Kapitel 12 Shouhna's Sicht

269 20 2
                                    

„ Das hast du verdient, Chanyeol.", sagte ich. Chanyeol war über und über mit Sahne beschmiert. Ich hatte ihm eine stolze Abreibung verpasst. Und Sehun, Kai, Suho und Chen hatten ordentlich mitgeholfen. Jetzt waren wir aus der Puste und ich vollkommen verklebt. „ Oh man. Ich muss dringend was anderes anziehen und duschen. Aber es hat sich gelohnt. ", lachte ich, während Chanyeol eher weniger glücklich war. Suho stand neben mir und musste sich bei Chanyeols beleidigten Gesichtsausdruck ziemlich das Lachen verkneifen. „ Hör auf, so blöd zu grinsen, Suho. " fauchte Chanyeol und ging zur Treppe. „ Sei vorsichtig und mach nicht alles dreckig! ", rief Sehun ihm noch hinterher. Als Antwort kam nur ein Schnauben. „ Wie kommst du jetzt nach Hause? ", fragte Chen mich. Ich zuckte mit den Schultern. „ Entweder mit der Bahn oder mit einem Taxi. "
Chen schüttelte den Kopf. „ So lassen die dich sicher nicht in die Bahn oder ins Taxi. ", sagte er. „ Ich kann dich nach Hause fahren. " Ich schaute Chen verwundert an. „ Du willst mich ernsthaft bei dem Verkehr mit dem Auto nach Hause fahren? ", fragte ich, um nochmal sicher zu gehen, dass ich mich nicht gerade verhört hatte. Ich persönlich war eine von denen, die es komplett dämlich fanden, in einer Stadt wie Seoul ein Auto zu besitzen. „ Ja das habe ich vor. Natürlich nur wenn du das möchtest. ", antwortete Chen. Ich schwieg einen kurzen Moment, um nachzudenken. Immerhin würde ich mit Kim Jongdae in einem Auto sitzen. Reiß dich zusammen, Shouhna. Du kannst nicht die ganze Zeit so schrecklich nervös sein. Er ist doch auch nur ein Mensch. Wenn auch ein verdammt hübscher, dachte ich. " Okay. Ich lass mich von dir nach Hause fahren.", sagte ich schließlich. Ich erntete ein breites Grinsen von Chen und einen belustigten Blick von Sehun. Kai allerdings wirkte nicht besonders begeistert. Ich schaute etwas nachdenklich zu Kai herüber, doch als er es bemerkte, schenkte er mir ein warmes Lächeln. Ich lächelte zurück. Dann holte ich Chen's Stimme aus meinen Gedanken. " Shouhna, komm. Oder wolltest du hier übernachten?", rief er aus dem Hausflur. Wäre gar keine schlechte Idee. " Willst du mich loswerden?", fragte ich empört. Chen kam zurück ins Wohnzimmer und schaute sich suchend nach seinen Autoschlüsseln um. " Nein, aber ich wollte vor Mitternacht wieder hier sein.", antwortete er abwwesend. Suho prustete los. " Chen, du bist wirklich manchmal blind, wie ein Maulwurf. Die Schlüssel liegen direkt vor dir.", lachte er. Verlegen nahm Chen die Schlüssel vom Tisch, der vor ihm stand. Ich kicherte leise vor mich hin. „ Komm Shouhna. ", sagte er. Ich folgte Chen in den Flur, zog meine Schuhe an und rief eine Verabschiedung in Richtung der anderen, worauf ich ein mehrstimmiges 'Bis Dann' zurückbekam. Haben sie das geprobt? Viel zu synchron.
Chen ging in die Garage, holte das Auto heraus und wartete mehr oder weniger geduldig, dass ich einstieg. „ Schönes Auto, das muss ich zugeben. Trotzdem finde ich ein Auto in Seoul ist Schwachsinn.", sagte ich, als wir von der Auffahrt herunter und in Richtung Zentrum fuhren. „ Hat die Firma uns zur Verfügung gestellt, ebenso wie das Haus. Wenn du auf die Rückbank guckst, merkst das wir uns das Auto teilen müssen und Baekhyun es als letzter hatte. ", entgegnete Chen und deutete nach hinten. Auf der Rückbank lagen Klamotten, Verpackungen von Lebensmitteln und anderes undefinierbares Zeug. Dezent rümpfte ich die Nase. Aber was sollte ich schon sagen. Ich war selber nicht gerade ordentlich. Nun bogen wir auf die Hauptstraße in Richtung Innenstadt. Es war erstaunlich wenig los, wie ich zu meiner Enttäuschung feststellen musste. „ Voll wenig los. ", bemerkte Chen und ich glaubte so etwas wie Enttäuschung aus seiner Stimme zu hören. Ich gab nur einen zustimmenden Laut von mir und schaute aus dem Fenster. Die Lichter der Skyline von Seoul leuchteten uns entgegen. Irgendwann hielt ich das Schweigen nicht mehr aus. „ Was hättest du gemacht, wenn du nicht zu Exo gekommen wärst? ", fragte ich einfach gerade heraus. Ein Lächeln huschte über Chen's Gesicht. „ Ich hatte gehofft, dass du etwas sagst. Das Schweigen war unerträglich. ", sagte er. „ Also, ich hätte die Schule weiter gemacht. Und dann wäre ich gerne Tänzer geworden. Oder irgendwas Soziales. ", sagte er. „ Tänzer, hä? Das hätte für dich ein Leben in Schweiß und Schmerz bedeutet. Ich rede aus Erfahrung. ", sagte ich und dachte an die unzähligen Niederlagen dachte. Chen schnaubte. „ Unser Leben ist nicht so luxuriös wie du vielleicht denkst. ", sagte er. „ Wir sehen nie unsere Familien, sitzen ständig nur im Bus und touren. Und die vielen Proben sind leider auch nicht ohne. " Ich nickte. Ich denke manchmal, ich bin die einzige die die Härte des Erfolgs spürte. Aber im Gegensatz zu dem Leben, das Chen und die anderen Jungs lebten, war meins ein Zuckerschlecken. Während ich noch in meinen Gedanken versunken war, hielten vor meinen Haus. „ Wir sind da. ", meinte Chen. Als er merkte, dass ich abwesend war, stupste er mich sanft an. „ Shouhna, wir sind da. " „ Hä, was? Oh ja. Ähm.. Danke fürs mitnehmen, Chen. ", stotterte ich, wie aus einem Traum gerissen. Er lachte. „ Noch nicht schlafen. Dazu hast du ein Bett. ", sagte er sanft. Ich lächelte. „ Ich weiß.", antwortete ich und öffnete die Autotür. „ Gute Nacht, Shouhna. ", sagte er sanft und sein Lächeln ließ mich erröten. „ Gute Nacht, Chen. " Ich schloss die Tür und er fuhr in Richtung Stadtrand davon. Ich schaute ihm noch ein paar Sekunden hinterher bevor ich ins Haus ging. An diesem Abend schlief ich mit dem Gedanken an Chen's Lächeln ein.

Dance with a wolf  - An Exo Fan Fiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt