chapter 52 - Reue

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Eren

Mit schlotternden Knien lief ich durch den tiefen Schnee, der sich im Park angesammelt hatte.

Dieses Szenario kommt mir bekannt vor. Heute hatte Levi mich gerettet, jetzt ist er der Grund warum ich wieder hier bin.

'Es ist nicht so gut gelaufen, was?'
'Du gibst mir dich immer Tipps und Ratschläge. Warum konntest du das nicht vorhersehen?'

Einen Moment lang war es still.

'Manchmal muss man das Schicksal seinen Lauf gehen lassen, egal wie schlecht es aussieht. Denn in den meisten Fällen
folgen darauf bessere Zeiten.'

'Du bist zu positiv.'

'Und du bist ein Pessimist der in der Gegenwart lebt und sich nicht um die Zukunft schert, egal wie rosig sie auch ist.'

Vielleicht hatte Rin recht.
Vielleicht sollte ich abwarten.
Jedoch bin ich ein ungeduldiger Mensch.
Zu meiner Mutter und ihrem Lover zurück will ich auch nicht.
Mein Leben lief so perfekt.
Dann kam er.
Aber war er wirklich der Grund, weshalb alles plötzlich bergab lief?

Levi

Scheisse, warum habe ich das getan?
Mein Gehirn läuft Amok und droht gleich zu platzen. Mein Herz klopft wie verrückt. Ich habe den Drang ihn zu suchen und mich zu entschuldigen. Ihm zu sagen wie sehr ich ihn liebe und ihn in den Arm zu nehmen.

"Gott, er ist doch das einzige was ich will." brüllte ich und stürmte durch die Wohnungstür. Schnell flitzte ich die Treppen herunter und stieß dabei gegen meine breite Vermieterin, welche sich lauthals beschwerte. Ich ignorierte sie gekonnt und begann mich mitten in der Nacht auf die Suche nach Eren zu machen, welcher sicherlich ziemlich, ziemlich wütend auf mich sein würde.

Natürlich ist er sauer auf mich.
Erst habe ich ihn vergewaltigt und dann aus meiner Wohnung geschmissen. Ich habe alles verdorben. Ich allein.

"Eren?" schrie ich und lief orientierungslos durch Straßen und abgelegenen Gassen, die nur von Laternen beleuchtet waren. Zitternd lief ich in eine Richtung bis ich einen Park erkennen konnte. Ich torkelte zu einer Bank und ließ mich auf diese fallen. Ein paar Bänke neben mir schien soweit ich es sehen konnte ein Obdachloser zu schlafen. Da ich ihn bei seinem Nickerchen nicht stören wollte lief ich still an ihm vorbei. Leise steckte ich meine Hände in die warmen Taschen meiner Jacke und wagte einen kurzen Blick in seine Richtung. Die Augen konnte ich nicht sehen, jedoch bemerkte ich wie blau sein Gesicht angelaufen war. Er frierte stark. Nicht mehr lange und er würde wahrscheinlich bei diesen Temperaturen hier erfrieren.
Seufzend drehte ich mich um und legte eine Hand an seine Wange. Sie war eiskalt. Ich hatte nicht wirklich Lust einen Fremden in meine Wohnung zu lassen, schon garnicht einen stinkenden, alten, dreckigen Penner, jedoch konnte ich ihn nicht einfach liegen lassen. Zögernd schlang ich meine Arme um seine Hüfte und trug ihn über meine Schulter den ganzen Weg zurück zu meiner Wohnung. Ich versuchte den Schlüssel aus meiner Hosentasche zu holen, was schwierig war. Ein kurzes stöhnen hörte ich hinter mir. Der Mann war anscheinend fast aufgewacht, weswegen ich ihn schleichend das Treppenhaus hochtrug und direkt auf dem Sofa ablud. Ich knipste das Licht aus und begab mich mit schlechtem Gewissen in mein Bett.

Das Balg hat mich wirklich verändert. Jetzt helfe ich sogar noch einem Menschen, der auf der Straße wohnt und fast erfroren ist.

-

Voll unrealistisch jo.
Als ob Levi jemals sozial wäre.

In Fanfictions ist alles möglich ✨
Übrigens bin ich mir jetzt fast sicher das es 69 Kapitel + einen Epilog geben wird.
Ihr könnt natürlich noch viel ändern 😏

Kommt ganz auf eure Kritik an!

Der neue Schüler | Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt