Sophia Richter.
"Das hat er wirklich getan?!", rief ich empört und sprang auf. Nachdenklich tigerte ich im Raum hin und her und überlegte wie ich meiner Freundin beistehen konnte. Aber das konnte Felix doch nicht machen... Das... Ich wusste nicht mal, wie man das nennen sollte. Idiotisch? Arschig? Ich hatte keinerlei Vorstellungen. "Meinst du zwischen den Beiden ist mehr als nur Freundschaft?" Überrascht sah ich zu meiner Freundin. "Also erstens: Ich kenne diese Person nicht mal, ich weiß nur, dass sie ab nächstem Schuljahr an unserer Schule unterrichtet. Und zweites liebt Felix dich. Auch wenn das eine scheiß Aktion war, er liebt dich und das sieht man. Natürlich nur, wenn man darauf achtet, aber ihr seht euch so intensiv an, dass man weiß, dass ihr zusammen gehört!", beendete ich meine Predigt für heute. Kurz starrte sie mich an bis ich sie schließlich in den Arm nahm. "Warum bist du nur so eine gute Freundin?", fragte sie schniefend. "Ich hab keine Ahnung. Eigentlich bin ich nicht so", gestand ich. "Meinst du er meldet sich heute Abend bei mir? Immerhin muss er doch bemerkt haben, dass er mich wie Dreck behandelt hat oder?" In ihrer Stimme schwang ein Schwung Hoffnung mit, doch ich wollte diese Hoffnung nicht einfach im Keim ersticken, also nickte ich schnell.
Tat man das als gute Freundin? Log man seine beste Freundin an, damit sie sich nicht schlecht fühlte? Wenn sie es erfahren würde... Wäre sie dann wütend auf mich? Oder wäre sie dankbar, dass ich mir die Mühe machte sie Lächeln zu sehen? Wieso verdammt nochmal war es so schwer eine gute Freundin zu sein?!? Wer bestimmt die Aufgaben einer Freundin? Oder entscheidet, wann man eine Person seine beste Freundin nennen kann? Macht man nicht ständig irgendwas mit anderen Freundinnen? Was ist, wenn diese sich vernachlässig fühlen? Das möchte man ja mit großer Sicherheit nicht, da man immer will, dass es den Freunden gut geht. Bedeutet eine beste Freundin zu sein blindes Vertrauen? Zusammen zu weinen und zu lachen? Ständig? Aber wenn man die Person einfach in einer bestimmten Situation nicht versteht, sind das dann automatisch keine besten Freunde? Ich wusste es einfach nicht.
"Ich hab eine Idee. Du lernst jetzt mal Chris kennen, der ist nämlich echt korrekt!", schlug ich vor. Nicht um die beiden zu verkuppeln, das konnte Anna gerade gar nicht gebrauchen, sondern, weil sich die beiden bestimmt sehr guten verstehen würden. Sie nickte lächelnd und gleichzeitig dankend für die Ablenkung. Ich schrieb Chris schnell, dass ich ihm Anna vorstellen möchte, und, dass wir uns in fünf Minuten im Park treffen würden.
Also zog ich mich schnell um und schon machten wir uns auf dem Weg. Es war ein schöner, etwas warmer Sommertag. Leise hörte man Vögel zwitschern und der Wind wehte einem vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. "Und wie ist dieser Chris so? Ist es was ernstes?" Anzüglich wackelte sie mit den Augenbrauen was mich zum Lachen brachte. "Haha sehr witzig, aber nein er ist nur ein Freund. Er sieht echt jung aus, aber dafür ist er wirklich reif!" Zustimmend nickte sie als wir um die Ecke zum Park bogen. Ich sah ihn schon auf einer Bank sitzen und musterte ich knapp. Er hatte wieder ein weißes Shirt an, darüber eine blaue Jacke. Schwarze Hose und wieder weiße Schuhe. Normal, aber trotzdem stylisch. Als er uns sah begann er zu lächeln und stand auf. "Hey Chris!", begrüßte ich ihn mit einer Umarmung. "Hey Sophia! Wer ist deine Freundin?", fragte er lachend. "Das ist Anna. Anna das ist Chris." Sie reichten sich die Hände und wir redeten über belangloses Zeug wie die nächste Party, unsere Schulsportler, die in meinen Augen alle Arschlöcher waren, bis ich erfuhr, dass Chris ebenfalls ein Sportler war, und die Diven der Schule, die nicht mal jemanden mit dem Arsch anguckten.
Die Zeit ging ziemlich schnell vorbei, sodass wir uns voneinander verabschiedeten und Anna und ich zu mir nach Hause liefen. "Und wie findest du Chris?", fragte ich neugierig. "Er ist echt nett du hattest Recht!", sagte sie, als sei dies das abnormalste der Welt. Gespielt beleidigt streckte ich ihr die Zunge raus was sie mit einem Lachen quittierte. Zu Hause angekommen setzten wir uns noch eine Weile ins Wohnzimmer bis unsere Augenlider dann doch etwas schwer wurden und wir beschlossen uns bettfertig zu machen. Erzählend lagen wir dann noch nebeneinander in meinem Bett. Das Licht war schon gelöscht. "Gute Nacht Sophia", sagte Anna dann irgendwann leise. Ich schloss die Augen. "Gute Nacht Anna."
DU LIEST GERADE
Scratch
عاطفية„Wir haben eine Problemschülerin", warnte sie ihn. „Wie soll ich das verstehen?", fragte er unsicher. „Sie redet nicht unaufgefordert, hat keine Freunde in der Klasse und trägt selbst im Sommer langärmliche Pullover", erklärte sie ihm. „Verrätst du...