23:30, in einer Bar, irgendwo in London.
„Willst du noch ein Bier Sam?" Ich drehe mich um hinter mir, auf meinem Stuhl abstützend, schaut mich mein bester Freund fragend an. Ich überlege kurz und sehe dabei in seine Maronen braunen Augen, Augen in die man sich gut verlieben könnte. „Ehm Sam"? Ich tauche aus meinen 3 Sekunden Tagtraum wieder auf und für weitere 3 Sekunden werde ich ein bisschen klarer. „ Ja, klar bring mir noch eins mit! Und du weißt nicht zufällig mein wie viertes das ist?" Er zwinkert mir zu. „Klar weiß ich das". Er beugt sich zu mir runter, um mir etwas ins Ohr zu flüstern, dass allein für mich bestimmt ist. „ Es gibt da jemand, der mich dazu verdonnert hat auf dich aufzupassen". Damit richtet er sich wieder auf und zeigt mir mit einem strahlenden Lächeln, seine leuchtend weißen Zähne, die wie gemacht zu dem perfekten Gesicht passen, dass er, wie er immer meint, verdient hätte. Niemand hatte so ein Gottartiges Gesicht verdient. Ich seufze. „Lass mich raten bei diesem jemand handelt sich es bestimmt nicht um meinen, überhaupt nicht kontrollfreakigen Freund?" Sein Lächeln verblasst. „Ach komm schon, er macht sich nur sorgen um dich und wie oft muss ich dich noch daran erinnern, dass du ihn liebst?" Ich will grade Partei ergreifen, doch er unterbricht mich. „Komm schon Sam, lass uns ein bisschen Spaß auf unserer Studienfahrt haben, ich pass schon auf dich auf!" Als er schon fast am Tresen ist, dreht er sich aber noch einmal zu mir um. „Das ist dann, aber dein letztes Bier, du hattest übrigens schon sechs, wir wollen ja nicht, dass du uns noch peinliche Fotos zeigst oder etwas anderes tust, was du später bereuen wirst. Ich grinse. „Und das musstest du auch jetzt vor dem ganzen Jahrgang rumschreien, damit auch ruhig jeder weiß wie wenig ich abkann?", schreie ich so laut wie ich kann, mit einem Schmunzeln auf den Lippen, zurück. Wenn er mich schon blamieren wollte, dann würde ich wenigstens mit wehenden Flaggen unter gehen. Der ganze 12. Jahrgang meiner Schule fängt an zu grölen.
.....Hier ein kurzer schnitt. Ich sollte nicht mehr so viel trinken, um etwas zu verhindern das ich später noch einmal bereuen würde. Ein Tipp: Hört lieber auf die Ratschläge euers besten Freundes, es könnte vorkommen, dass er die Situation besser überblickt, als ihr selber.
Der Tipp kommt übrigens von mir, Samira El Hattab, denn ich habe es sehr wohl bereut, dass ich das neunte und zehnte Bier nicht weggelassen hatte, denn so ließ ich mich auf die bescheuertste Wette meines Lebens ein, die rapide Folgen mit sich trug.
Später am Abend:
Eine sehr betrunkene beste Freundin beugt sich zu mir rüber. „Saaammmmm, Sammmiii, Sammiiiirraaa." Ich verdrehe die Augen, für meinen Geschmack ein wenig zu betrunken. „Ja, Emily ich kann dich sehr gut verstehen, du sitzt nämlich direkt vor mir." Selber lalle ich aber auch ein bisschen. „Ohh, sooorryyyyyyyyy". Sie wirkt kein Stück entschuldigend. Ich seufze zum zweiten Mal an diesem Abend. „Was ist denn los Emmi?" Sie kichert aufgeregt, langsam werde ich misstrauisch. „Lust auf eine Wette?" Ihr Gesicht strahlt und auffällig, unauffällig versucht sie ein Flyer hinter ihrem Rücken zu verstecken. Ich überlege wohl einen Moment zu lange, denn sie fängt an mich zu überreden. Sie ist die Meisterin der Kunst, des Überredens. Auch in betrunkenem Zustand. „Was hast du zu verlieren Samiiiiiiiiii, du hast nur EINE Studienfahrt und nur EINE beste Freundin. Und die Wette ist auch ganz simple du musst einfach nur drei kurze exen". Sie wusste genau, dass ich kurze hasste, aber inzwischen war der ganze Jahrgang aufmerksam geworden und jetzt abzulehnen würde mich bis zum Ende meiner Schulkarriere verfolgen. Nach noch drei letzten schlücken von meinem ca. zehnten Bier fiel mir die Entscheidung auch gleich viel leichter. „Klar, warum nicht?" Ich schlug in ihre verschwitzte Hand ein. „Supppiiiiiiiiiii", fing sie an zu kreischen und auch die anderen fingen wieder an zu grölen. Fühlte sich schon ganz gut an im Mittelpunkt zu stehen. „Was springt für mich dabei raus?", unterbrach ich die grölende Menge. Augenblicklich kehrte Ruhe in die verrauchte Bar ein, in der nur wir und der gelangweilte Barkeeper sich befanden. Gebannt und sturzbesoffen starrten nun alle meine beste Freundin an. Dramatisch zog sie mit ihrer anderen Hand den Flyer, hinter ihrem Rücken hervor, ich hatte also Recht er hatte etwas mit der Wette zutun und fing an laut vorzulesen.
DU LIEST GERADE
another version
FanfictionEine Wette, eine Audition und schon ist das leben eines 16 jährigen Mädchens auf den Kopf gestellt... Dann trifft sie auch noch diesen hübschen typen namens liam.....