chapter 63 - Endspurt

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Eren

So erleichtert wie jetzt war ich noch nie in meinem ganzen Leben, denke ich. Ich hoffe nur das das Schicksal mir nicht wieder wie immer grinsend einen Strich durch die Rechnung macht.

Vorsichtig schaute ich mich um. Als ich es aus dem stickigen Raum geschafft hatte stand ich nun noch viel planloser als zuvor auf einem Flur, der zu vielen Abzweigungen, Türen und Treppen führte.

Dieser Ort kommt mir bekannt vor, aber was soll's. Meine Erinnerungen habe ich jetzt eh noch nicht und ich werde sie so schnell auch nicht wiederbekommen.

"Ene, Mene, Miste. Es rappelt in der Kiste.." Konzentriert zählte ich alle möglichen Richtungen und Abbiegungen nacheinander ab. "Ene, Mene, Meck und du bist weg." Mein Finger zeigte auf den linken Gang, welcher als einzigster ein wenig heller zu sein schien. "Also gut.." flüsterte ich und lief mit wackligen Knien darauf zu. Auf einmal hörte ich Stimmen. Ich drehte mich um und konnte Schatten erkennen.

Auch das noch. Mist!

Schnurrstracks rannte ich um die Ecke, ohne mich umzusehen. Die Schweißperlen rannten nur so meine Stirn herunter, hinein in den Ausschnitt meines ebenso verschwitzten Shirts und mein Atem verunregelmäßigte sich. Die Stimmen wurden leiser, trotzdem dachte ich nicht einmal im Traum daran mein Tempo zu drosseln. Vor mir erkannte ich eine lange Wendeltreppe die mich gleich zwei Stöcke höher führte. Eine Weile lief ich noch ziellos herum bis ich eine weitere der tausenden Türen sah. Diese jedoch sah anders aus. Sie war aus Stahl und hatte einen großen Türknopf und eine Menge Schlösser an sich. Gewaltig beeindruckt drückte ich mich gegen sie und zu meinem Bewundern öffnete sie sich leise. Geblendet vom Licht was von draußen hinein schien hielt ich mir eine Hand vor die Augen. "Ich bin.. Ich bin frei?" fragte ich mich selber und blieb eine Weile stehen, da ich es kaum fassen konnte. "Nichts wie weg hier. Ich habe keine Zeit zu verlieren. Ich muss zu ihm, wer weiss was Farlan für kranke Spielchen im Sinne hat." 10 Minuten lang sprintete ich die leeren Straßen entlang bis mir ein Viertel bekannt vorkam. '221B Baker Street' stand leserlich in schwarzer Schrift an einer Hauswand geschrieben. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Kino, in welches ich ab und zu mit Armin ging. "Uff." Bald hatte ich es geschafft. Vor einer Kneipe standen 3 betrunkene Männer die sich über Fußballer unterhalten zu schienen. Zögerlich ging ich auf sie zu. "Eh.. H-hello. Could I use your mobile phone for a moment, please? It is very important, Sir." (Idk & Idc ob das grammatikalisch richtig war.. xD) fragte ich im perfekten Englisch und verbeugte mich einmal kurz, aus Angewohnheit. Er musterte mich kurz und holte dann sein Handy aus der Tasche seines Anoraks. "Here. Do you know the number, child?" Ich verdrehte die Augen. Ein Kind war ich ganz sicher nicht mehr. Leise bejate ich diese Frage, nahm mir sein Handy und tippte die Nummer von meinem und Armins Festnetztelefon ein. Es tutete einige Male, bis ich erleichtert ausatmete, als Armin ranging. "Hallo?" meldete er sich. "Armin? Armin? Ich hin es Eren. Hör zu, ich habe nicht viel Zeit. Ich erkläre dir alles wenn du mich abholst. Ich bin an einer Kneipe namens 'Sleepy bird'. Bitte, bitte hol mich sofort ab. Es tut mir leid das ich mich nicht melden konnte ich.." "Bin sofort da. Meinst du diese Kneipe in der Nähe der Baker Street?" Nachdem ich ihm den Ort beschrieben hatte legte ich auf und gab dem Mann dankend sein Eigentum zurück. Einigermaßen glücklich setzte ich mich auf eine der Bänke und kickte eine leere Bierflasche vor mich hin. Ein lautes Hupen ertönte. Erschrocken sah ich auf und sah einen weißen Wagen. "Armin!!" schrie ich und rannte achtlos auf die Straße. Schnell stieg ich ein und beachtete seine ganzen Fragen nicht. Den Tränen nahe umarmte ich ihn, bis er losfuhr und ich mich von dem Blondschopf lösen musste.

Es tut so unglaublich gut wieder wie gewohnt normal mit ihm zu reden. Diesen Kontakt zu Menschen habe ich vermisst. Es sind 5 Wochen vergangen und trotzdem fühlt es sich an wie Jahre.

"Aber sag mal Eren. Warum bist du so dünn?" fragte Armin mit konzentriertem Blick auf die Straße der belebten Innenstadt von Eastbourne. Schluckend antwortete ich ihm, es sei eine lange Geschichte. "Ich brauche erstmal Schlaf. Morgen erkläre ich dir alles. Danach muss ich augenblicklich zu Levi.." Er guckte erstaunt, sagte aber nichts weiter. Somit verging der Tag und ich lag Abends mehr als zufrieden in meinem eigenen Bett, welches mir noch nie weicher vorkam. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Zu viel schwirrte mir in meinem Kopf herum. Ich war zwar frei, aber die Angst blieb.
Farlan war immernoch dort draußen.
Und er war wütend, soviel war sicher.

Zeitsprung ~
Nächster Tag

Eren

"Vielen Dank. Tschüss!" Müde betrachtete ich mein Ebenbild im Spiegel.

Ich sehe heruntergekommen aus. Wie ein Wrack. Meine Haare sind lang wie noch nie und mein Gesicht ist ungepflegt. Meine Haut fettig und meine Fingernägel so lang, wie sie nicht sein sollten.

"Wer war das?" rief ich in die Stille hinein und betrat den Flur. "Nur der Postbote.. Es sind ziemlich viele Briefe angekommen." murmelte er während er einem nach den anderen öffnete. "Seltsam.." Vor mir auf dem Küchentisch lagen geschätzte 20 Briefe, darunter natürlich auch die Steuern für die Miete etc.. Aussortiert waren es insgesamt 17 private Briefe und 3 Briefe von der Bank, unserem Mieter und so weiter. "Die sind alle an dich gerichtet, Eren.." murmelte mein Freund vor mir in Gedanken versunken. Ich nickte nur und stand auf. "Darum kümmere ich mich später. Ich muss mich jetzt fertigmachen und so schnell wie möglich zu Levi.. Du weisst das das Vorrang hat." Armin nickte zwar, sah aber nicht ganz begeistert geschweige denn überzeugt von meiner Idee zu sein. Den Abend davor habe ich ihm noch schnell alles erzählt, da ich nach diesen Monaten so gut wie garnicht einschlafen konnte. "Hast du es dir überlegt? Willst du denn wirklich nicht zur Polizei..?" Bittend hielt er mich am Handgelenk fest. "Nein. Du weisst, das Risiko ist zu groß. Es gibt viel zu viel was ich verlieren könnte." Schwerenherzens ließ er mich los, worauf ich direkt ins Bad lief und mich duschte.

-

Ich bin jetzt wieder zuhause. Da ich sehr motiviert war habe ich gleich zum 1. Mal 1000 Wörter geknackt! -u-

Wow, ich bin irgendwie zufrieden..
Denkt ihr ich schaffe noch die 50K?
50K wäre.. wauw.

Als ich 1K geschafft hatte war ich erstaunt, wie schnell es gehen kann wenn man nur Ideen hat, Leser, denen dein Schreibstil gefällt und eine gewisse Motivation.

Von Anfang an war 36K mein Ziel.
Damals war das noch unerreichbar.
Ich weiss selbst nicht warum aber die 36 war schon immer meine Lieblingszahl. Als ich die 36K geknackt habe war ich zu stolz um es in Worte zu fassen.
45K sind so viel.
Klar, gibt es auch Geschichten mit 1M aber ich bin trotzdem unendlich froh.

Ich hab euch lüb. <3

Okok genug Kitsch.
Dankesehr.

Der neue Schüler | Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt