf den Boden fallen konnte. Ich nahm das Messer aus seiner Brust und überall war Blut. An meinen Händen, an seiner und an meiner Kleidung und am Pflasterboden. Alles war blutrot.

"Dylan komm her! Er verblutet!" rief ich und blickte hoch, doch er war weg. Spurlos verschwunden. "Dylan? DYLAN!" schrie ich, aber niemand konnte mich hören.

∞∞∞

Ich wachte auf durch einen Ohrenbetäubenden Schrei. Es dauerte einige Sekunden, bis ich realisierte, dass ich diejenige war, die schrie.

Ich setzte mich im Bett auf und sah, dass ich in meinem noch dunklen Hotelzimmer war. Ich atmete erleichtert auf. Es war nur ein Traum.

Nein, es war nicht nur ein Traum. Es war genau der gleiche Alptraum, der immer wieder kam und das schon seit Jahren. Genauer gesagt, seit dem Tag, an dem mich Dylan in London verlassen hat.

Ich müsste jetzt noch sauern deswegen sein, aber erstaunlicherweise bin ich es nicht. Er hat mich zwar sehr verletzt, aber irgendwie verstehe ich ihn jetzt. Meine ganze Wut war verschwunden. Aber trotzdem musste ich mit ih darüber reden, denn es gab etwas, dass er noch wissen musste.

Und darum machte ich mich sofort auf dem Weg zu seinem Haus. Ich weiß, es war noch sehr früh, doch das konnte nicht warten. Seit Jahren machte ich daraus ein Geheimnis, ich konnte noch nie mit jemanden darüber reden und allmählich konnte ich damit nicht mehr alleine klarkommen. Außerdem musste es Dylan einfach wissen.

∞∞∞

D

ylans POV

Es begann gerade zu dämmern, als jemand an der Haustür klingelte. "Wer zur Hölle ist das?" fragte Kelly genervt und presste ihr Kissen auf ihren Kopf. "Keine Ahnung, bin ich Hellseher?" Es klingelte wieder.

Ich stand gähnend auf und Kelly stöhnte. "Jetzt kann ich eh nicht mehr einschlafen, also kann ich auch gleich aufstehen." Sie zog sich schon mal um und ich ging an die Tür. Ich öffnete sie und Brenda stand davor.

"Bren? Was...Was machst du hier?" fragte ich sie schläfrig. "Dylan, ich..." fing sie an, doch sie wurde unterbrochen. "Brenda?" rief Kelly verwundert und tauchte hinter mir auf. "Kelly? Oh, es tut mir leid, wenn ich euch gestört habe." Ich drehte mich um.

"Bren, warte." Ich drehte mich wieder zu den beiden. "Brenda, ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist für dich, uns so zu sehen, aber..." versuchte Kelly, die Sache zu erklären, doch Brenda sah gar nicht so schockiert aus, wie ich es erwartet habe.

" versuchte Kelly, die Sache zu erklären, doch Brenda sah gar nicht so schockiert aus, wie ich es erwartet habe

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"Ich hatte nur nicht erwartet, dich hier zu sehen. Aber ich wusste schon, dass zwischen euch wieder was läuft." meinte sie. "Was? Woher weißt du es? Hat Brandon es dir gesagt?" Sie schüttelte den Kopf. "Steve." Ich konnte nicht anders als grinsend den Kopf zu schütteln. Steve war die größte Tratschtante auf Erden.

"Aber ich störe euch lieber nicht länger." "Warte! Wieso bist du hergekommen?" Um diese Uhrzeit musste es wichtig sein. "Ja, ich wollte mit dir reden. Aber das ist wohl der falsche Ort und der falsche Zeitpunkt." sagte sie mit einem Seitenblick auf Kelly.

"Reden? Um sechs Uhr morgens? Ja, sicher:" spottete Kelly. "Hast du ein Problem damit, Kelly?" Brenda sah Kelly irritiert an und erntete einen feindseligen Blick.

"Ja, ich habe wirklich ein Problem. Und zwar mit dir. Du lässt dich nach sieben Jahren mal wieder blicken und machst dich als allererstes an meinen Freund ran!" keifte Kelly. "Ich mache mich hier an niemanden ran. Aber stimmt, das verstehst du ja nicht. Du kannst keine normalen Freunde haben, erst recht nicht, wenn sie vergeben sind. Du brauchst dich gar nicht herauszureden, Dylan hat mir alles erzählt. Und ich kann es immer noch nicht fassen, dass du meine beste Freudin sein willst." meinte Brenda relativ kühl und Kelly sagte darauf nichts. Sie hatte gemerkt, dass es jetzt besser war, den Mund zu halten.

"Es ist wirklich kein Problem, ich komme einfach später wieder." "Okay. Wir können uns im Peach Pit treffen." Sie nickte und lächelte. "Also dann bis später. Ciao Dylan. Ciao Kelly." sagte sie und verschwand.

"Was war das denn?" wunderte sich Kelly und ich schloss die Tür. "Das selbe sollte ich dich fragen! Du solltest genau wissen, dass Brenda so etwas nie machen würde. Du bist doch diejenige, die die sie hintergangen hat, nicht umgekehrt. Also pass in Zukunft lieber auf, was du von dir gibst, wenn du nicht willst, dass eure Freundschaft wieder darunter leidet." meinte ich und zog mich jetzt auch an.

Ich fragte mich, was so wichtig war, dass sie so früh mit mir darüber sprechen musste. War es wegen dem, was in London vorgefallen ist? Aber ich wüsste nicht, was man da noch besprechen musste. Überhaupt fand ich es besser, wenn wir die ganze Sache hinter uns ließen. Ich wollte gar nicht daran denken, was los wäre, wenn Kelly davon erfährt...

Na? Was denkt ihr? Was verbergen die beiden? Und was verbirgt Brenda?


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