Teil 2:
Okay. Mum hat Recht. Ich bin total ausser mir, als ich das Klingeln der Tür vernehme und sie barfuss nach vorne pilgert. Fuck, was habe ich mir nur eingebrockt?! Sie hält mich sicher für den letzten Idioten – Halt, seit wann habe ich Angst davor, was andere von mir denken?
Caseys Stimme dringt bis zu mir ins Zimmer, wo ich – so dämlich wie ich nun mal bin – die Hemden auf meinem Bett sortiert habe. Ich fand nämlich heraus, dass Casey unglaublich perfektionistisch ist was Ordnung angeht.
Mum bringt sie zu mir ins Zimmer und einen kleinen Augenblick verschlägt es mir die Sprache. Entgegen ihren Schulgewohnheiten trägt sie ein Kleid. Es ist weiss und mit Rosen bestickt – aber was mich am meisten verwundert ist die Länge des Rockes. Er reicht ihr kaum über den halben Oberschenkel, zumindest vorne. Hinten hängt es noch hinab.
Ihre Haare hat sie zu einem simplen Dutt aufgetürmt. Die Frage ist jetzt nur, warum sie mir in diesem Aufzug den Atem nimmt. Sie sieht so unglaublich unschuldig aus und doch glitzert in ihren Augen ein kleiner, böswilliger Funke.
„Ich lass euch zwei Mal alleine...", seufzt Mum und zerstört den Moment. Casey lächelt sie unschuldig an, dann schliesst Mum die Tür hinter sich. Wir stehen beide wie die letzten Trottel da, bis ich sie angrinse und sage: „Hat dein Deda seine Meinung geändert?"
Sie stöhnt auf – wobei ich ernsthaft versuche, sie mir dabei nicht auf meinem Bett vorzustellen -: „Dein Ernst? Er wollte mich nicht gehen lassen und meinte dann auch noch, dass ich dadurch die Familie entehre, weil ich mit einem Schlappschwanz ausgehen will..."
Dieser Grossvater wird mir immer sympathischer. Ich glaube, er würde sicher mehr Mut aufweisen als die meisten Jungs aus meiner Klasse. Die sehen ihren Weibern auch nur hinterher, aber sie irgendwohin einzuladen ist dann die andere Frage.
„Ich kann ihm gerne beweisen, dass dem nicht so ist!", ich schenke ihr noch ein anzügliches Lächeln, bevor ich mich zum Bett umdrehe. Sie stellt sich neben mich und mir fällt auf, dass sie mir kaum bis zur Schulter reicht. Gott, ist sie klein und zerbrechlich. Wahrscheinlich könnte ich sie sogar statt den Hanteln benutzen. Obwohl, dass würde Casey niemals zulassen. Immerhin müsste ich sie da am Arsch anfassen...
„Unter Edelweisshemden habe ich mir weisse Hemden vorgestellt...", lächelt sie mir zu. Es ist ein ehrliches Lächeln, was meinen Körper durchfährt. Bevor sie das allerdings bemerkt, halte ich ihr eines hin. Ich habe absichtlich nach dem grössten gegriffen, damit ich das hier hinauszögern kann und somit Zeit habe, etwas anderes zu organisieren.
„Soll ich das jetzt anziehen?", fragt sie mich ungläubig.
„Nein. Du kannst es natürlich auch erst in dreissig Jahren probieren, wie du willst!"
„Haha. Wie witzig!", gibt Casey von sich und bevor ich reagieren kann, reisst sie mir das Hemd aus den Händen und zieht sich das Kleid über den Kopf.
Hatte ich heute nicht schon mal was mit ihren Kurven?
Oh ja, eindeutig. Sie besitzt Kurven, mehr als die meisten Frauen es haben. Sie bemerkt mein Starren und wird knallrot. Sozialerweise verrät sie ihr Körper auch noch und färbt sich in derselben Nuance wie ihr Gesicht.
Ein Grinsen bildet sich auf meinem Gesicht und mich packt den Mut. Ich nehme ihr das Hemd ab, knöpfe es ganz auf und lasse sie hineinschlüpfen. Ich habe die perfekte Aussicht auf ihre Oberweite, die in einem roten BH steckt und nur darauf wartet, dass ich sie davon befreie.
Lass sie in Ruhe, Big J! Das ist nur Casey!
Wie erstarrt steht Casey vor mir, vorgemerkt in Unterwäsche. Ihre Haut überzieht sich mit Gänsehaut, als ich den untersten Kopf knöpfe. Ganz langsam arbeite ich mich hoch, beobachte, wie sie auf „zufällige" Berührungen reagiert. Irgendwann klappe ich ihr vorsichtig den Kragen um und muss gestehen, dass sie in meinen Klamotten zum Anbeissen aussieht. Sie ist noch immer knallrot, als ich sie zum Spiegel hindrehe. Ich lasse meine Hände an ihren Schultern, während Casey sich betrachtet. Es reizt mich, ihr das Hemd vom Leib zu reissen und sie auf mein Bett zu schmeissen – aber ich bin ein Gentleman. Zumindest, wenn sie anwesend ist.
„Sieht gar nicht so übel aus...", bringt sie heiser hervor und ich lache.
„Allerdings. Aber es ist noch viel zu weit..."
Anmutig dreht sie sich auf den Zehenspitzen zu mir um und strafft die Schultern. Ihr Blick wechselt zwischen Unsicherheit zu Sarkasmus: „Papa hat mir verboten, mit dir zu schlafen, nur damit du es weisst!"
„Ich habe es hoch und heilig versprochen, dass ich das auch nicht im Sinn hatte!", grinse ich sie an und knöpfe das Hemd wieder auf. Sie beobachtet meine Fingerfertigkeit und ganz langsam beruhigt sie sich auch wieder. Die Anspannung, die auf ihr lang, fällt von ihr ab und sie schält sich aus dem Hemd, bevor sie es mir in die Fresse wirft und grinst.
„Als würdest du nicht gerade jetzt an sowas denken!"
Lachend greife ich nach dem nächsten Hemd und halte es ihr hin.
„Ich bin auch nur ein Mann!"
„Da wäre ich mir nicht so sicher...", feixt sie, bevor sie sich selbst an die Arbeit macht.
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Emorragia
RomanceEmorragia; ital. blutend Casey Raif ist knapp fünfzehn, wohnt in einem unbedeutenden Dorf in der Schweiz, liebt Bücher und kennt sich super mit Computern aus. Sie ist das typische Goodgirl und kennt auch kaum was anderes. Wie sehr wünschte sie sic...