Kapitel 31

704 29 1
                                    

       

Connor POV

„ Wo bleibt Brad?" James war schon ganz nervös, weil Brad seit zwei Stunden wie vom Erdboden verschwunden war. „ Er wird schon auftauchen." Versuchte Tris sich zuversichtlich zu zeigen, dabei war uns allen bewusst, dass Brad nicht zum Interview auftauchen würde. Zu groß war sein Schmerz. Seitdem Ariana nach Hause geflogen war, sah man Brad deutlich an wie gebrochen er war. Es war schlimmer als jemals zuvor. Hin und wieder hatte Brad etwas vergessen oder sich seltsam aufgeführt. Ein schönes Beispiel dafür war, wie der Schokomüsli mit Orangensaft gegessen hatte. Aber so schlimm wie jetzt war es noch nie. Er lief orientierungslos durch die Gegend, wenn er überhaupt mal sein Zimmer verließ. Zu Terminen tauchte er grundsätzlich nicht auf, da er sie meistens einfach vergaß. Inzwischen hatten wir uns schon die Tage eingeteilt an denen jeweils einer von uns ihn abholen musste. Doch als ich heute vor seinem Zimmer stand war er spurlos verschwunden. „ Ich ertrage es nicht mehr ihn so zu sehen." murmelte James. Tris und ich nickten zustimmend. Arianas Fehlen machte auch uns zu schaffen, aber am schlimmsten war es wirklich unseren besten Freund so zu sehen. „ Gibt es nichts, dass wir tun könnten?" druckste Tris.

„ Ich wüsste wirklich nicht wie." gab James zu. Da kam mir eine Idee. „ Leute ich bin gleich wieder da." schnalzte ich, bevor ich schon davon lief. „ Connor! Bleib hier!" riefen sie mir nach. Es dauerte nicht lange bis ich einen ruhigen Raum gefunden hatte. Hastig suchte ich in meinen Kontakten nach der richtigen Nummer. Es klingelte nicht lange bevor sie abnahm. „ Hallo?" erklang ihre sanfte Stimme. „ Hey. Ich bin es." „ Was willst du?" fragte sie. Sofort erkannte ich an ihrem Tonfall, dass sie alles andere als begeistert von meinem Anruf war. „ Jennette bitte lass mich alles erklären." bat ich. Sie schnaubte nur. „ Für eine Erklärung ist es deutlich spät. Du hast dich Ewig nicht mehr gemeldet. Außerdem weiß ich, dass du mit Brad gewettet hast. Du bist genauso ein Arschloch wie er..." Auch wenn ihre tadelnde Rede noch nicht beendet war, unterbrach ich sie. „ Ganz ruhig! Brad ist keines Wegs ein Arschloch. Ich bin das alles schuld. Ich habe ihn dazu gebracht zu wetten, es war meine dämliche Idee. Aber er liebt Ariana wirklich über alles. Er hat sie schon geliebt, bevor wir überhaupt gewettet haben. Er braucht sie, genauso wie ich dich brauche. Ich verstehe wenn du sauer auf mich bist, denn ich war ein echtes Arschloch, der seinem besten Freund und einem wundervollen Mädchen verdammt weh getan hat, aber bitte verurteile Brad nicht." Jennette seufzte tief. „ Wieso rufst du an?" Ich sah zu Boden. „ Weil ich dich vermisse. Aber vor allem weil wir etwas wegen Brad und Ariana unternehmen müssen. So kann es nicht weiter gehen. Er ist völlig am Boden."

„ Nicht nur er." murmelte sie. „ Wie meinst du das?" „ Ari war als sie heim kam bei mir. Doch jetzt ist sie bei ihrer Oma. Sie isoliert sich total. Ihre Schwester hat mir geschrieben das sie wohl die meiste Zeit mit der Gitarre im Wintergarten sitzt." Es überraschte mich keineswegs, dass es auch Ariana richtig dreckig ging. Ein blinder könnte sehen, wie sehr sich die beiden lieben. „ Connor?" Jemand rief nach mir.

„ Jennette ich muss auflegen. Wir haben jetzt ein Interview. Lass uns später darüber reden, wie wir Brad und Ariana helfen können." Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte ich bereits aufgelegt. „ Ich bin hier." antwortete ich, während ich die Tür öffnete. „ Ach da bist du." Tris zog mich aufgeregt hinter sich her. „ Hey Tris, was soll das?" Doch er beachtete mich gar nicht und zog mich einfach weiter hinter sich her.

„ Habt ihr Brad gefunden?" Tris schüttelte lediglich den Kopf. „ Wie? Was machen wir denn jetzt?" fragte ich verzweifelt. „ Jimmy meinte das Interview läuft ohne ihn." Verdutzt sah ich ihn an. Noch nie zuvor hatte jemand bei einem Interview gefehlt. Wir waren immer zu viert, als eine Einheit aufgetreten.

Ariana POV

In die Decke gekuschelt mit meinem Lieblingstee in der Hand starrte ich durch das Fenster. Ich saß in Grannys Wintergarten. Vor circa zwei Tagen war ich bei Jennette ausgezogen. Es war schwieriger als gedacht das Haus unbemerkt zu verlassen, da die Paparazzi einfach nicht verschwinden wollten. Ich verstand einfach nicht, wieso sie so sehr hinter mir her waren. Umso mehr genoss ich es, dass ich nun allein war. Die Paparazzi hatten von meiner heimlichen Flucht nichts mitbekommen, da ich mich im Kofferraum meiner Oma versteckt hatte und diesen erst verlassen hatte, als wir das Haus meiner Oma erreicht hatten. „ Möchtest du noch einen Tee haben?" hörte ich Grannys Stimme hinter mir. Ich schüttelte schweigend den Kopf. Ihre Schritte entfernten sich. Auch wenn mir Jennette etwas Mut gemacht hatte, fühlte ich mich ziemlich kraftlos und verletzt. Ich hoffte die Zeit würde meine Wunden heilen. Gedankenverloren rührte ich in meinem Tee, so dass ich Lexi nicht bemerkte, bis sie an meinem Arm riss. „ Na los. Komm schon." befahl sie. „ Was willst du?" fragte ich entnervt. „ Du musst dir was ansehen." „ Und was genau?" „ Ich hab nur die Vorschau gesehen. Jetzt komm schon." quengelte sie, dabei zog sie so sehr an meinem Arm, dass ich meinen Tee fast verschüttete. „ Mensch Lexi! Pass auf!" rief ich, als etwas vom heißen Tee über den Rand der Tasse schwappte und meine Finger verbrannte. „ Entschuldigung." murmelte sie zerknirscht. „ Jetzt komm!" mischte sich auch Granny ein. War das ihr Ernst? Was war denn so wichtig, dass sie mich nun beide belästigten. Kopfschüttelnd stellte ich meinen Tee auf das Glastischchen und folgte den beiden. Lexi führte mich gradewegs ins Wohnzimmer. Wohnzimmer war aber irgendwie der falsche Ausdruck. Es war viel mehr ein Salon. Ein großes Bücherregal befand sich direkt gegenüber der Tür. Wie jedes Mal wenn ich dieses Regal betrachtete staunte ich. Kaum zu glauben das Granny all diese Bücher gelesen hatte. Geräusche ertönten von rechts. „ Hallo und herzlich willkommen bei Promiflash. Mein Name ist Sven und hier ist exklusiv für euch, heißt sie mit extra lautem Applaus willkommen, The Vamps." Svens Arm schwenkte nach links, wo sich eine leuchtende Wand erhob. Dahinter erschienen drei breit grinsende Jungs. Die erste Frage die ich mir stellte, auch wenn ich es zu unterdrücken versuchte, wo war Brad? Auch Sven schien überrascht. Nachdem die Jungs so ziemlich jedem im Publikum zugewunken hatten, sprach er sie auf Brads Fehlen an.

We are The VampsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt