Skye Cullen (Twilight/Seth Clearwater) *Abgeschlossen*

Kapitel 35

Der Drang, mich auf den Typen vor mir am Boden zu stürzen, überkam mich von einer Sekunde auf die andere. Das letzte Fünkchen Selbstkontrolle in mir, brachte mich dazu, die Zähne aufeinander zu beißen und die Luft anzuhalten. Es fühlte sich so an, als wenn meine Kehle von Flammen verschluckt werden würde und ich war kurz davor meinen Durst zu stillen. Verängstigt schauten mich drei der Gruppe an, sie hatten sich im Gegensatz zu den anderen nicht getraut, wegzurennen, sie standen zu weit in meiner Nähe.
"Verschwindet. Sofort.", zischte ich, überrascht von mir selbst.
"Aber, aber, wenn du sie nicht willst, dann überlass' sie mir. Wenigstens einen.", hörte ich eine Frau aus einer Ecke bedrohlich flüstern.
Sie trat ins Licht der Straßenlaterne und ihr feurig rotes Haar war ebenso unübersehbar wie ihre scharlachroten Augen. Die drei neben uns schienen wie erstarrt.
"Skye, oder?", fragte sie schließlich.
"Kenne ich dich?", kam ich mit einer Gegenfrage.
"Nein.", erwiderte sie ausgedehnt. "Aber ich kenne dich. Und den Rest der Cullens auch." Sie sagte es, als wäre es ein Schimpfwort.
"Sie kannten meine Schwester, Victoria.", seufzte sie. "Naja, es ist einiges geschehen.", ergänzte sie beiläufig. "Soll ich einen übrig lassen?", fragte sie und schaute auf einen der jungen Männer herab. "Ach ich vergaß. Ihr jagt ja keine Menschen."
Ihre Stimme hatte einen so bedrohlichen Unterton, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Eine unangenehme Stille kam auf, bis ich endlich etwas sagte. "Was ist passiert? Mit Victoria, meine ich."
"Oh, das haben sie dir nicht erzählt?" Sie legte eine demonstrative Pause ein, das Herz der Typen hämmerte wie wild gegen ihren Brustkorb.
"Es gab da eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen meiner Schwester und den Cullens. Aber das ist Vergangenheit. Nun geh, wenn du das nicht mitangucken willst."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und war blitzschnell verschwunden, während ich einen erstickten Schmerzensschrei ihres Opfers hörte.
Vor dem Kino wartete Seth, seine Miene wirkte mehr als besorgt. Erleichtere ging ich zu ihm und fiel in seine Arme.
"Schnell, wir müssen nach Hause. Du glaubst nicht, was mir grade passiert ist."