Kapitel 38 - Quidditch-Weltmeisterschaft Part 2

699 26 0
                                    

Wir liefen auf das gewaltige Stadion zu. Ich war ganz aufgeregt. Wir begannen, die Stufen hinauf zu steigen. Wir waren welche der ersten hier, da wir das Glück hatten, so nahe am Stadion unser Zelt zu haben.

Doch plötzlich blieb Lucius stehen und seine Miene wurde kälter als der Schnee in der Antarktis. Auf der Treppe, die neben uns war, die aber einen anderen Weg hinaufführte, standen die Weasleys, Harry und Hermine.

Harry, Hermine, Ron, Fred und George bemerkten mich und lächelten mir zur Begrüßung zu, wobei sie aber auch noch einmal die Malfoys abschätzend musterten. Na super. Das konnte ja jetzt witzig werden. Dennoch lächelte ich zurück. Immerhin waren Fred und George meine Freunde. Und ... Harry, Hermine und Ron waren es auch einmal gewesen. Zumindest eine kurze Zeit über.

"Malfoy.", sagte Mr Weasley abschätzend und sah Lucius voller Hass an.

"Weasley." Lucius tat es Mr Weasley gleich.

"Sie hier?"

"Ich hier. Aber Sie Arthur." Lucius ließ einen gespielt mitleidigen Blick über Arthurs Familie schweifen, wo er kurz bei Harry innehielt, dann aber wieder zu Mr Weasley. "Mussten Sie nicht ihr ganzes Verließ bei Gringotts plündern, um hier sein zu können?" Etwas Spöttisches schlich sich in Lucius' Stimme.

Mr Weasley war die Wut anzusehen. Lucius grinste höhnisch. Er war sich sicher, gewonnen zu haben und wartete nur noch darauf, dass Mr Weasley den Rückzug antrat, doch Mr Weasleys Blick fiel noch auf mich. Seine Augen weiteten sich überrascht. "Kendra. Kendra Payne. Was tust du denn freiwillig bei Leuten wie den Malfoys?" Er warf Lucius einen vernichtenden Blick zu und sah dann wieder zu mir.

Lucius schnaubte empört auf und auch Narzissa sah so aus, als müsse sie sich einen unangebrachten Kommentar verkneifen. Draco jedoch loderte vor Wut.

"Wie meinen Sie das, Weaselby?" Herausfordernd durchbohrte er Mr Weasley. Dieser sah nun zornentbrannt zu Draco.

"Wie wagst du es, mit mir zu reden!? - Malfoy, hast du deinem Sohn keine Manieren beigebracht?!"

Lucius zog Draco zurück. "Lass es, Draco.", zischte er ihm zu und wandte sich wieder an Mr Weasley. "Weasley, Mein Sohn hat gewiss Manieren, doch Sie provozieren ihn geradezu." Abschätzend sah er Mr Weasley an.

"Was macht Kendra bei Ihnen, Lucius?! Wie kommt sie an Leute wie Sie?!"

Fred räusperte sich. "Ähm, Dad ... Kendra wohnt bei ihnen." Er fühlte sich sichtlich unwohl.

Überrascht und entsetzt zugleich sah Mr Weasley zu seinem Sohn. "Wie meinst du das, Fred?"

"Ja, Dad, Kendra wohnt bei ihnen.", meldete sich nun auch George zu Wort.

"Aber ... Aber ... warum bei denen?" Er schien es nicht verstehen zu können. Er sah zu mir. "Kendra, du kannst jederzeit zu uns kommen."

Lucius Miene war zornig. "Das wird nicht nötig sein, Arthur. Kendra hat zugestimmt, bei uns zu wohnen." Er sah Mr Weasley vernichtend an. Ich spürte Narzissas Hand auf meiner Schulter, die sie sanft drückte.

"Dad ... Ihre Eltern sind gestorben.", flüsterte Fred seinem Vater zu, "Sie ist in Slytherin, sie ist mit Malfoy befreundet."

"Slytherin?" Mr Weasleys Gesicht wurde blass. "Sie ist mit dem da befreundet?!" Er schaute angewidert auf Draco. Dann schaute er mitleidig zu mir. "Tut mir leid, wegen deiner Eltern."

"Adoptiveltern.", hüstelte Lucius.

"Wagen Sie es nicht, so über mich zu denken!", fauchte Draco Mr Weasley an.

"Hey!", griff Ron ein und funkelte Draco wütend an, "Hör auf, so mit meinem Vater zu reden!"

Draco lachte eisig. "Was hast du mir schon zu sagen, Wiesel!", höhnte er.

Mr Weasley setzte an, noch etwas zu sagen, doch starrte dann Narzissa und mich an. Sein Blick fiel auf Narzissas Hand, die sanft und vertraut auf meiner Schulter ruhte.

"Und jetzt verschwinden Sie, Weasley, bevor es unschön wird und das wollen wir doch nicht. Nicht vor den Kindern, oder?" Provozierend sah Lucius Mr Weasley an. "Kendra gehört nicht zu Ihnen."

Mr Weasley starrte mich und Narzissa weiterhin an, warf Lucius kurz einen Seitenblick zu. Seine Miene verfinsterte sich. "Ich hätte es wissen müssen. Adoptiveltern. Natürlich. Weshalb habe ich es auch nicht gesehen?", hörte ich Mr Weasley murmeln. Nun sprach er lauter. "Deshalb siehst du so aus, wie sie. Deshalb wohnst du bei den Malfoys. Deshalb haben sie dich aufgenommen." Seine Stimme klang abschätzend. So, als sei ich Abschaum, mit dem er da redete.

"Dad!", riefen Fred und George empört, "Wie redest du mit Kendra?!"

"Seit still!", fuhr er die Zwillinge an und warf mir einen vernichtenden Blick zu, ehe er sich wieder an seine Kinder, wie auch an Harry und Hermine wandte. "Ich verbiete euch, euch mit dieser Person abzugeben!"

"Dad!", riefen Fred und George außer sich, "Was redest du da?!"

"Es ist mein letztes Wort. Das diskutieren wir nicht. Verstanden? Fred, George?" Er wandte sich an Harry und Hermine. "Für euch wäre es auch besser, ihr würdet euch nicht mit ihr abgeben."

Mit diesen Worten lief er die Treppe hinauf.

"DAD!", brüllte Fred seinem Vater hinterher und folgte ihm mit großen Schritten. Er war außer sich. Ebenso George, der folgte ihnen auch. "DAS KANNST DU NICHT MACHEN!"

Lucius, Narzissa und Draco kochten vor Wut und schäumten beinahe über. Die restlichen Weasleys folgten Mr Weasley verwirrt. Ron, Harry und Hermine warfen mir einen ratlosen und entschuldigenden Blick zu.

Und ich stand einfach nur da und fühlte mich leer. Wie konnte Mr Weasley so etwas sagen? Er kannte mich nicht. Nicht wirklich. Wir hatten uns letzte Sommerferien das erste und letzte mal gesehen und nun steckte er mich sogleich mit meinen Eltern in eine Schublade, nur da er wusste, wer meine Eltern waren. Doch ich war nicht meine Eltern. Und das würde ich auch niemals sein.

Narzissas Finger bohrten sich vor Wut schmerzhaft in meine Schulter. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Ich fühlte im Moment nichts. Harry, Ron und Hermine hatten nichts dazu zu sagen, ließen sich wie die anderen Weasleys von Mr Weasley herum kommandieren. Nur Fred und George nicht. Ich war ihnen so dankbar, doch auch sie würden mich verurteilen, sobald sie die Wahrheit kannten. Würde Mr Weasley sie ihnen sagen?

Ich musste schlucken. Meine Kehle fühlte sich trocken an. Narzissa hörte auf, ihre Finger in meine Schulter zu bohren und strich entschuldigend über meine Schulter. Doch ihre Wut war keineswegs verraucht. Lucius schien genau wie Draco zu kochen. Lucius hatte seine Finger fest um den Schlangenkopf seines Gehstocks gekrallt, der sein Zauberstab war und ich fürchtete, er würde ihn zerbrechen.

Draco jedoch versuchte seine Wut herunter zu schlucken, was bei ihm echt etwas Beachtliches war. Er kam auf mich zu, verstand zwar nicht, weshalb Mr Weasley so etwas sagte und auch nicht, weshalb Lucius es so wichtig war "Adoptiveltern" zu meinen toten Muggeleltern hinzuzufügen, doch auch all die Fragen schluckte er hinunter und nahm mich einfach in den Arm.

"Hör nicht auf sie. Das sind bloß die Weasleys." Das letzte Wort spuckte er verachtend aus, als sei es Dreck. "Komm. Wir verderben uns das hier jetzt nicht! Lass uns das Spiel sehen und Wetten abschließen!" Er hörte auf, mich zu umarmen und legte mir seinen Arm um die Schulter. Schweigend liefen wir alle die Treppen hinauf. Hinter uns vernahm ich, wie Narzissa und Lucius leise wütend diskutierten. Doch ich hörte nicht zu. Auch Draco schien in Gedanken versunken und verpasste Mr Weasley vermutlich gerade in seinen Vorstellungen den Cruciatus Fluch.

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt