Kapitel 7

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Nach dem Intermezzo mit dem Radfahrer ging es relativ schnell und einfach dann doch zum nächsten Tierarzt.
Bis in den Empfangsbereich folgte mir das Ungetüm problemlos. Doch dort merkte er scheinbar, wo wir jetzt waren. Den ohne Vorwarnung jaulte er plötzlich laut auf und wollte wieder zurück durch die geschlossene Tür. Aber diese war sehr stabil und hielt ihn auf. Was ihn nicht davon abhielt, es immer wieder zu versuchen.
Die Schwester hinterm Tresen schaute ihm mit einem leichten lächeln dabei zu. Bis ihr auffiel, der Hund trägt keine Leine.
Da plusterte sie sich auf und fauchte mich an, wie ich es wagen könne, mit dem Hund hier ohne Leine aufzutauchen. Ich hätte ihn nicht unter Kontrolle und es hätte sonst was passieren können.
Ich wollte ihr diverse Male in ihrer Rede dazwischen gehen, aber das ließ die Dame nicht zu.
Am Ende wartete ich ihren Vortrag einfach ab und erklärte ihr dann meine Situation.

"Das ist nicht mein Hund." Jetzt guckte sie mich auch noch an, als wäre ich bekloppt.

"Wie das ist nicht ihr Hund. Sie sind doch mit ihm hier aufgetaucht."

Ich verdrehte bei dieser offensichtlichen Aussage die Augen. "Das ist richtig. Er ist mir sozusagen zugelaufen. Und da ich ihn nicht mehr loswerde, wollte ich ihre Hilfe, um den Besitzer ausfindig zu machen."

Jetzt war die Dame schwer von Begriff. "Häh. Wie sollen wir Ihnen den dabei helfen? Ich kenne diesen Hund nicht!"

Bei so viel begriffsstutzigkeit, fragte ich mich, ob die überhaupt bis drei zählen kann und antwortete ihr langsam und verständlich. "Die Wahrscheinlichkeit, das sie ausgerechnet dieses Monster von Hund persönlich kennen, war eher im Bereich des unmöglichen. Aber warum ich dennoch mit ihm hier bin, liegt eigentlich klar auf der Hand." Sie schaute mich bei dieser Aussage verwirrt an. Darum erklärte ich weiter. " Sie können herausfinden, wer der Besitzer des Ungetüms ist. Vorausgesetzt das Monster ist geschipt. Dann müssen sie diesen nur auslesen!" Bei dieser Aussage leuchtete erkennen in ihren Augen auf. "Ich hoffe doch sie haben so ein Lesegerät?"

"Natürlich. Aber wir können den Hund trotzdem nicht ohne Leine hier rum laufen lassen."

Ich schaute etwas überfordert Richtung Hund, der die Tür immer noch malträtierte. "Haben sie den ein Halsband und ne Leine für mich." Hoffnungsvoll schaute ihn die Empfangsdame an. Die Dame seufzte laut und scheinbar genervt und verschwand kurz in einem Hinterzimmer und brachte mir das gewünschte.

Dem Ungetüm das Halsband samt Leine umzubinden war sehr anstrengend. Er wollte partout nicht. Nicht nur das er sich immer wieder gegen die Tür warf, er schüttelte sich ständig bei meinen versuchen, ihm das Halsband umzulegen. Nach einer Ewigkeit mit viel fluchen und schimpfen war es geschafft. Da er nicht abhauen konnte, ließen wir ihn sich weiter austoben und kümmerten uns um den Papierkram. Danach schnappte ich mir die Leine hakte diese ein und zog den sich wehrenden Hund ins Wartezimmer. Glücklicherweise war keiner weiter da. Scheinbar hat das Ungetüm eingesehen, das diesmal nicht alles nach seiner Nase geht und ließ sich zu meinen Füßen nieder.
Ich entspannte mich einen Augenblick.
Da wir kurz darauf dann zum Arzt mußten, ging das gezerre wieder von vorne los. Das Ungetüm ließ sich nur widerwillig ins Behandlungszimmer führen. Er jaulte, pfiebte und sträubte sich die ganze Zeit über. Als der Tierarzt mit dem Chiplesegerät ankam, konnte ich ihn nur mit Mühe halten.
Nach kurzer Zeit, in welcher der Arzt das Gerät über den Rücken des Hundes hielt, teilte er mir mit: Es tut mir leid. Wir können Ihnen leider nicht helfen. Dieser Hund ist nicht gechipt. Wir können daher so nicht heraus finden, zu wem der Hund gehört. "

Mein chaotisches LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt