CASEY: 22. 3. 2016

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Hey, da bin ich wieder! Casey wird bald zuende gehen, also freut euch auf den zweiten Band mit ihrer liebenswerten Cousine Paris ^^


Teil 1:

Ich HASSE mein Leben!!!!

Wieso muss ich mich immer in den grössten Idioten, den schlimmsten Herzensbrecher verlieben? Warum kann ich nicht einfach einen von diesen Goodboys wie Tim lieben?! Dann hätte ich weder grosse Liebesprobleme, noch irgendwie das Bedürfnis, mich zu verändern. Jimmy will mich nicht so, wie ich bin. Und genau das ist das Heftige. Dafür hasse ich mich selbst noch mehr als ihn...weil ich nicht das bin, was er will.

Neben mir auf dem Bett sitzen Arian, Dylan und Daris, alle die Arme um mich gelegt. Ich bin ein Wrack, wenn sich noch jemand dafür interessiert. Im Treppenhaus fing es an. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und stolperte direkt vor Arians Füsse. Natürlich musste dann auch noch meine Nase bluten und meine Brüder zur Tür heraus kommen. Jetzt liege ich begraben unter muskulösen Armen und Hitze, während mir einer andauernd die Nase putzt und die anderen beiden abwechselnd meinen Rücken und Kopf streicheln. Während ich nichts anderes mache als heulen.

Jimmy ist so ein verdammt heisses Arschloch, der mir wie schon David davor das Herz gebrochen hat.

„Er ist es nicht wert, Cass...", murmelt Dylan.

Die anderen beiden nicken bestätigend und ich schluchze als Antwort.

„On je kreten!", sagt Arian und mit diesem Satz kommt die nächste Tränensalve. Er ist ein Idiot...danke Arian, das sagt genau der richtige. Er hat mir quasi das Leben gerettet und lässt mich einfach so fallen!

Mein Handy vibriert und Daris liest mir die Nachricht von Samira vor.

„Babygirl. Ich hab da was für dich...- was soll ich zurückschreiben?"

Ich gebe ein Schulterzucken von mir und kuschele mich in Dylans Arme. Sein Shirt ist schon fast durchweicht von all meinen Tränen. Geredet habe ich eigentlich gar nichts, nur geweint.

Ich weiss. Es ist sowas von klischeehaft, kitschig und unnötig. Aber auf eine gewisse Art und Weise hilft weinen auch. Mira würde sicher auf etwas einschlagen, ich aber nicht. Ich schlage nicht, ich bin ein Mädchen und weine los wie ein Baby. Ich lasse mich von anderen beschützen, weil ich es selbst nicht ausreichend genug kann.

Jimmy Hauser wäre der perfekte Schutz gewesen. Und anfangs dachte ich auch, ich hätte in ihm den Traumtypen gefunden, den ich brauche. Einen Mann, der sich schützend vor die Frau stellt und sich mit jedem prügelt, der sich mit ihr anlegt. Der sie tröstet, wenn sie traurig ist und der dafür sorgt, dass ihr Leben wie im Märchen abläuft. Ich will kein Geld, sondern einfach nur...Liebe. Hingabe, Schutz. Akzeptanz, verflucht! Warum ist alles nur so kompliziert, wenn es um die Liebe geht?

Daris liest ein zweites Mal vor: „Warum steht Jimmy vor eurer Haustür?"

Ich kralle mich in Dylans Shirt, doch mit einem einzigen Ruck stehen meine drei Jungs auf der Matte. Bevor ich etwas dagegen unternehmen kann, stürmen sie alle aus dem Zimmer und mein Handy knallt mit voller Wucht auf den Boden.

Ich mühe mich ebenfalls aus dem Bett, allerdings weitaus weniger eleganter als meine Brüder und der Cousin, der auf meine beste Freundin steht. Sie werden ihn töten und obwohl er ein Herzensbrecher ist, kann ich das nicht zulassen.

Ich folge ihnen, höre schon von weitem, wie sie schreien und dann ein angriffslustiges Knurren, bevor jemand aufstöhnt. Im Türrahmen angekommen, entdecke ich meine drei Raif-Jungs. Jimmy steht mit dem Rücken zur Wand, neben ihm liegt ein Strauss aus hellblauen Rosen, die Stiele geknickt und die Blütenblätter auf dem Steinboden verteilt. Ich stehe einfach wie erstarrt da, als ich sehe, wie Daris eine aufgeplatzte Lippe hat. Jimmys Blick wandert über die Raif-Jungs, seine Miene wirkt versteinert.

„Lasst mich durch, ich will mit Casey red – "

Einen kurzen Augenblick streifen sich unsere Augen und er verliert seine Konzentration. Sofort versetzt ihm Arian einen Kinnhaken und ich schnappe erschrocken nach Luft.

„Wo denkst du hin? Du hast sie verletzt, du Lackaffe!"

„Ich wollte sie nicht verletzten!"

Dylan ist sofort auf 180 und er kickt Jimmy sein Knie eine Haaresbreite neben seiner Mitte in den Körper. Roman knickt ein, ich schlage mir panisch die Hände vor die Augen. Meine Raif-Jungs haben Blut geleckt, aber ich kann sie nicht einfach so aufhalten. Wenn ich vor sie hinstelle, verletze ich mich selbst.

Aber eigentlich...wenn ich etwas riskieren will, muss ich mit Verletzungen rechnen...verdammt!

Ich versuche, mich auf die Kämpfer zuzubewegen, aber alles, was ich hinbringe, ist ein Laut, welches wie das eines geschlagenen Hundes klingt. Abgesehen von Arian hört es niemand. Er will den Arm nach mir ausstrecken, aber ich weiche zurück. An seinem Handrücken ist Blut und ich weiss nicht, ob es von ihm oder von Jimmy ist.

„Arian hört auf damit, bitte..."

„Das geht nicht, Cass! Als würden wir zulassen, dass ein solches Arschloch dir noch ein weiteres Mal wehtut!"

Ich schlucke hart. Meine Beine bestehen aus Gummi, der nicht auf mich reagiert. Ich sehe kurz zu, wie Jimmy versucht, sich zu wehren. Seine Schläfe blutet, seine Unterlippe ist angeschwollen. Aber trotzdem versucht er noch immer, meinen Jungs standzuhalten. Versucht, ihren präzisen Schlägen auszuweichen, obwohl er keine Chance hat. Ich meine, Arian war im Kickboxen, bevor unsere Erbkrankheit sowas nicht mehr zuliess.

„Aber IHR tut MIR damit weh!!!"

Auf der Stelle drehen sich alle zu mir hin, die Hände noch immer zu Fäusten geballt, aber in den Augen die Erkenntnis. Dylan schnaubt verächtlich: „Du stehst doch nicht immer noch auf dieses Arsch?"

Seine blaugrünen Augen richten sich auf mich und ich weigere mich, ihnen zu begegnen.

„Nein. Tue ich nicht", ich atme tief durch um das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken, „Ich liebe ihn. Und jetzt lasst ihn gehen!"

Ja, innerlich heule ich gerade wie ein Schlosshund. Würde mich gerne in seine Arme werfen, obwohl er ein Arschgesicht ist. Ich weiss, dass er mich auffangen würde, hätte ich nicht diese emotionslose Miene aufgesetzt. Ich will, dass alle verschwinden und mich in Ruhe lassen – mich und meine Gefühle.

Jimmy öffnet seinen Mund, will etwas sagen, aber ich schreie ihn an: „VERSCHWINDE MAGARE!!!"

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