Kapitel 17 - Die Zugfahrt und der Traum

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Die Zeit bis zu den Ferien verging schnell. Harry, Ron und Hermine bin ich immer wieder aus dem Weg gegangen, so gut es ging. Bisher hatte ich das auch ganz gut geschafft. Sie hatten zwar immer wieder versucht, mich abzufangen, aber ich war schneller. Zudem wollten sie nicht mit mir reden, oder wagten es eher nicht, wenn Pansy, Blaise und Draco dabei waren.

Ich wusste noch immer nicht, ob ich wieder mit ihnen befreundet sein wollte. Würden meine Freunde das herausfinden, wusste ich nicht, wie sie reagieren würden und ich wollte auch nicht riskieren, sie zu verlieren. Sie, wie auch alle anderen Slytherins hassten die Gryffindors. Ganz besonders diese Gryffindors. Was also sollte ich tun?

"Hey, Kendra! Kommst du?", rief Blaise zu mir hinüber. Er stand mit seinem Koffer schon halb in der Tür des Hogwarts-Express.

"Ja!", rief ich, packte meinen Koffer und ging zu ihm. Er nahm mir ohne auf mein Einverständnis zu warten meinen Koffer ab und trug ihn zusammen mit seinem in ein Abteil, wo schon Draco und Pansy auf uns warteten.

"Da seid ihr ja.", sagte Draco. Blaise hievte meinen, wie auch seinen Koffer in die Gepäckablage und ließ sich neben mir auf den Sitz fallen.

Abwesend streichelte ich Ares' Kopf. Ich war die Einzige, die er nicht biss und überhaupt an sich ranließ, ohne ihn zu kratzen und am besten noch die Augen auszuhacken. Ich mochte den Vogel. Wer auch immer ihn mir geschenkt hatte, ich war ihm dankbar.

"Also, wir holen euch in einer Woche ab.", sagte Draco und wandte sich an Pansy, "Du wirst also auch bei Kendra zu Hause sein?"

Sie nickte. "Ja, aber allerdings erst in vier Tagen."

"Wo genau wohnst du eigentlich, Kendra?", wollte Blaise wissen.

"In London, nahe des Tropfenden Kessels.", sagte ich.

Malfoy sah so aus, als würde ihm gerade etwas einfallen. Er sah zu mir. "Ach ja und lass meine Eltern nicht wissen, dass du ein Schlammblut, ähm eine Muggelgeborene bist."

Ich nickte. Das hatte ich mir bereits gedacht.

"Sag einfach, eines deiner Elternteile wäre eine Hexe oder ein Zauberer.", fügte Draco hinzu, "Sie werden dich das garantiert fragen."

Wieder nickte ich.

Plötzlich wurde die Abteiltür aufgezogen und der etwas pummelige Gryffindorjunge namens Neville Longbottom lugte hinein. Er wurde ganz blass, als er uns erkannte. Dennoch ging er nicht wieder.

"Um ... die restlichen Abteile sind besetzt ...", stammelte er und sein Blick flackerte auf jeden der Anwesenden. Bei mir blieb er kurz hängen und Nevilles Augen weiteten sich entsetzt. Ich wusste nicht wieso, aber seit er mich das erste mal gesehen hatte, hatte er fürchterliche Angst vor mir.

Ich hatte es gesehen. Bei Professor Lupins erster Unterrichtsstunde mit dem Irrwicht. Ich hatte als einzige gesehen, wie der Irrwicht für einen ganz kurzen Augenblick meine Gestalt angenommen hatte und dann doch zu Professor Snape geworden war.

Wieso fürchtete er mich so? Na gut, er war ein äußerst ängstlicher Junge, vor allem für eine Gryffindor und er hatte vor allen Slytherins Angst, aber vor mir fürchtete er sich richtig. Das sah ich im Unterricht, den wir mit den Gryffindors zusammen hatten. Erst suchte er immer den ganzen Raum mit seinen Augen ab, in der Hoffnung, ich würde nicht auftauchen, doch wenn er mich dann erblickte, sah er wieder so geschockt aus und wollte mich ignorieren, doch es gelang ihm nie. Immer wieder war sein Blick zu mir geflackert, als würde er erwarten, dass ich plötzlich aufspringen und alle töten würde.

Neville Longbottom stand weiterhin verloren und verängstigt an der Tür. Wir Slytherins warfen uns Blicke zu.

Für Longbottom würde das garantiert keine angenehme Fahrt werden.

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt