Treffen mit Chrissy

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Sie war der erste Mensch, der gleich ja gesagt hatte. Sie hatte weder nachgefragt noch hatte sie sich misstrauisch angehört. Natürlich wollte ich es ihr gleich sagen. Ich wollte den einzigen den ich auf meiner Seite hatte nicht auch noch vergraulen. Wir wollten uns in einem kleinen Cafe treffen das ich vorher noch nicht gekannt hatte. 


Im Cafe saß sie. Chrissy. Im Moment meine einzige Vertrauensperson. Die einzige, der ich alles erzählen konnte. Die einzige, die mich verstand. Nun wusste ich wie es sich anfühlte, ganz alleine zu sein. Um jede Stimme kämpfen zu müssen. Es war schrecklich. Ein ewiger Kampf mit der Schwäche, die sich innerlich ansammelte. Doch nun wollte ich mich nur auf sie konzentrieren. Darauf, dass ich nichts falsch machte. Nichts falsches sagte. 

"Kommst du auch mal rein oder wartest du auf den Osterhasen? Ostern ist vorbei!"
"Äh... Komme schon. Sorry."

Chrissy stand im Vorraum des Cafes und sah mich verwundert an. Ich Trottel war einfach auf der Schwelle zum Cafe stehen geblieben. Hinter mir standen zwei Pärchen die mich entnervt ansahen. Man war das Peinlich gewesen! Ich zog mir die Jacke aus und hängte sie auf den Kleiderständer im Vorraum. Dann trat ich in den erstaunlich warmen Raum. Es war angenehm gewesen zu mindest besser als draußen zu stehen. Das auf jeden Fall. Ich wartete auf Chrissy, dann gingen wir in den deutlich größeren und wärmeren Raum. Dort setzte sie sich hin und trank ihren Kaffee weiter. 

"Sorry das ich so spät bin."
"Keine Ursache. Deine Situation hat sich am Telefon ziemlich schlimm angehört. Also erzähl noch mal. Was war jetzt genau los."
"Die Sache mit meinem Vater weißt du ja schon. Und das mit der Entführung und deren Grund auch. Also.. Ja. Ju hat mich gedrängt es ihm zu erzählen und als ich fertig war hat er meine Koffer gepackt und mich rausgeschmissen. Er meinte ich solle ihn nie wieder besuchen. Ich kann ihn ja verstehen... Es kann immer was passieren. Aber ich kann doch nichts dafür. Und er hat es auch noch allen die ich kenne weitererzählt. Jetzt will niemand mehr etwas mit mir zu tun haben. Außer du. Dich hat er in der letzten Zeit ja total vernachlässigt und da dachte ich mir, dass du da genau die Richtige wärst."
"Ja.. Ju hat sich wirklich nicht mehr sehr oft bei mir gemeldet. Schade eigentlich. Ich mag ihn ja, aber dass er dich deshalb raus schmeißt..."
"Es ist eigentlich unglaublich das du noch etwas mit mir zu tun haben willst."
"Ich habe keine Angst vor den Kerlen. Ju sollte noch weniger Angst haben."
"Ja... Aber ich bin ja jetzt auch alleine. Ich kann mich ja auch kaum wehren. Außer den paar Tricks die ich vom Selbstverteidigungskurs und vom Breaken habe.. Ich bin so gut wie machtlos."
"Mhmm.. Ja! Ich habe da genau die richtigen Personen für dich. Bao und John. Wenn du keine Bodyguards haben möchtest, die dir den ganzen Tag auf den Fersen sind und sich als totale Walzen herausstellen würde ich die zwei nur zu gerne nehmen. Was denkst du?"

"Hmm... Ich denke, dass ich sie zuerst besuchen werde. Wo wohnen die denn?"
"Weißt du was? Wir pennen ein bisschen und Morgen fahren wir zwei dann nach Hamburg. Okay?"
"Ja klar! Ich war schon so lange nicht mehr in Hamburg, ich hätte total Bock drauf."
"Gut dann steht das ja."

Wir verabschiedeten uns und tauschten Nummern aus. Dann ging ich total müde wieder ins Hotel zurück. Ich freute mich schon riesig auf Morgen!


Auf einmal alles anders. Nur wegen ihm! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt