Kapitel 13

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Nach dem kleinen Snack war ich nur kurz mit Shadow zu Hause. Wo ich mich über Hundetrainings-Kurse in der Nähe im Internet erkundigt habe. Glücklicherweise wurde gleich kurz darauf hier im Stadtpark, nur 10 Minuten entfernt, ein Kurs abgehalten. Es war sogar noch ein Platz frei geworden, welchen ich direkt telefonisch buchte.

Als ich dort mit Shadow eintraf, wurde es kurzfristig nochmal etwas kompliziert. Ich musste der Kursleiterin ausführlich meine Erlebnisse und die Umstände erläutern, damit sie verstand was mein Problem mit Shadow war. Immerhin war er mir erst vor nicht mal 5 Stunden zugelaufen.

Die Dame war auch verwundert, warum ich den Hund unter diesen Umständen überhaupt behalten habe. Daraufhin konnte ich ihr gleich demonstrieren, das nicht ich den Hund behalten hätte, sondern das der Hund mich behalten hat. Er machte nämlich, wieder nur das was er wollte. Und das auch nur wenn ich in Sichtweite war. Zuerst wollte er Vögeln hinterher jagen, ständig bellte er die anderen Kurshunde an. Und die Leiterin war scheinbar auch nicht sein Typ.

Wir probierten natürlich auch aus, was passiert, wenn ich ohne ihn weggehen würde. Dafür nahm die Kursleiterin ihn an die Leine und ich entfernte mich von den beiden. Shadow fand das gar nicht lustig. Er strangulierte sich beinahe, bei den Versuch dennoch zu mir zu gelangen. Selbst die erfahrene Kursleiterin bekam ihn nicht beruhigt. Und die soll so etwas sogar gelernt und diverse Erfahrungen gesammelt haben. Irgendwie treffen solche Behauptungen, man könne jeden Hund bändigen wenn man will, so gar nicht auf Shadow zu. Erst als ich ihn wieder übernahm, war er wieder ein seliger Hund.

Die Kursleiterin, welche sich dann uns allen als Roxy vorstellte, meinte vor dem eigentlichen Kurs zu mir, wir müssten irgendwie die Fixierung des Hundes auf mich auflösen. Das wäre aber nur mit aufwändigen Einzelunterricht möglich. Wobei sie nicht verstand, wie der Hund nach so kurzer Zeit so intensiv auf mich fixiert sein kann. Sie fragte mich, ob ich mir sicher sei, den Hund vorher noch nie gesehen zu haben oder ihm begegnet zu sein. Was ich natürlich verneinte.

Den Hundetrainings-Kurs absolvierte Shadow relativ mit Bravour. Weil komischerweise reagierte er hierbei auf sämtliche Kommandos. Sei es "Sitz", "bei Fuß", als wir eine Runde mit sämtlichen Hunden gedreht haben, als auch beim Abortieren eines Stöckchen. Wobei dieses erfolgte erst, als ein paar andere Hunde das gleiche vormachten. Und sich der Hund sicher war, ich würde nicht schon wieder weggehen wollen. Das fand selbst Roxy erstaunlich. Sie teilte meine Meinung, das der Hund irgendwo schon mal eine gute Erziehung genossen haben muss.

Nach dem Kurs, vereinbarte ich mit Roxy erstmal Termine für Einzelkurse mit Shadow bei ihr für die nächsten Tage. Nach dem Erlebnissen heute Vormittag, wollte ich nicht so viel Zeit verstreichen lassen. Einerseits habe ich während des Kurses nicht wirklich was neues herausgefunden. Da ich ja selbst schon herausgefunden hatte, Shadow kennt diverse Befehle. Andererseits habe ich mit Roxy jedoch eine gute Ansprechpartnerin bei Problemen mit ihm gefunden. Diese sieht es als persönliche Herausforderung an, die Fixierung von Shadow auf mich zu lösen.

Etwas beruhigter machte ich mich mit dem Hund auf dem Heimweg.


Mein chaotisches LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt