Soll ich dich tragen?

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"KYYYYYAAAAAAAA!!!!!!!", kreischte ich panisch und rannte um mein Leben. Dicht gefolgt von einem großen Ayakashi, der langsam aber sicher aufholte. Ich wagte es nicht nach hinten zu Blicken, sondern fixierte mich weiter aufs Rennen. Da macht man nachts einen schönen und friedlichen Spaziergang und wird nichts ahnend von einem scheiß Ayakashi verfolgt! Leck mich! Ein fieser Seitenstechen fing an mich zu plagen und mir blieb langsam die Luft weg und ich fing an zu keuchen. Ich durfte auf keinen Fall langsamer werden! Naja, ich war eben kein sportlicher Mensch. Dies bestätigte sich auch, als ich umknickste und hart auf den Boden aufkam. Der Schmerz betäubt mich für eine Moment, sodass ich nicht sofot aufstehen konnte.

So schnell wie es ging, rappelte ich mich wieder auf und wollte weiter rennen, doch der starke Schmerz in meinem Knöchel, erlaubte mir dies nicht. Das einzigste was ich tun konnte war humpeln. Also humpelte ich um mein Leben. Der Ayakashi kam gefährlich nah und meine Panik wurde größer. Mein Verstand sagte mir, dass ich es nicht mehr schaffen würde, aber ein Versuch war es trotzdem wert. Außerdem würde ich sicher nicht kampflos unter gehen. Ich würde es dem Ayakashi nicht leicht machen.

Ich bemerkt, dass jemand neben mir her rannte. Okay, als rennen konnte man es jetzt micht definieren. Es war mehr ein joggen. Als ich der Person meinen Kopf zu wandte, musste ich mit Erleichterung fest stellen, dass es Yato war. Warte. Was machte er hier? "Man kann dich nicht mal eine Minute alleine lassen.", tadelte er und ich musterte ihn mit meinem typischen What-the-fuck-Blick. War das jetzt wircklich sein ernst?! "Tut mir leid, Mr. Perfect!", blaffte ich ihn keuchend an. "Du denkst also ich sei perfekt?", fragte er mich mit einem Grinsen. "Wir haben jetzt keine Zeit für sowas!", fauchte ich ihn an. "Natürlich. Wie ich sehe kommst du nicht so gut voran.", meinte er und erntete von mir wieder einen What-the-fuck-Blick. "Seh ich so aus?!", brüllte ich ihn wütend an. Seine Spielchen gingen mir auf die Nerven.

"Ja, beruhig dich mal. Du musst mir nicht gleich den Kopf abreißen.", erwiederte er. "Aber ich bin kurz davor!", konterte ich zornig. "Soll ich dich tragen?", bot er mir an. Blieb mir überhaupt eine andere Wahl? Ich stöhnte genervt. "Ja.", antwortete ich und im nächsten Moment hob er mich im Brautstyle hoch und sprintete nun in Highspeed, um die nächst beste Ecke. Der Ayakashi war uns dicht auf den Versen. Als Yato auf ein Gebäude sprang, entfuhr mir ein kleiner Schrei und ich klammerte mich fester an ihn. Obwohl ich wusste, dass er mich nicht fallen lassen würde, hatte ich dennoch Angst. Nach einer halben Ewigkeit blieb er stehen und wir schauten uns um. "Wir sind ihn los.", versicherte Yato mir. "Kannst du stehen?", fragte er mich und ich konnte einen Hauch von Fürsorge in seiner Stimme, raus hören. Er machte sich Sorgen? Um mich?

"Ich kann's versuchen.", meinte ich, doch als ich mit meinem Fuß auftrat, zuckte ich vor Schmerz zusammen und im Nu war ich wieder in Yatos Armen. "Ich trag dich nach Hause.", sagte er und fing wieder an über Dächer zu springen. Nach einer Weile waren wir an meinem Haus angekommen. Er sprang wie immer durch mein offenes Fenster. Vorsichtig setzte er mich auf mein Bett, ab. "Soll ich dir noch was bringen?", fragte er und ich schüttelte daraufhin meinen Kopf. Er bewegte sich auf mein Fenster zu. "Warte, Yato!", rief ich ihn zurück. Er schaute mich fragend an. "Danke...", sagte ich kleinlaut und er grinste. "Was ist? Ich hab dich nicht gehört.", sagte er neckend. Er log. Und wie er log. Er wollte mich nur ärgern. "Danke.", wiederholte ich, nur etwas lauter. Yato kam auf mich zu.

"Ich hab dich immernoch nicht gehört.", meinte er grinsend. "Danke!", rief ich jetzt. "Jeeeetzt hab ich dich gehört.", sagte er. Ich machte eine ausladende Geste. "Jaja, du kannst jetzt gehen.", murmelte ich, aber rührte sich nicht vom Fleck. "Nein.", erwiederte er und ich hob eine Augenbraue. "Nein?", fragte ich. "Nein, ich muss noch was erledigen.", antwortete er. "Und was?", verlangte ich zu wissen. "Das.", sagte er schnell und küsste mich. Ich weitete überrascht meine Augen, doch dann erwiederte ich den Kuss. "Wofür?", fragte ich verwirrt. Er grinste über beide Ohren. "Weil ich dich liebe.", raunte er mir ins Ohr und im nächsten Moment war er dann auch weg. Die Szene von soeben spielte sich andauernd in meinem Kopf ab.

Weil ich dich liebe.

Dieser Satz brachte mein Herz zum pochen.

Ich liebe dich auch.


(Noragami) Yato x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt