Harry war schnell wieder auf den Beinen und trauerte seinem Nimbus 2000 hinterher, der zwischen die Zweige der Peitschenden Weide geweht worden war. Er hatte mit diesem Besen viel verbunden.
Gegen Ende des Nachmittages des nächsten Tages hatten Harry, wie auch Ron und Hermine mich abgefangen.
Pansy, wie auch Draco und Blaise hatten mir einen fragenden Blick zugeworfen, doch ich hatte nur eine Geste gemacht, dass sie ruhig schon einmal vorgehen konnten.
Draco warf Harry noch einmal einen verächtlichen Blick zu und dann waren meine drei besten Freunde auch schon verschwunden.
Harry, wie auch Ron schien das unglaublich peinlich zu sein.
"Ähm, nun ja ...", druckste Harry rum, "Ich wollte ... Danke."
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Gern geschehen."
Ich hatte Harry nun schon zwei mal geholfen. Einmal in Zauberkunst mit den Spinnen und einmal hatte ich die Dementoren auf dem Quidditchfeld vertrieben und seinen Sturz verlangsamt. Deswegen starrten mich seit gestern alle an. Erstens, ich konnte einen Patronus heraufbeschwören und ich hatte die ganzen Dementoren verjagt und Harry das Leben gerettet. Zusätzlich war ich noch eine Slytherin.
"Nun ja ... Ich wollte eigentlich noch sagen, dass mein Verhalten dir gegenüber falsch war.", sagte Harry dann schließlich, "Du kannst ja nichts dafür, dass du nach Slytherin gekommen bist."
Ach ja? Ich konnte nichts dafür, dass ich nach Slytherin gekommen war? Versuchte er sich das einzureden? Ich wusste, dass ich nach Slytherin gehörte, so wie er wusste, nach Gryffindor zu gehören.
"Und wir haben uns ja in den Ferien auch gut verstanden, bevor du in ein Haus kamst.", fuhr Harry fort. Ron nickte bestätigend. Hermine lächelte mir zu.
Was wollten sie mir damit sagen? Misstrauisch sah ich sie an.
"Können wir noch einmal von vorne anfangen?", fragte Harry und sah mich unsicher an. Er, Ron und Hermine sahen mich gespannt an.
"Hm ... Wenn Pansy, Blaise und Draco mitbekommen, dass ich mit euch befreundet bin, werden sie mich hassen.", dachte ich nach.
Als ich die Namen der anderen Slytherins erwähnte, verdüsterte sich die Miene der drei. Aber das waren meine besten Freunde und sie waren in meinem Haus. Sollte ich es wirklich riskieren, sie zu verlieren? Ich persönlich hatte ja nichts gegen die Gryffindors. Ich kannte die meisten nicht einmal. Aber sie hassten die Slytherins, ohne auch nur einen von ihnen wirklich zu kennen. Und das konnte ich nicht leiden. Na gut, bei den Slytherins war es anders herum genau so.
Harry, Ron und Hermine senkten ihre Blicke.
"Hey, Kendra! Kommst du?", rief da Blaise, der nun wieder gekommen war, um nach mir zu sehen. Abwartend sah er mich an.
"Ja, einen Moment.", sagte ich und sah Harry, Ron und Hermine entschuldigend an, "Lasst mich erst einmal nachdenken." Ich wandte mich ab und ging zu Blaise hinüber. Ich spürte die Blicke der drei Gryffindors in meinem Rücken.
Harry und Ron hatten mich versucht ignoriert, als ich nach Slytherin kam. Sie hatten nichts mit mir zu tun haben wollen. Hermine hatte wenigstens ab und zu mal mit mir geredet.
"Was haben die von dir gewollt?", fragte Blaise und er sah mich aufmerksam an.
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Die haben mir nur erzählt, dass der Hippogreif geköpft werden soll." Seidenschnabel, Hagrids Hippogreif hatte in Hagrids erster Unterrichtstunde Draco den Arm gebrochen. Natürlich hatte das weder Draco, noch Dracos Vater gefallen. Draco hatte uns schon stolz erzählt, dass der Hippogreif sterben würde, da man ihn zum Tode verurteilt hatte. Ich selbst wusste nicht so ganz, wie ich zu dem ganzen stehen sollte. Klar, es war Dracos Schuld gewesen, dass Seidenschnabel ihn angegriffen hatte, aber war es nicht auch die Pflicht eines Lehrers, seine Schüler nicht zu gefährden, wo er doch wusste, dass der ein oder andere Slytherin den Vogel beleidigen würde?
"Warst du eigentlich schon mal in Hogsmeade?", wollte Blaise wissen und ich schüttelte den Kopf. "Da dürfen die Schüler ab der dritten Klasse hin, wenn du die Unterschrift deiner Eltern hast."
Ich musste unbedingt an meine Eltern schreiben.
"Wenn du die Erlaubnis hast, können wir ja zu viert dorthin!", schlug Blaise vor und seine Augen funkelten vor Begeisterung.
"Natürlich.", sagte ich und musste lächeln, "Wieso nicht?"
"Klasse!", sagte Blaise, "Jetzt müssen nur noch deine Eltern einverstanden sein und wenn nicht, schmuggeln wir dich raus! Draco hat da seine Methoden ..."
Wir erreichten den Slytheringemeinschaftsraum, wo schon Pansy und Draco auf uns warteten. Wir ließen uns alle auf das Sofa vor dem Kamin fallen.
"Bald sind Ferien.", sagte Draco, "Habt ihr Lust, zu mir zu kommen?"
Blaise bejahte sofort, während Pansy sagte, sie müsse dann etwas später nachkommen, da sie zu zuerst ihre Eltern sehen wollte.
Draco, wie auch Blaise sahen mich fragend an. "Und du?"
Ich seufzte. "Ich muss auch erst einmal zu meinen Eltern. Die wollen schließlich wissen, wie es mir hier geht. Aber dann kann ich sicherlich nachkommen."
Draco grinste, ebenso wie Blaise. Dann sah er mich und Pansy an. "Ich lasse euch eine Eule mit dem Datum zukommen und wir werden euch dann abholen."
Pansy und ich nickte.
Wir redeten noch eine Weile über belangloses Zeug und lästerten über einige Lehrer und Schüler. Dann machten Pansy und ich uns auf den Weg in den Mädchenschlafsaal, während Draco und Blaise in den Jungenschlafsaal gingen.
"Kendra?", flüsterte Pansy, als wir schon eine Weile in unseren Betten lagen.
"Ja?", fragte ich.
"..."
"Was ist denn?", fragte ich.
"Habe ich vergessen ...", murmelte Pansy und ich hörte, wie sie sich in ihrem Bett wälzte. Ich schmunzelte.
"Ach ja, kann ich vielleicht in den Ferien auch noch für ein paar Tage zu dir kommen?", fragte sie.
"Ja, warum nicht? Ich denke, meine Eltern werden nichts dagegen haben.", sagte ich.
Pansy schwieg eine Weile. "Du weißt, ich mag Muggel nicht. Aber ich werde es versuchen, nett zu deinen Eltern zu sein."
"Danke. Das weiß ich zu schätzen.", sagte ich leise. Eine Weile hörte ich gar nichts mehr. Ich drehte meinen Kopf zu Pansys Bett. "Pansy?", fragte ich leise. Doch ich erhielt keine Antwort. Stattdessen hörte ich, ein ruhiges Aufatmen. Pansy war eingeschlafen.
Seufzend wälzte ich mich auf die andere Seite und lauschte dem ruhigen Atem meiner drei Mitbewohnerinnen. Und langsam bemerkte ich, wie ich einschlief.
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Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochen
FanficKendra lebt damit, ein ganz normales Mädchen zu sein. Das dachte sie zumindest. Bis zu ihrem dreizehnten Geburtstag, als sie einen Brief der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei erhält. In Hogwarts schließlich lernt sie neue Leute kennen, unter i...