Skye Cullen (Twilight/Seth Clearwater) *Abgeschlossen*

Kapitel 4

Jacob unterhielt sich mit Bella, während Renesmee wie ein Hund mit Verlassensängsten an ihm haftete.

In den nächsten Tagen lebte ich mich ein und trainierte meine Gabe.
Gelangweilt ließ ich mich auf die Couch sinken, mein Blick auf ein einschläferndes Footballspiel gerichtet, das Jasper und Emmett sich reinzogen. Edward hatte es schon aufgegeben, da er Alice' Gedanken hörte und somit wusste wer gewinnen würde. Wenigstens das belustigte mich. Carlisle betrat den Raum, mit einem Brief in seiner Hand. "Skye, komm mal bitte.", sagte er mit ernster Stimme. Ich ging zu ihm und er drückte mir den Brief in die Hand. Das Papier wirkte hochwertig und es war handbeschrieben. Der Brief wurde mit einem edlen Wachsstempel zusammengehalten, welcher aber schon aufgemacht wurde. "Er ist von den Volturi. In den meisten Zeilen geht es um dich."
Aufmerksam las ich den Inhalt.

Familie Cullen,
Wie ich hörte, habt ihr einen neuen Vampir in euren Reihen. Ein junges Mädchen mit einer ganz außergewöhnlichen Gabe.
Wir alle würden sie gerne kennenlernen und uns für die Umstände ihrer Transformation entschuldigen. Es besteht also kein Grund zur Unruhe. Wir erwarten euch demnächst in Volterra. Falls ihr euch nicht zu uns begeben solltet, halten wir es für nötig, selbst zu kommen.
Mit aufrichtigen Grüßen,
Aro

Wie erstarrt musterte ich das Papier, die Tinte schien zu verlaufen und unlesbar zu werden. "Was steht in dem Brief?", riss mich Emmett's Stimme aus den Gedanken. "Aro fordert uns auf nach Volterra zu kommen.", entgegnete ich, meine Stimme hörte sich verändert an. "Verdammt", murmelte Alice beim reinkommen. "Was siehst du?", erkundigte sich Jasper. "Caius. Er... er und Aro wollen mit allen Mitteln, dass Skye sich ihnen anschließt.", berichtete sie. "Nein.", sagte Carlisle mit fester Stimme. "Dann werden wir ihn wohl enttäuschen müssen. Morgen fahren wir los nach Volterra." "Ich sage Edward, Bella und Nessie bescheid.", beschloss Alice und ging wieder. "Wollen wir sie ein bisschen ärgern und Jacob mitnehmen?", fragte Emmett spöttisch. "Nein, Em.", lachte ich. "Ich glaube das wird noch kopliziert genug."

Am nächsten Morgen war die Stimmung bedrückt. Wir liefen nach draußen zu Bella und Edward. Jake brachte Renesmee. "Wieso kann Jake nicht mitkommen?", fragte Nessie ihre Eltern. "Weil wir Aro besuchen. Du weißt, dass Jacob in Volterra nicht willkommen ist, Ness.", erklärte Edward. Sie nickte.

Ich setzte mich in Carlisle's Auto. "Okay, sei immer höchst untertänig in Gegenwart von Aro oder Caius.", sagte Alice. "Ich geb' mein Bestes.", erwiderte ich.
"Sei am besten zu allen untertänig und respektvoll.", riet mir Esme.
"Jane und Alec können dich in den Wahnsinn quälen.", meinte Jasper. Ich schluckte, obwohl es in meinem Zustand höchst unnötig war. Das Geschwisterpaar machte mir anhand von Erzählungen schon wahnsinnige Angst. Ganz zu schweigen von Aro und dem mordlustigem Caius. Die Fahrt dauerte ewig bis nach Volterra. Endlich kamen wir aus dem regnerischem Forks raus. Hier strahlte die Sonne heiß vor sich hin und alle nahmen ihre Sonnenschirme raus. Ich stellte mich unter Rosalie's Schirm und betrachte das Städtchen: altertümlich und klein, fast alle Behausungen aus Sandstein. Auf dem Weg zum Volturianwesen liefen wir an vielen Leuten vorbei, die uns seltsam musterten. Wahrscheinlich passten wir mit unseren Klamotten nicht ganz ins Bild. Im Anwesen empfingen uns schon die Wachen in grauen Roben. "Demetri, Felix.", Carlisle nickte ihnen zu, als wären sie alte Freunde, die er lange nicht mehr gesehen hat. Vielleicht waren sie das ja auch.
"Folgt uns.", befahl Felix kühl. Wir folgten ihnen in den Aufzug. Neumodisch, muss man schon zugeben. Sie liefen weiter in einen großen Saal, der mich irgendwie an ein Kirchengebäude erinnerte. Drei Vampire saßen auf Stühlen, fast schon Thronen, und schauten uns an. Ich vermutete, dass es Marcus, Aro und Caius waren. Daneben standen zwei weitere, wahrscheinlich Jane und Alec, sie sahen ziemlich jung aus. Und dann noch diese ganzen Wachen...
Aro starrte mich aus seinen scharlachroten Augen hungrig an, doch ich starrte zurück.
"Carlisle...", begann er seufzend. "Es ist noch nicht allzu lange her"