Kapitel 3

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Felix Schmidt.

Das war Anna Quinn. Frau Naumann hatte mir ein paar Tipps gegeben, wie ich mit ihr umzugehen habe, jedoch wird es schwer sein, bei dieser Schönheit, nicht die Nerven zu verlieren. Ich habe noch nie so gedacht. Mein erstes Jahr an einem Gymnasium und schon verknalle ich mich in eine Schülerin. Ich Vollhonk. Niemals würde eine Schülerin etwas mit mir anfangen. Geschweige denn dürfte.

Schweigend liefen wir den Flur entlang, bis wir an einem Raum ankamen, wo schon laute Stimmen hinausdrangen. „Hier ist es", durchbrach sie die Stimme und ich nickte. Ganz Gentlemanlike hielt ich ihr die Tür auf und sie trat in den Raum. Als ich die Tür hinter mir schloss, hatte sie sich schon auf einen Platz in der vorletzten Reihe links an den Fenstern gesetzt. Allein. Kurz räusperte ich mich und die Stimmen wurden immer leiser. Ich schrieb nur meinen Nachnamen an die Tafel und wandte mich dann sofort wieder der Klasse zu. „Wie ihr bereits sehen könnt, bin ich Herr Schmidt, euer neuer Klassenlehrer. Wir werden zusammen Sport, Geschichte und Geographie haben. Habt ihr noch irgendwelche Fragen?" Es schossen Hände in die Luft. Doch zuvor wurde ich unterbrochen, da es an der Tür klopfte. „Tut mir leid. Ich bin Sophia Richter. Die neue Schülerin." Ich nickte. „Hallo Sophia. Setz dich." Ihre Augen wanderten durch den Klassenraum und setzte sich dann schließlich neben Anna. „Also zu den Fragen." Mein Blick löste sich einen kurzen Moment von der Schönheit, aber lange hielt ich dieser Barriere nicht stand. Doch ich musste mich wieder auf die Arbeit konzentrieren. „Äh ja...", nahm ich eine Schülerin dran. „Lena Schwarz, wie alt sind Sie?", fragte sie. „Ich bin 24 Jahre alt." Weitere Fragen kamen, wie >>Haben Sie eine Freundin<< oder >>Können sie oberkörperfrei Sport unterrichten?<< Doch ich blieb sachlich und beantwortete alle Fragen. Dann begannen wir mit dem eigentlichen Unterricht. „Beginnen wir mit der Industrialisierung. Legt euer Blatt quer hin und schreibt alles auf, was ihr aus den unteren Klassen noch wisst. Die Blätter werden dann am Ende der Stunde bei mir abgegeben. Ihr könnt anfangen." Die Stunde ging recht schnell vorbei, da mir wieder viele Fragen gestellt wurden. Doch von Anna kam die ganze Stunde nichts. Am Ende der Stunde klingelte es und bei mir wurden die Blätter abgegeben. Der Raum wurde immer leerer und auch ich bereitete die nächste Stunde vor. Geographie bei der 6. Klasse. „Kannst du mir die Cafeteria zeigen." Erstaunt sah ich auf. Sophia und Anna waren noch im Raum. „Äh... Ja kann ich machen." Ihre Stimme war so sanft und beruhigend. Ich musste mir ein Seufzen verkneifen. Wieso brachte sie mich so um den Verstand?

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