Kapitel 8.

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Wieder schreckte ich aus meinem Alptraum hoch. Die Bilder die ich im Kopf hatte, wollten einfach nicht verschwinden. Teresas gequälter Gesichtsausdruck. Ihr letzter Schrei. Sie durfte nicht sterben.

Noch gestern Nachmittag waren wir in New York gewesen. Hatten Rewi und Felix getroffen. Dann kam der Anruf. Meine Mutter hatte mir gesagt, dass meine Cousine im Sterben läge. Sie hätte einen Autounfall gehabt, woraufhin sie direkt ins Krankenhaus gebracht wurde.

Ich hatte Teresa lange nicht mehr gesehen, was daran liegen könnte, dass sie in Hamburg, meiner Heimatstadt lebte. Und doch lag mir so viel an ihr. Schon als Kinder waren wir unzertrennlich. Wenn wir uns gestritten hatten, konnten wir uns immer sofort wieder vertragen. Wenn sie sich verletzt hatte, war ich immer für sie da gewesen. Und sie für mich. Beim Gedanken an ihre kleinen zarten Finger und ihre kleine Nase, als sie noch ein Kind war, schlich sich mir ein Lächeln auf die Lippen, was jedoch direkt wieder verschwand.

Gestern Abend hatten wir den nächsten Flieger nach Deutschland genommen, Celina hatte die Lage vollkommen verstehen können und jetzt saßen wir hier zusammen im Flugzeug. Das Stechen in meinem Herzen war unerträglich. Ich wollte endlich zu Teresa um ihr zu sagen, dass ich sie unglaublich liebte und dass ich sie niemals vergessen würde.

Das Ruckeln des Flugzeuges bei der Landung ließ mich aus meinem Alptraum aufwachen und ich war glücklich darüber. Schweißgebadet atmete ich tief durch. Eine Hand legte sich auf meinen Arm. Voller Liebe, ganz sanft und mitleidig schaute Celina mich an.

"Du schaffst das...", flüsterte sie und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Es beruhigte mich etwas, das Stechen wich jedoch nicht aus meinem Herzen.

...

"Wir sind fast da, Schatz...", sagte Celina. Sie versuchte, mich zu beruhigen, doch ich hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme.

Wir hatten ein Taxi gerufen, welches nun direkt vor dem Krankenhaus hielt. Komplett beladen mit Gepäck liefen wir durch das Krankenhaus. Man ließ mich direkt zu meiner Cousine. Celina musste draußen warten.

Als ich die schwere Tür aufstieß, hoffte ich, dass Teresa nicht schlief. Und das tat sie auch nicht. Mit großen Augen sah sie mich an. "Patrick!", stieß sie mühevoll hervor und ich merkte, dass das Sprechen schmerzte.

"Pssst...", ich legte meine Hand auf ihren Kopf. "Du musst nicht reden. Ich bin gestern von New York hier her geflogen. Mit Celina. Nur um dich zu sehen!" Tränen stiegen mir in die Augen.

Sie schluchzte. "Werde ich sterben?" Es entstand eine lange Pause, in der ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Würde sie sterben?

"Bitte... Patrick...", sie atmete schwer ein und aus. "Bitte vergiss mich nicht... Auch wenn ich nicht mehr da sein werde" Nach den letzten Worten schloss sie die Augen und ich spürte, wie ihr Atem immer langsamer wurde. Panisch griff ich nach ihrer Hand.

"Teresa...", keuchte ich voller Angst. "Verlass uns nicht. Du schaffst das, ich bin bei dir. Ich liebe dich doch" Dann brach ich in Tränen aus.

Die Tür wurde aufgerissen und ein Arzt stürmte hinein. Er überprüfte hektisch ihren Puls, dann sah er mich an.

"Ihr Herz schlägt nicht mehr..."

Paluten Fanfiction Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt