Kapitel 14

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Ariana POV

Nach der Schule beeilte ich mich sehr nach Hause zu kommen. Brad, die Jungs und ich hatten uns am See im Park verabredet, um ihre Rückkehr zu feiern. Schon während ich die Treppen zur Haustür hochsprang, kramte ich in der Tasche nach meinem Schlüssel. Sobald ich die Tür geöffnet hatte, wurde ich von lauter Musik empfangen. Erschrocken hielt ich mir die Ohren zu. Mensch Lexi! Willst du taub werden? Ich knallte die Haustür zu und ließ meine Tasche auf den Boden fallen. Eilig lief ich ins Wohnzimmer aus dem die Musik kam. Lexi tanzte wild durch die Gegend und hüpfte verrückt auf und ab. Sie hatte mich noch immer nicht bemerkt. Am Radio angelangt drehte ich die Musik so leise, dass man nichts mehr hörte. „ Hey!" rief Lexi empört.

„ Willst du vielleicht einen Gehörsturz bekommen oder warum drehst du die Musik so auf?" schimpfte ich. „ Du kannst nicht einfach die Musik ausmachen. Gleich kommt doch das Lied." kreischte Lexi erschrocken. Verwundert runzelte ich meine Stirn. Das Lied? Lexi rannte zum Radio und drehte die Musik lauter. Glücklicherweise jedoch nicht so laut wie zuvor. Der Moderator meldete sich. „ Und jetzt der Song auf den ihr alle gewartet habt. Schreibt mir doch eure Meinung auf unserer Website. Hier ist Somebody to you von The Vamps. Viel Spaß." Lexi quietschte, als die ersten Töne des Liedes erklangen. Ich war wie erstarrt. Unser Song lief grade im Radio. Unser Song! Freudig quietschte nun auch ich auf. Lexi begann zu lachen. Sie schnappte sich meine Hände und drehte sich mit mir im Kreis. Zusammen tanzten wir auf wirklich schräge Weise zu dem Song. „ Ich kann gar nicht glauben, dass du einen Song mit The Vamps geschrieben hast." schrie Lexi mir über die Musik hinweg zu.

„ Ich auch nicht." lachte ich. Plötzlich wurde die Musik ausgemacht. „ Du hast was?"

hörte ich eine wütende Stimme hinter mir. Nein! Nein das durfte nicht wahr sein. Bitte lass dies ein schlechter Traum sein oder eine Fata Morgana. Ich schluckte schwer, drehte mich dann aber zu meinem Dad um. „ Hey Daddy." druckste ich herum.

„ Ariana Grande! Sag die Wahrheit." befahl er. Ich schluckte schwer. „ Hast du den Song mit den Jungs von The Vamps geschrieben?" Ich nickte schwer. „ Obwohl ich euch verboten hatte sie zu treffen?" bellte er. Mein Blick richtete sich zum Boden. Ich hasste es wen Dad sauer war. Und noch mehr hasste ich es, wenn er mich anschrie. „ Ariana ich bin so enttäuscht von dir. Ich hatte euch verboten die Jungs zu treffen. Das hatte seinen Grund. So Jungs sind nicht gut für dich." Dad klang wirklich sauer. So sauer wie schon lange nicht mehr. Das letzte Mal hatte ich ihn so erlebt, als ich Lexis Nintendo versehentlich kaputt gemacht hatte. „ Wieso hast du uns verboten sie zu treffen?" mischte Lexi sich ein. Am liebsten würde ich gern meinen Kopf gegen die Wand schlagen. Warum musste sie sich einmischen? So würde sie nur auch noch Ärger kassieren. „ Weil sie nicht gut für euch sind!" schrie er. „ Warum sind sie nicht gut Dad? Sie arbeiten bei dir!" entgegnete ich. Langsam wurde ich wütend. Warum behauptete er, dass sie ein schlechter Einfluss waren. Was fiel ihm eigentlich ein?

„ Ganz genau. Ich kenne so viele berühmte Sänger. Glaub mir, wenn sie mal richtig berühmt sind und ihnen die Mädchen hinterher rennen, brechen sie dir dein Herz. Sie halten sich dann für etwas Besseres. Vielleicht sind sie jetzt noch lieb und

unschuldig, aber du hast ja keine Ahnung, wie sehr Ruhm die Menschen verändert.

Ich will doch bloß nicht das du verletzt wirst." Ich konnte es nicht fassen. Wie konnte er nur so von den Jungs reden. „ Außerdem habe ich euch verboten Musik zu machen. Ihr wisst was mit eurer Mutter passiert ist!" fuhr Dad geladen fort. „ Das hatte nichts mit der Musik zu tun!" fauchte ich. „ Sie hat es geliebt Musik zu machen. Genauso wie ich es tue. Das sie tot ist liegt nicht an der Musik oder daran das sie das getan hat was sie liebte. Es war ein verdammter Unfall. Also hör auf die Musik dafür verantwortlich zu machen." protestierte ich. Bevor Dad noch irgendetwas sagen konnte, wand ich mich ab und lief hinauf in mein Zimmer. Schluchzend warf ich mich auf mein Bett. Ich hasste Streit. Warum war ich auch immer so verdammt nah am Wasser gebaut? „ Du hast Hausarrest!" schrie Dad von unten. „ Für den Rest deines Lebens!" fügte er wütend hinzu. Ich schluchzte erneut. Die Zeit verging, während ich mich unter meiner Decke vergrub und in Selbstmitleid badete. Ein Blick auf den Wecker lies mich jedoch aus meiner Starre erwachen. Seit dem Streit waren zwei Stunden vergangen und eigentlich wollte ich mich schon vor einer Stunde mit den Jungs treffen. Doch ich hatte Hausarrest. Ich seufzte tief. Wie sollte ich Brad nur wieder sehen? Wahrscheinlich würde Dad die Jungs jetzt von der Schule nehmen oder sonst etwas. Jedenfalls würde er verhindern, dass ich jemals einen von ihnen wieder sehe. Mein Handy vibrierte. Es war eine Nachricht von Brad. Er machte sich sorgen und fragte wo ich bliebe. Wie sollte ich den Jungs erklären, dass wir uns nicht mehr treffen konnten. Und das auch noch am Handy. Das war mehr als frustrierend. Kurzerhand fasste ich einen Entschluss. Ich würde die Jungs heute treffen, um ihnen die schlechte Nachricht persönlich mitzuteilen. Was sollte schon groß passieren? Ich hatte ja schließlich schon Hausarrest bis ans Ende meines Lebens. Entschlossen zog ich meine Schuhe an. Eine Jacke fand ich auch noch in meinem Schrank. Erst als ich bereit zum Flüchten war, fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste, wie ich unbemerkt das Haus verlassen sollte. Geknickt ließ ich mich auf mein Bett fallen. Entmutigt starrte ich aus dem Fenster. Die Äste des Baumes an meinem Fenster wehten leicht im Wind. Wenn es abends dunkel war und ich vergaß die Rollläden herunterzufahren, warfen sie unheimliche Schatten in mein Zimmer. Doch am Tag wirkten sie wenig bedrohlich. Wie viel Gewicht diese Äste wohl aushalten würden? Perplex rappelte ich mich vom Bett auf. Ich riss mein Fenster auf. Der nächste Ast war ungefähr einen Meter entfernt und er sah ziemlich stabil aus. Entschlossen schnappte ich mir meine Jacke und zog sie an. Ich kletterte über das Gitter, dass eigentlich als Schutz vorm runterfallen gedacht war. Von dort erreichte ich grade so den Ast. Mein Herz klopfte wie verrückt, während ich über den Ast Richtung Stamm balancierte. Die acht Jahre turnen hatten sich wohl ausgezahlt. Vorsichtig kletterte ich von einem Ast zum nächsten, bis ich endlich meine Füße auf den Boden setzte. Ich atmete erleichtert aus. Die erste Hürde wäre geschafft. So schnell ich konnte lief ich zur Straße und von dort aus Richtung Park. Ich hoffte inständig, dass Dad mich nicht gesehen hatte. Aufgewühlt erreichte ich den Park. Mein Blick schwenkte wild durch die Gegend. Nah am See konnte ich vier Jungs ausmachen. Das mussten sie sein. Tatsächlich erkannte ich Tristan, James, Connor und Brad, als ich mich der Gruppe näherte. Auch sie bemerkten mich und kamen mir entgegen. Völlig außer Atmen erreichte ich sie. „ Ist alles okay?" fragte Brad sofort besorgt. Ich stütze mich mit den Händen auf meinen Knien ab und nickte schnaufend. Dann schüttelte ich den Kopf. „ Was ist los?" hackte James nach. „ Mein Dad." brachte ich mühsam hervor. Die Jungs schwiegen, gespannt auf das was folgen würde. „ Er weiß es." Erschrocken sahen sich die vier an. „ Was meinst du mit, er weiß es?" fragte Brad bestürzt. „ Er weiß, dass ich euch getroffen habe. Er weiß, dass ich Musik gemacht habe. Er weiß alles." In den Gesichtern der Jungs erkannte ich wie bekümmert sie waren. „ Was genau heißt das? murmelte Tris. „ Ich darf euch nicht mehr treffen. Nie mehr. Und ich hab Hausarrest." „ Für wie lange?" mischte sich Connor ein. Ich zuckte die Schultern. „ Wahrscheinlich für immer. Er war fuchsteufelswild." Die Jungs waren wirklich geschockt.

„ Heißt das wir sehen uns nicht mehr wieder?" krächzte Brad. Mein Herz machte einen schmerzvollen Satz. Nicht zu wissen ob ich Brad wieder sehen konnte, schmerzte mehr als alles andere. „ Mach dir keine Sorgen wir sind doch in der Schule alle zusammen." versuchte James Brad zu beruhigen. Ich schüttelte den Kopf. „ Ich weiß noch nicht wie mein Dad es anstellen wird, aber ich bin mir absolut sicher, dass er verhindern wird, dass wir uns weiterhin sehen. Selbst in der Schule." gestand ich. Man konnte Brad und den anderen ansehen, dass sie grade aus allen Wolken fielen. „ Was bedeutet das? Hilfst du mir nicht mehr die Songs zu schreiben? Wirst du uns einfach verlassen?" fragte Brad vollkommen niedergeschlagen. Hoffnungslos ließ ich mich aufs Gras fallen. Ich konnte unmöglich auf Brads Fragen antworten. Es würde alles nur noch viel realer machen. Ohne weiter zu reden, schnappten sich die Jungs ihre Instrumente, die sie wohl zum Proben mitgenommen hatten. Tris begann einen Rhythmus zu klopfen. Nach und nach stiegen wir alle mit ein. Brad und ich sangen gemeinsam. Es fühlte sich an, wie beim ersten Mal. Wir harmonierten auf eine Weise, die wir selbst nicht verstanden. Aber es fühlte sich richtig an. So als würden wir kommunizieren ohne wirklich zu sprechen.

Jimmy POV

Nachdem Ariana aufgebracht das Wohnzimmer verlassen hatte, stürmte auch Lexi hinaus. Meine Wut war wie verraucht. Frustriert ließ ich mich aufs Sofa fallen. Warum verstand Ariana nicht, dass ich nur das Beste für sie wollte. Ich wusste wie gerne Jungs mit Mädchen spielten. Vor allem, wenn sie berühmt waren und die freie Auswahl hatten. Ariana war doch mein kleines Mädchen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn einer dieser Idioten ihr wehtun würde. Doch es schien so, als wäre sie nicht nur sauer darüber, dass ich sie vor den Jungs beschützen wollte. Sondern auch, dass sie nicht verstand warum ich sie von der Musik fern hielt. Wieso verstand sie nicht, dass Musik alles zerstört hatte, was mir etwas bedeutet hatte. Ich wollte doch nur nicht, dass ihr das Gleiche wiederfuhr wie mir. So hing ich meinen Gedanken nach, bis ich schließlich einen Entschluss fasste. Schwermütig erhob ich mich. Ich musste mich bei ihr dafür entschuldigen, dass ich sie angeschrien hatte. Behutsam klopfte ich an ihre Tür. Doch sie reagierte nicht. Vermutlich war sie noch immer sauer. Vorsichtig und sehr langsam öffnete ich ihre Zimmertür. „ Es tut mir leid." entschuldigte ich mich in Richtung des Deckenhaufens unter dem ich sie vermutete. Aber es passierte nichts. Sie ignorierte mich einfach. Ich seufzte und ließ mich auf der Kante ihres Bettes nieder. „ Ich weiß, dass du nicht verstehst warum ich das tue. Aber ich mache es um dich zu schützen. Hoffentlich verstehst du das eines Tages." Noch immer kam keine Reaktion von ihr. „ Ariana?" fragte ich. Behutsam tastete ich nach der Bettdecke. Doch nichts. Irritiert zog ich die Decke weg. Und da war nichts. Das Bett war leer. Wie konnte das sein? Ein Windhauch zog durchs Zimmer. Die Vorhänge wehten leicht im Wind. Seit wann war das Fenster auf? Ich ging zum Fenster hinüber. Ich erkannte einen abgebrochenen Zweig. Da kam mir die Idee. Ariana hatte sich durchs Fenster davon gestohlen. Ich war so enttäuscht und zeitgleich so wütend. Ein Klingeln weckte mich aus meinen Gedanken. Suchend sah ich mich um und entdeckte Arianas Handy. Sie musste es vergessen haben. Auch wenn ich mich etwas schuldig fühlte, las ich die Nachricht.

Ari, bist du okay? Wir warten auf dich. Bitte melde dich:* Brad

Ich staunte nicht schlecht. Doch jetzt wusste ich, wo ich hin musste. Die Jungs redeten so oft im Studio darüber wie sehr sie den Park mochten. Mit Sicherheit würde ich sie dort antreffen. Sofort machte ich mich auf den Weg. Und tatsächlich entdeckte ich Ariana und die vier Jungs im Park. Ich wollte schon losstürmen, Ariana sagen, wie enttäuscht ich von ihr war und den vier Chaoten sagen, dass sie die Finger von meiner Tochter lassen sollten. Aber etwas hielt mich zurück. Ich lauschte genau. Sie sangen. Ariana sang. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ihre Stimme erinnerte mich so sehr an die von Maria. So wundervoll und voller Gefühl. Sie und Bradley sangen ein Lied zusammen, dass ich zuvor noch nicht gehört hatte. Vermutlich würden mir die Jungs den Song bald für ihr neues Album vorstellen. Und Ariana hatte diesen Song mitgeschrieben. Er war so unglaublich gut, dass ich es gar nicht glauben konnte. Da fiel mir der Song Somebody to you ein. Ariana hatte wirklich Talent. Nicht nur als Sängerin. Sie konnte auch Songs schreiben. Sie war ihrer Mutter so ähnlich.

Kurz zum Schluss möchte ich mich unbedingt mal bei der Lieben BeardedDragonFTW  für ihre vielen Votes bedanken. Ich hoffe euch hat mein Kapitel gefallen und ein schönes Wochenende für alle.
Küsschen Lillyby:*

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