Why we really need a 2nd one! © Lina Schön OKTOBER 2015

Back to Life

Claire besah sich seinen bandagierten Arm argwöhnisch, nachdem sie ihre Kleidung wieder sortiert hatte und nun neben dem Bett stand.
"Tut das immer noch weh?", meinte sie dann und beugte sich vor.
Es hatte den Anschein, als würde es nach wie vor bluten.
"Nein...", log er. Es brannte und puckerte höllisch.
Es war ihm klar, dass er irgendwann eine Bewegung gemacht haben musste, die eindeutig unter dem Verband die Wunde irgendwie erneut zum bluten gebracht hatte.
Claire legte den Kopf schief und sah ihn mit einem Blick an, der Bände sprach: Lüg doch nicht...
"Das muss sich jemand ansehen... das tut mir so leid...Honey....." sie bedeckte mit der Hand ihren Mund.
Owen zog sie mit seinem gesunden Arm an sich und nahm dann behutsam ihre Hand von den Lippen und küsste sie sanft.
"Mir nicht... ", meinte er, grinste anzüglich und seine Stimme klang dabei ein bisschen heiser. Seine Lippen streiften ihre erneut wie ein Hauch.
In diesem Moment betrat Schwester Pummel das Zimmer.
Sie räusperte sich mahnend, was Owen und Claire wie zwei ertappte Teenager auseinanderfahren ließ.
Ihr Blick ging sofort zu Owens Arm.
Das geschulte Krankenschwesterauge nahm sofort wahr, dass der weiße Verband Blutflecken aufwies.
Sie hob demonstrativ die Silberbrille auf ihre Knollnase.
"Was ist denn mit ihnen passiert Mr. Grady...?" fragte sie dann empört und begann an dem Verband herumzufingern.
Owen und Claire tauschten vielsagende Blicke und Claires Zähne gruben sich verlegen in ihre Unterlippe.
"Ähm...ich weiß nicht...", meinte Owen halbherzig und er musste Claires Blick ausweichen, um nicht zu lachen, "...muss eine unkontrollierte Bewegung gewesen sein..." und er hatte wirklich Mühe sein Grinsen zu verbergen.
"Können sie da nicht mal mitaufpassen!" fauchte sie nun Claire an, " er soll den Arm nach Möglichkeit überhaupt nicht bewegen. Wenn sie schon hier den ganzen Tag herumlungern!"
"Hey...", fuhr Owen nun mit böse gerunzelter Stirn dazwischen, "...ICH bin kein Kleinkind...ich kann selbst auf mich aufpassen und hier lungert auch niemand herum..."
"Ja das hat hervorragend geklappt... das Aufpassen...", meinte sie spöttisch, "Ich meine ja nur Mr. Grady..." sie begann nun den Verband abzuwickeln," ... vielleicht sollten sie mal überlegen, ob sie nicht die Besuchszeit verkürzen möchten. Ich bin der Meinung, sie könnten mehr Ruhe gebrauchen..." Claire rollte genervt mit den Augen und dann sah sie Owens versteinertes Gesicht, aus dem sie lesen konnte, wie sauer er war.
"Danke, mir geht es ausgezeichnet!..." meinte er mit scharfem Unterton.
St. Martha hatte nun alles abgewickelt und besah sich die Verletzung.
"Es sind nur Nachblutungen...", meinte sie dann mit einem verkappten, versöhnlichen Unterton, "... der Rest ist ja ganz in Ordnung...sie sollten wirklich Ruhe halten...Ich hole neues Verbandmaterial...", ließ sie ihn dann wissen und sagte, als sie an Claire vorbeiging: "Nicht jeder Besuch ist für den Patienten immer hilfreich..."
Dann verließ sie das Zimmer.
"Schwester Pummel, wird unsere Spezialfreundin..." meinte Claire dann stöhnend und trat wieder zu ihm, küsste seine Stirn und warf einen Blick auf den verletzten Arm.
Blues Zähne hatten deutliche Lücken hinterlassen, und jede war mit einem grünen OP Garn genäht worden.
Es würde ein weiteres Raptor - Mal hinterlassen.

Lt. Dawson polterte ohne Vorwarnung in Claires Büro.
Er schlug die Türe so heftig auf, dass sie an die Wand krachte.
Claire fuhr zusammen und starrte ihn finster an.
"Mrs. Dearing!" fauchte er und stapfte geradewegs auf ihren Schreibtisch zu.
"Leutnant Dawson...", meinte Claire und versuchte ruhig zu bleiben, im Genensatz zu ihrem Gegenüber.
Er pumpte wie ein Maikäfer.
"Gibt es einen Grund, warum sie sich hier so gebärden?"
Sie kniff die grünen Augen zusammen und funkelte ihn an.
Das letzte Mal hatte sie ihn gesehen, als der Hubschrauber von der Insel geflogen war, mit Owen darin, mehr tot als lebendig.
Sie hatte noch niemals eine solche Wut auf einen Menschen empfunden, wie in diesem Moment.
"Können sie mir bitte auf der Stelle erklären, warum zum Teufel, InGEN diesen Besuch von Mrs. Masrani und Mr. Malvot zugelassen hat und ich nach Coata Rica zurückkommen muss? Ich habe sie seit ihrer Ankunft auf Nublar nicht mehr gesehen, und das ist jetzt anderhalb Wochen her... Wie soll ich denn so für ihre Sicherheit..."
"Den Punkt SICHERHEIT möchte ich nicht mehr aus ihrem Mund hören! Das sie sich ohne mit der Wimper zu zucken, als Zugehöriger einer Sicherheitseinheit bezeichnen ist beschämend! " unterbrach Claire ihn fauchend, " ich habe sie herkommen lassen, weil ich und Mrs. Masranis Berater alle der Meinung sind, dass es nun genug ist, was sie angerichtet haben."
Er stutzte und entgegnete dann ein wenig weniger laut: "Ich höre wohl nicht Recht... ich habe alles dafür getan, dass der Auftrag, gemäß dem Wunsch von Simon Masrani ausgeführt wird. Wie es in meiner Dienstanweisung steht. Die vorhandenen Tiere eliminieren, falls es zur Katastrophe kommt und der Park für immer geschlossen wird. Zum Schutze seiner Tochter. Sie wollen ja wohl nicht riskieren, dass das Mädchen mit einem solchen Trümmerhaufen dasteht!.
"Ihre mörderische Mission, war doch bloß ein Vorwand...", meinte Claire nun ruhig, ging zu einem Aktenschrank und zog die obere Schublade auf, "glauben sie, ich wüsste das nicht? Die Eliminierung der Produkte... damit Anamika keinen Trümmerhaufen erbt. Pah...!! " sie zog einen Ordner heraus und knallte ihn auf den Tisch .
"Sie halten sich wohl für genauso schlau wie ihr scheinheilig, verlogener Freund Victor Hoskins !"
Sie schlug den Ordner auf.
"Ich weiß mittlerweile ALLES! Sie hätten ihre fixen Ideen besser vertuschen sollen. Stattdessen geben sie eiskalt Menschen zum Abschuss frei! "
MEINEN Menschen.... Du unbeschreiblicher Bastard! .
Dawson nahm den Ordner in die Hand und starrte auf die Seite die aufgeschlagen war.
SIDEPROJEKT :
War zu lesen in großen Lettern.
Darunter ein genauer Plan in dem angegebenen war, welche Saurier DNA es zu schützen gab und welche eliminiert werden sollte.
Anamika hatte wirklich alles heraus gegraben, was es an Ungereimtheiten in der Firma ihres Vaters aufzudecken gab.
Lange hatte Claire es sich durchgelesen und je mehr sie davon erfuhr, umso unglaublicher wurde es.
Die Eliminierung auf Nublar diente einzig dem Zweck, Dinosaurier DNA zu vernichten, die sich in den Augen der Firma als unbrauchbar erwies. Vorgesehen war mit den verbleibenden Arten Züchtungen voran zu bringen, die im Plan nicht näher bestimmte Einsatzmöglichkeiten hatten.
Wie diese aussahen, darüber wusste nur Henry Bescheid.
Doch der war nach wie vor untergetaucht.
Clarie konnte kaum fassen, dass der leidenschaftliche Wissenschaftler sein Potential für diese höchst seltsamen Zwecke verschwendete.
Jedenfalls war Dawson und seine Einheit nur zur Selektion dort eingeteilt.
Die Presse beruhigte sie allerdings mit der Information das Jurassic World für immer geschlossen würde und die Produkte vernichtet, als hätte es sie nie gegeben. Scheinbar mit Erfolg:
Denn die Spekulationen über ein sich wiederholendes San Francisco waren abebbt und mittlerweile vergingen sogar Tage an denen sie kein Reporter irgendwo empfing.
"Was geht sie das überhaupt an...?"blaffte er wie der sprichwörtlich getroffene Hund.
"Ich habe, ob es ihnen passt oder nicht, immnoch die Parkleitung.... "
Dawson lachte bitter, " Ja von einem toten Freizeitpark...toller Job... "
Claire wünschte sich nichts sehnlicher, als das jetzt gerade einer der Raptoren um die Ecke kommen würde, um ihm den dicken Kopf von seinen Schultern zu beißen.
Doch die beiden waren in Sicherheit auf Sorna in Barrys und Anamikas Händen, die es inzwischen fertig gebracht hatten, laut ihrem letzten Telefonat, Blue und Delta zumindest übergangsweise in eine der alten Anlagen zu bringen, um sie dann einzugewöhnen.
Was Barry keinesfalls ohne Owen tun wollte.
Nicht unbedingt zu Claries großer Freude, doch sie wusste wieviel es ihm bedeutete und wie sehr er sich danach sehnte, endlich nicht mehr nutzlos im Krankenhaus herumzusitzen.
Sie hatte ihm versprechen müssen, dass sie ihn heute gegen den Willen der Ärzte heraus holen würde. Alle Überredungskünste waren zwecklos gewesen.
"Wenn du mich morgen nicht hier raus bringst, dann türme ich.... ", hatte er ungeduldig wie ein kleines Kind gesagt, als sie sich von ihm verabschiedet hatte.