CASEY: 18. 3. 2016

24 2 0
                                    

Teil 2:


Ich gebe zu, ich kann es eigentlich kaum erwarten, dass Jimmy endlich am Empfang nach mir fragt. Die letzte Untersuchung mit meinem Arzt dauert dieses Mal fast schon dreimal so lange wie sonst. Wahrscheinlich macht dieser stari ćiča extra lange, damit meine Nerven noch blanker liegen als immerhin schon. Ach. Als Erklärung, ich habe den Arzt gerade als Alter Sack bezeichnet, falls es jemanden interessiert. Als er endlich fertig ist, renne ich schon fast aus dem Zimmer. Am Empfang wartet Jimmy und ich bleibe im Flur für einen Moment geschockt stehen. Er hält zwei Motorradhelme in der rechten und eine Handy in der anderen Hand. Als er aufsieht und mich entdeckt, kann ich mir das glückliche Grinsen nicht verkneifen. Er ist wirklich hier, trotz allem, was ihn eigentlich ausmacht. Die coole Maske hat er gerade abgelegt, denn sein geiles Grinsen sagt einfach alles. Er freut sich ehrlich, mich zu sehen. David hat nie so gelacht, als er mich auf sich zulaufen sah.

Da sieht man wieder, wer der wahre Mann ist, denke ich bitter und gehe auf Jimmy zu, der mir als Begrüssung das Handy hinhält.

„Wofür ist das? Und von wem?"

„Deines ist wegen David kaputt. Deshalb habe ich ihn...dazu überredet, einen kleinen Betrag zu leisten. Der Rest ist von meiner Mutter. Sie denkt, du hast es mehr verdient als ich...", seine Augen funkeln grinsend und ich greife nach dem Samsung A3-Modell. Als ich es einschalte, ist schon alles eingerichtet. Sogar meine alte Speicherkarte steckt schon drin.

„Du hast dir doch nicht etwa meine Galerie angeschaut?", frage ich ihn misstrauisch, während er mich nach draussen führt.

Er grinst spöttisch.

„Auf jeden Fall besitzt du jetzt keine Followerschaft bei Davids Instagram- und Facebook-Profilen, ebenso keine Fotos und Videos mehr.

„Budala...", seufze ich und nehme den einen Helm in die Hand. Meine Sporttasche befestigt er mit Schnüren als bequemer Sessel, mein neues Handy wirft er ebenfalls da rein. Mein Herz beginnt, schneller zu schlagen. Ich sass noch nie hinten drauf auf einem Mofa. Schon gar nicht bei einem Typen, der heute mal wieder ganz grandios aussieht. Als Jimmy mein Zögern bemerkt - wahrscheinlich, weil ich mich total ungeschickt beim Zumachen des Helmes anstelle - greift er nach meiner Hand und hilft mir auf den Rücksitz. Dann lässt er den Helm mit einem Klick sich schliessen und wir fahren los. Ich sollte vielleicht sagen, dass ich diese Fahrt über alle Massen geniesse. Es ist ein völlig neues Gefühl, sich an einem Typen festzukrallen und dann durch Altdorf zu fahren, als gäbe es keinen Zeitdruck.


_____________________________________

Ich weiss, dieses Kapitel ist weder aktionsreich, noch lang. Aber ich habe im Moment keine Ahnung, wasich schreiben soll. Also bitte habt ein wenig Erbarmen mit mir ^^


EmorragiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt