Bald bin ich daheim

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Ich wusste am nächsten Morgen, dass es nicht so weiter gehen konnte. Ich liebte es zwar hier, in Spanien und bei Leon, aber ich wollte auch wieder Heim. Aber ich hatte ja noch immer kein Geld. Also wusste ich, dass ich improvisieren musste. Ich zog mir meine luftigsten Sachen an und schnappte mir meine Tasche. Ich hatte mich so angezogen, dass mich wahrscheinlich jeder angeschaut hätte. Somit rief ich Leon an und fragte ob  er mich zum Flughafen begleiten konnte. Er stimmte zu und so trafen wir uns beim Hoteleingang. 

"Morgen Leon."
"Hey. Na? Was willst du denn bitte mit so einem Outfit erreichen?"
"Das wirst du sehen. Warte einfach ab."

Ich hatte dieses Gefühl, ich wusste, dass ich meinen Plan in die Tat umsetzten konnte. Wir gingen zum Flughafen, und was für ein Wunder, ich wurde nicht unangenehm angesprochen oder begrapscht. 

Am Flughafen angekommen, erzählte ich Leon meinen Plan.

"Also, hier der Plan... Ich gehe zu diesem Schalter dort."
"Der, bei dem dieser ekelhafte Typ steht? Der zieht die Mädels ja mit den Augen aus."
"Ja eben. Ich frage wann er Mittagspause hat und ob wir uns in seinem Büro treffen könnten. Ich habe herausgefunden, dass die dort einen Drucker haben. Ich drucke mir so eine Karte aus und fliege dann zurück nach Köln. Ich habe mir alles angesehen. Von den Flugzeiten bis zur Sitzreihe."
"Aber der wird dich sicher nicht zum Computer, geschweige denn zum Drucker lassen."
"Ich weiß, deshalb gehe ich mit ihm in einen anderen Raum und schließe ihn dann dort ein. Die Typen haben eine kleine Kammer neben dem Büro. Nur er hat den Schlüssel. Ich nehme ihm den Schlüssel ab und schließe ihn dann dort ein. Verstanden? Ich gebe dir ein Zeichen wenn ich es geschafft habe. Dann schiebe ich den Schlüssel durch den Spalt zwischen der Tür und dem Boden und er kann sich befreien. Dann laufen wir zu unserem Flug. Okay?"
"Gut aber wann wirst du das machen?"
"Warte ab."

Ich hatte mir das alles ganz genau angesehen. Ich gehe fünf Minuten vor dem Abflug rein und dann mussten wir uns sowieso beeilen. Als die Zeit dann gekommen war, machte ich mich auf den Weg. Der Typ sprang sofort auf mein Angebot an und wir gingen in sein Büro. Der hätte mich am liebsten dort schon durchgenommen aber ich meinte, er solle nicht so überstürzen. Dann klappte alles. Als ich aus dem Büro lief nahm ich Leons Hand und er begleitete mich zum Flug. Dort umarmten wir uns und ich versprach ihm, ihn bald wieder zu besuchen. 


Im Flugzeug dachte ich noch einmal über alles nach. Über die Abweisung von Ju bis zur Begegnung mit Leon. Dann schlief ich ein. Ein sehr erholsamer Schlaf. 


Auf einmal alles anders. Nur wegen ihm! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt