Sein Daumen strich über seinen Arm, eine kaum merkliche Berührung, und doch war sie da. Diese 5 Sekunden beschrieben diese seltsame Beziehung zwischen ihnen sehr gut. Es war bloß eine kleine Berührung, doch eine Berührung, die ein normaler Freund ni...
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noah
„Hey ya!", rief Max als er in mein Zimmer stürmte. Gerade hatte ich meine blauen Flecken im Spiegel begutachtet und war leicht zusammen geschreckt. Max blieb ungläubig in der Tür stehen und betrachtete mich verengten Augen.
„Hast du ein blaues Auge?", fragte er und kam näher. Tatsächlich hatte ich ein blaues Auge und einen blauen Fleck an meinem Kinn. Dazu kamen die blauen Flecken an meinem Bauch. Genervt drehte ich mich zu ihm um und deutete auf die Tür.
„Kannst du nicht anklopfen?" Jetzt guckte Max noch verwirrter, schloss jedoch erstmal die Tür hinter sich. Erst jetzt viel mir mein Fehler auf. Max hatte noch nie angeklopft. Anders war das bei uns nie gewesen.
„Alles okay bei dir? Wer ist das gewesen? War das etwa wieder Margarete?" Max gluckste, als ihm die Erinnerung der schrecklichen Margarete durch den Kopf ging.
Ich verdrehte die Augen.
„Alter, das war vor fünf Jahren und du hast mir nicht geholfen, weil du nämlich abgehauen bis, du Feigling."
„Stimmt auch wieder, sorry", lenkte Max ein, schmunzelte aber immer noch, da er wahrscheinlich gerade in seinem Kopf sah, wie Margarete mir die Unterhose hinten hochgezogen hatte. Meine Eier waren zwei Wochen blau gewesen.
„Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wer das gewesen ist", sagte Max und kam noch einen Schritt näher. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und zuckte mit den Schultern. Mein bester Freund stand unschlüssig in meinem kleinen Zimmer herum und wusste nicht genau was er sagen sollte.
„Sieht der andere wenigstens schlimmer aus?", meinte er dann nur und setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. Ich starrte aus dem Fenster und nickte nur. Der Andere saß wahrscheinlich zu Hause und lachte sich über mich kaputt. Aber so wie mich angesehen hatte, wirkte das nicht so.
Es breitete sich eine bedrückende Stille über uns aus und ich wollte gerade etwas sagen, als meine kleine Schwester Nina hereinplatzte. Sie war für drei Tage bei unserem Vater gewesen und nun stand sie mit verschränkten Armen in der Tür und tippte mit der Fußspitze auf den Boden.
„Ich hab dich schon dreimal gerufen", meckerte sie und sah mich vorwurfsvoll an.
„'tschuldige", erwiderte ich nur und öffnete meine Arme zu einer Umarmung. Sie kam angestapft und betrachtete argwöhnisch meine blauen Flecken. Ich lächelte nur und sah sie fragend an, da schloss sie ebenfalls ihre Arme um mich. Sie war acht und wahrscheinlich gerissener als meine Mutter, ich und die ganze Welt zusammen.
„Und, wer ist das gewesen?", fragte sie dann, nachdem sie sich neben mich auf mein Bett gesetzt hatte. Wieder seufzte ich und sah sie einfach nur an. Ihre braunen Haare waren geflochten und wurden unten mit roten Schleifen zusammengehalten. Die genauso braunen Augen sahen mich nun mit dem gleichen Blick an, den sie bei jedem anwendete, wenn sie demjenigen ein Geheimnis entlocken wollte.