Kapitel 6

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noah

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noah

Es war Samstag und heute war Leslies Party. Ganz klischeehaft waren ihre Eltern heute außer Haus und hatten ihr sogar erlaubt die Feier zu schmeißen. Zwischen Max und mir herrschte eigentlich Funkstille, nachdem ich einfach so abgehauen war, doch heute Morgen hatte er mir in einer SMS geschrieben, dass ich trotzdem noch eingeladen war. Es war Papa-Wochenende, weswegen Nina und Jonas bei unserem Vater waren, doch ich hatte für dieses Mal eine Ausnahme bekommen.

Im Hintergrund lief das neue Album von Eminem, während ich mich im Badezimmer für die Party fertig machte. Das bestand darin ein weißes T-Shirt, eine schwarze Hose, die bis zu den Knien ging, anzuziehen und mir ein wenig Deo unter die Arme zu sprühen. Meine Haare wachste ich einfach wuschelig nach oben und dann war ich fertig. Ich verließ das Badezimmer und packte Handy und Schlüssel in meine Hosentaschen. Ein letzter Check im Spiegel sagte mir, dass ich ziemlich gut aussah. Ich setzte probeweise mein Flirtlächeln auf und war mit dem Endprodukt zufrieden. Nachdem ich die Treppe nach unten gepoltert war und mir gerade meine Sneaker anzog, kam meine Mutter aus der Küche und lehnte sich an den Türrahmen. Sie sah lächelnd auf mich hinab. Ich richtete mich auf und sah sie fragend an.

„Sei vorsichtig und bleib vernünftig!", meinte sie ernst, lächelte dann wieder und küsste mich auf die Wange. Ich bejahte und verließ mit einem Winker das Haus. Leslie wohnte weiter weg, deshalb fuhr ich erst mit dem Bus und lief den letzten Kilometer zu Fuß.

Es dämmerte bereits, doch der Spätsommer wollte dieses Jahr dem Herbst nicht Platz machen. Es waren angenehme 26 Grad, wie mir mein Handy verriet. Ich hörte über Kopfhörer Musik und bemerkte Simon erst, als dieser mir auf die Schulter tippte. Vor Schreck sprang ich weibisch in die Luft. Der Schrei blieb mir glücklicherweise im Hals stecken.

„Hey, ich rufe dich schon seit drei Minuten!", sagte Simon, der keuchend vor mir stand. Ich packte mein Handy zurück in die Hosentasche. Mein Herz klopfte wild.

„Tut mir leid", erwiderte ich nur und zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich eine verwirrt-bedingte Reaktion. Simon hob die Augenbrauen, zuckte dann aber auch nur mit den Schultern und lief dann weiter. Ich tat es ihm nach. Wir liefen einige Meter schweigend nebeneinander, in denen ich Simon aus dem Augenwinkel musterte. Die braunen Haare waren an den Seiten bereits etwas länger geworden, doch noch lockten sie sich nicht, ganz im Gegenteil zu seinen Haaren auf dem Kopf. Immer wieder strich er sich einige widerspenstige Locken aus dem Gesicht. Er trug ein schwarzes-dunkelrotes Langarmshirt und genau wie ich eine kurze Hose. Alles in allem sah er normal aus, doch ich war innerlich erneut fasziniert. Es machte mich krank. Ich seufzte und beschloss mich ordentlich zu betrinken heute.

Wir bogen um die letzte Ecke und von weitem sahen wir bereits das Haus in dem Leslie wohnte. Es war sehr groß und momentan voller Jugendlicher, die überall um das Gebäude herum standen. Laute Musik kam uns entgegen und ich sah wie Simon anfing zu grinsen. Ich erkannte Merle, Theo, Till, Liam und Costa aus unserer Mannschaft, die alle eine Flasche Bier in den Händen hielten. Wir erreichten die kleine Gruppe und begrüßten alle.

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