Wütende dunkle Augen blickten auf mich herab.
Ich unterdrückte den Impuls, genervt den Kopf zu schütteln. Wieder so ein Typ, der glaubte, besser als alle anderen zu sein. „Du hättest auch mal deine Augen aufsperren können." Ich wollte mich an ihm vorbeidrücken und ENDLICH mit meiner kleinen Pause beginnen, aber eine Hand hielt mich am Arm fest und zog mich zurück.
„Was war das?!", knurrte der Typ und sah mich drohend an, als wollte er mir gleich eine reinhauen. Okay, er war noch ein größeres Arschloch, als ich angenommen hatte.
„Könntest du mich BITTE loslassen?", brummte ich wütend und riss meinen Arm aus seiner Umklammerung. Ich hatte jetzt weder Nerven noch Zeit für so eine sinnlose Diskussion.
„Hast du jemals davon gehört, dass man vor Älteren Respekt haben sollte?", blies er mir einen Zigarettenatem entgegen, sodass ich dem Drang widerstehen musste, in einen absichtlichen Hustenanfall auszubrechen.
Ungläubig starrte ich ihn an. Hatte der das gerade ernsthaft gesagt? „Ich habe Respekt vor Älteren. Wenn zu erkennen ist, dass es welche sind. Und das Gefühl hab ich bei dir nicht gerade", giftete ich zurück, drehte mich auf dem Absatz um und verschwand nach draußen, bevor er etwas entgegnen konnte. Genau wegen solchen Leuten war ich noch nie ein Party-Freak gewesen und würde es vermutlich auch nie sein.
Nachdem ich zwei Runden um den Gebäudekomplex gedreht und mich vor ein paar dunklen Büschen gefürchtet hatte (die ich dann wie ein Superkomissar umrundete und absicherte), begab ich mich schweren Herzens wieder auf den Eingang zu, wobei ich hoffte, dass der unfreundliche Idiot abgedüst war und sich nie wieder blicken ließ.
Hinein ging es schneller als hinaus, weshalb es nicht lange dauerte, bis ich wieder auf meinem „Stammplatz" angelangt war und Tristan dankte, der währenddessen meinen Platz zusätzlich übernommen hatte. Louis tauchte nun aus dem Durcheinander auf, mit ungefähr zehn leeren Flaschen in den Armen. „Fette Ausbeute", grinste er, während er an uns vorbeiging und auf die Kisten zusteuerte. „Ich glaube, ich fang hier auch mal an. Darf ich?"
Tristan lachte. „Du bist einer der wenigen, denen der Job wirklich zu gefallen scheint." Er schlug Luke, der neben ihm stand und irgendetwas von der Arbeitsplatte aufwischte, so fest auf den Rücken, dass dieser beinahe mit dem Gesicht voraus im Waschbecken gelandet wäre. „Luke hasst es schon immer, aber er hört einfach nicht auf."
„Ich habe nie gesagt, dass ich es hasse." Luke strich sich das dunkelblonde Haar aus der vor Schweiß glänzenden Stirn. „Ich bin lediglich kein großer Fan davon."
„Gib doch endlich auf, Kleiner."
„Ich bin größer als du."
„Dafür bin ich älter."
Louis und ich sahen einander grinsend an. Irgendwoher kannten wir solche Gespräche.
Als wir gerade einmal arbeitslos waren, beobachteten wir die Leute, die sich im ganzen Raum verstreut aufhielten, was gar nicht mal so leicht war, mit all den flimmernden Lichtern, durch die man die ganze Zeit optische Täuschungen vor sich sah. Jetzt war es ohnehin gleich Mitternacht, was bedeutete, dass Eleanor ihren Platz wohl gerade räumte und sich auf den Weg nach Hause machte. Oh Mann, ich tat ja gerade so, als würde ich diesen Job jetzt schon hassen, aber das war wirklich nicht der Fall. Er würde zwar nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören, aber er war auf keinen fall mies. Punkt.
Gut, mit diesem Statement konnte ich leben.
Ich wollte gerade nachrechnen, wie viele Stunden ich nachher noch schlafen konnte, als mich Louis von der Seite her anstieß, ohne mich anzusehen. „Äh, Niall?"
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Vampire (Ziall)
FanfictionNach einer nächtlichen Begegnung im Wald schwört Yaser Malik, der Anführer der Vampire, den Vampirjägern Maura und Bobby Horan bittere Rache - und will dafür ausgerechnet ihren Sohn Niall als Mittel zum Zweck benutzen. Auch vierzehn Jahre später hat...