Geheimnis lüften?

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Daheim ging Ju sofort mit mir in sein Zimmer. Dort schloss er die Tür ab und setzte sich auf seinen Rollsessel. Dort sah er mich ernst an. Ich setzte mich schüchtern aufs Bett. Ich hatte tatsächlich Angst vor dem, was ich jetzt sagen würde. 

"Also Lin... Was ist hier los?"
"Ich.. ich kann dir das echt nicht sagen Ju, so gerne ich auch möchte."
"Lin, du verstehst nicht. Es geht hier um dein Leben, vielleicht auch um das von Vince, Joon und mir. Bitte. Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst."
"Okay! Ich.. Mein Vater ist.."

Ich musste mich beruhigen und versuchen nicht loszuheulen. Würde er es verstehen? Wenn, dann wäre das ein Wunder. Ein Wunder wäre auch wenn er mich nicht raus schmeißt.

"Mein Vater war.. ist ein ... Drogen ... und Waffenhändler."
"Was?!"
"Es tut mir doch Leid und ich kann nichts dafür!"
"E.. Erklär mir das bitte."
"Okay, er.. er hat kurz vor meiner Geburt damit angefangen und dann gemerkt, dass er dabei einen totalen Adrenalinstoß bekommen hat. Dann hat er damit begonnen Drogen und Waffen aus Asien nach Europa zu schmuggeln. Dann hat er damit begonnen Sachen aus Europa nach Asien, Amerika und Australien schmuggeln zu lassen. Er wurde auch noch nie erwischt, was das schlimmste an der ganzen Sache ist."
"Ach du Heilige Scheiße! Ist dir bewusst, dass du ihm auch noch dabei geholfen hast?"
"Was?! Nein das habe ich nie getan!"
"Doch, du hast ihn nicht angezeigt."
"Denkst du ich würde es übers Herz bringen, meinen eigenen Vater anzuzeigen?"
"Nimmt er selbst Drogen oder werden sie extra für ihn hergestellt?"
"Die Waffen bekommt er von jemandem geliefert. Die Drogen werden irgendwo für ihn angebaut. Fair eigentlich. Die Arbeiter werden super gut bezahlt und wenn sie erwischt werden lassen sie meinen Vater aus der Sache raus."
"Du kommst klar damit?"
"Ich bin es verdammt nochmal nicht anders gewohnt!"

Ju sah mich geschockt an. Mir standen die Tränen in den Augen. Ju stieß mich leicht aufs Bett und schnappte sich meinen kleinen Koffer.

"Ju was tust du?"
"Du kannst hier nicht mehr leben. Es tut mir sehr Leid, aber du bringst damit unsere Familien in Gefahr. Was ist, wenn jemand Joon oder Vince gefangen nimmt und auch Geld von deinem Vater will. Dann gibst du es ihnen nicht und sie erschießen uns?"
"Das ist noch nie vorgekommen! Und wo soll ich leben?"
"Wir geben dir genug Geld, dass du in einem guten Hotel unterkommen kannst. Am anderen Ende der Stadt am Besten."
"Was? Ju das kannst du nicht tun!"
"Doch, du siehst es ja."

Als er fertig gepackt hatte, gab er mir noch ein Sackerl für meine Sachen, die ich dazu gekauft hatte. Dort stopfte er auch Schuhe, Handtuch und Schminke zusammen. Ich sah ihm fassungslos zu. Wollte er mich ernsthaft auf die Straße setzten?
Zum Schluss drückte er mir meine dünne Jacke und meine Schuhe in die Hand. Dann drängte er mich durch die Tür, raus auf den Gang.

"Du willst mich einfach so in ein Hotel stecken?"
"Es tut mir Leid, aber ich möchte nicht nur das. Ich möchte, dass du nie wieder hier aufkreuzt. Hast du das verstanden?"
"Ju, dass kann doch nicht dein Ernst sein."
"Stimmt."

Er schrieb etwas auf einen Zettel und gab ihn mir.

"Das ist die Adresse des Hotels. Ich werde unterwegs für dich reservieren."
"Ju.."
"Bye."

Damit schmiss er die Tür vor meiner Nase zu. Ich zog mir weinend die Schuhe und die Jacke über und lief dann vollbepackt Richtung Hotel. Das Hotel hieß Mauritius Hotel & Therme und hatte anscheinend vier Sterne + WLAN. Also stiefelte ich dorthin und versuchte mich bis dorthin zu beruhigen..

Auf einmal alles anders. Nur wegen ihm! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt