Sein Daumen strich über seinen Arm, eine kaum merkliche Berührung, und doch war sie da. Diese 5 Sekunden beschrieben diese seltsame Beziehung zwischen ihnen sehr gut. Es war bloß eine kleine Berührung, doch eine Berührung, die ein normaler Freund ni...
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Noah
Ich sah auf Simon hinab, während ich weiterhin auf seinem Schoß saß. Plötzlich war ich gar nicht mehr so wild darauf soweit mit ihm zu gehen. Meine Hände legte ich flach auf seine Brust, auf der sich ein kleiner Flaum Haar befand. Ich hörte seinen Herzschlag, der immer wieder gegen meine Hand prallte. Er atmete ruhig und schien zufrieden zu sein. Seine Hände platzierte er auf meinen Oberschenkeln und sah mir dann in die Augen. Ich tat es ihm nach und bewunderte seine schönen braunen Augen. Sie wirkten fast wie flüssige Schokolade, weil seine Augen funkelten.
Und in diesem Moment war der Grad der höchsten Kitschigkeit erreicht. Doch es war mir, wie so vieles in der letzten halben Stunde, egal. Meine rechte Hand fuhr durch seine Haare; fühlte die Locken, die sich so widerspenstig auf seinem Kopf breit machten. Simon schloss die Augen und genoss es offensichtlich. Ich beugte mich langsam zu ihm herab und küsste ihn auf die Wange, auf die Nase und auf beide geschlossenen Augenlider.
Noch nie hatte ich so etwas gefühlt oder so etwas Ähnliches mit jemand anderes gemacht, doch es fühlte sich alles richtig an. Ich schloss beide Hände um sein Gesicht und küsste ihn auf den Mund. Der Kuss war leicht; nur ein Einfaches berühren der Lippen, doch mein Herz spielte erneut verrückt. Er roch so gut. Ich beendete den Kuss und legte meinen Kopf neben seinen. Simon schloss seine Arme um mich und drückte mich an sich, so dass ich mit meinem kompletten Gewicht auf ihm lag, doch es schien ihn nicht zu stören. Er fuhr mit seinen Finger durch meine Haare im Nacken und verpasste mir so eine Gänsehaut, die sich auf meinem gesamten Körper ausbreitete.
„Du riechst so gut", murmelte er in meine Haare und brachte mich so zum Lachen.
„Vor ein paar Minuten ging mir das Gleiche durch den Kopf", erwiderte ich und spürte nun, wie er lachte.
„Wie können Gefühle eigentlich so schnell entstehen?", fragte ich und lehnte mich etwas auf, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Simon antwortete nicht sofort, sondern fuhr erst mit seinem Zeigefinger die Haut unter meinem Auge entlang, ehe er seine Hand wieder sinken ließ.
„Ich glaube, wenn sich zwei Personen begegnen, dann ist es Schicksal. Ich glaube an das Schicksal und Karma und so was, deshalb glaube ich, dass wir beide von Anfang an aufeinander treffen sollten. In diesem Klassenzimmer, in dem ich niemanden kannte, auf diesen Umzug, auf den ich gar keine Lust gehabt hatte, und dann dieser ätzende Lehrer. Doch als ich dich gesehen hab, fiel es mir beinahe schwer mein Unbehagen noch zu verstecken. Es tut mir immer noch leid, wie ich dich anfangs behandelt habe, doch ich wusste mir nicht anders zu helfen." Simon verstummte plötzlich, so als wenn er sich plötzlich an etwas Schlimmes erinnern würde. Er seufzte und zog seine Stirn in Falten.
„Was ist los?"
„Ich glaube zu wissen, wieso du und Max euch so streitet." Ich runzelte bei seiner Antwort die Stirn und wartete auf die Erleuchtung.
„Du bist in ihn verliebt. Anders. Ich glaube, du warst es. Ach keine Ahnung. Jedenfalls würde das deine Eifersucht erklären." Ich starrte Simon an wie ein Auto und war mit gerade wirklich nicht sicher ob er das ernst meinte. Doch Simon wirkte todernst. Und tatsächlich ergab es für mich einen Sinn, auch wenn ich nun definitiv auf jemand anderes stand beziehungsweise lag.