Kapitel 20

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noah

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noah

Ein stiller morgen brach an. Still war er nur, weil Simon schwieg. Er schwieg so wie in den letzten Tagen auch. Man könnte förmlich sehen wie sich seine grauen Zellen überanstrengten. Woran er dachte , verriet er mir nicht, aber ich konnte es mir denken. Seitdem er und Nina mich von der Lichtung geholt haben, war er so. Wahrscheinlich wollte er wissen was passiert war, doch er fragte nicht und ich sagte nichts. Doch mir war klar, dass ich das nicht ewig so offen stehen lassen konnte.

Die Suche nach einer Wohnung für Simon lief gut. Morgen hatte er einen zweiten Besichtigungstermin. Die Wohnung war nicht weit von mir, was für mich ein großes Plus darstellte. Ich hoffte einfach nur auf ein bisschen Privatsphäre für mich und Simon.

Ich sah an meine Zimmerdecke und atmete ruhig. Meine Hand lag auf meiner nackten Brust und trommelte etwas darauf herum. Ich drehte meinen Kopf etwas um auf die Uhr schauen zu können. 05:54 Uhr. Mein Wecker würde gleich klingeln. Nun drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung und betrachtete den noch schlafenden Simon. Mein kleines Bett gab nicht viel Platz her und doch schafften wir es gemütlich nebeneinander zu liegen. Gestern vor dem einschlafen hatte Simon meine Hand gehalten, doch irgendwann in der Nacht, als sie beide geschlafen hatten, war der Kontakt verloren gegangen.

Ich sah wieder an die Decke und dachte erneut an Max. Der Kerl spukte bereits seit unserer unschönen Begegnung in der Schule in meinem Kopf herum. Simon hatte mir erzählt, dass er wohl seit neustem mit Yusuf abhing, der einen nicht besonders tollen Ruf hatte. Ich fragte mich, was Leslie von der ganzen Sache hielt. Wenn die beiden sich trennten, dann hätte sich dieser ganze unnötige Streit mit Max überhaupt nicht gelohnt. Es war ein dummer Gedanke und doch schoss er mir durch den Kopf.

Als ich erneut zum Wecker sah, fing dieser genau in diesem Moment zu piepsen an. Ich schaltete in aus und setzte mich auf. Simon regte sich langsam und öffnete nur schwer fällig die Augen. Ich fuhr mir ein paar mal durch die Haare, damit sie nicht auf der einen Seite so plattgedrückt waren, doch es half nichts. Seufzend wollte ich aufstehen, doch Simon hielt mich am Handgelenk.

"Morgen", murmelte er an meinem Nacken, nachdem er mich zu sich herunter gezogen hatte. Sein heißer Atem verpasste mir eine Gänsehaut. Er hatte beide Arme um mich gelegt und drückte meinen Rücken fest gegen seine Brust. Ich genoss es sehr.
Nach einigen Minuten drehte ich mich um, so dass ich mit meinem Gesicht an seinem lag. Simon öffnete seine Augen und lächelte müde. Er küsste meine Stirn, dann meine Nase und dann meinen Mund. Immer wieder küsste er meine Lippen, doch dann löste er sich von mir und drückte mich fest an sich.

Plötzlich ging die Zimmertür auf. Es war Nina, die in ihren Pyjamas im Türrahmen stand und verschlafen auf uns herabblickte.

"Die ganze Welt wartet auf euch." Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um, und knipste das Licht an, so dass wir beide die Augen zusammenkniffen. Ich seufzte und setzte mich auf.

"Komm."

*

Nachdem wir gefrühstückt hatten, zogen wir uns an und verließen pünktlich um zehn nach sieben das Haus. Es war ziemlich kühl, was auch der Grund dafür war, dass ich mir eine Mütze über die blonden Haare zog.

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