19. Wer bist du, Nick?

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Seit Stunden saß Judy nun schon in der Garage. Sie hatte sich keinen Zentimeter bewegt, so erschüttert war sie.

Früher hatte sie tatsächlich geglaubt, sie wäre Nick wichtig gewesen.
Leise schluchzte sie auf.

Was für ein Fehler!

Wie naiv sie nur gewesen war, in einem Fuchs mehr als einen Fuchs zu sehen.....

Fuchs bleibt Fuchs!

,,Wirklich?", fragte ihr Herz selbsicher.

,,Du weißt ja auch immer, wer in dich hineingehört!", beschuldigte Judy ihr Herz traurig, ,,Schade nur, dass mein Verstand sich da nicht so sicher ist!"

,,Muss er das denn sein?", hackte das blöde Ding in ihrer Brust nach, ,,Du weißt doch, wem du wirklich glauben sollst!"

Schniefend setzte Judy sich auf und blickte sich verwirrt um.

Ja!

Entschlossen rappelte sie sich auf und bemerkte plötzlich, dass ihre Beine dummerweise eingeschlafen waren.
Trotzdem sprang sie aus dem Auto und rannte zur Garagentür.

Auf einmal war sie wie beflügelt.
In ihr leuchteten kleine Flammen auf, voller Hoffnung und Glauben.
Im Moment war dies das Einzige, was ihr wichtig war, diese kleinen Flammen, die langsam zu einem aufzischendem Feuer wurden und all ihre Ängste zerfraßen.

Entschlossenheit blitzte in ihren Augen auf und Judy stieß heftig gegen die Garagentür.

Krrrraaaaacccckkk.......

Mit einem Mal war die Tür offen und Judy wollte gerade fröhlich herausspazieren, als sie stockte.
Vor ihr standen Chief Bogo und Clawhauser.

Während Clawhauser sie mitleidig musterte, schwieg Bogo und fixierte sie ernst.
Judy musste schlucken.

Was war los?

Um die Stimmung zu locken, hüpfte sie nach vorne und stieß Clawhauser spielerisch in die Seite.

,,Hey, Benni, mir geht es gut, es war nicht so schlimm! ", rief sie fröhlich.

,,Hopps, das ist nicht das Problem, Wilde ist es."

Geschockt drehte sie sich um und starrte Bogo ins Gesicht. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.

,,Www..", stammelte sie.

,,Er hat die Polizeiehre beschmutzt. Ich hatte noch nie einen Vertrauensverbruch dieser schwerwiegenden Art", seufzte Bogo und selbst in seinem Gesicht war zu sehen, wie tief dieses Ereignis ihn erschüttert hatte.
Judy konnte ihn einfach nur weiter anstarren.

Alle Hoffnungen, die sie heimlich wie kleine Flammen gehegt hatte, waren mit einem Schlag erloschen und sie fühlte sich schlapp und hilflos.

,,Sag mir, dass das nicht wahr ist", betete sie inständig und schaute Clawhauser bittend an.

Dieser senkte jedoch nur mitleidend den Kopf und murmelte leise: ,,Es tut mir leid, Judy, ich weiß ja, wie wichtig er dir war..."
Traurig sah Judy auf sich hinunter.

Wie wichtig er mir ist.....

,,Kommen Sie mit, Hop.....Judy", murmelte Bogo sanft und winkte sie zu sich. Tröstend lehnte Judy sich an ihn und war zum ersten Mal in ihrem Leben glücklich, dass Chief Bogo ihr Chef war.

Sie stiegen ins Polizeiauto und fuhren zum ZPD.

Die ganze Zeit über sah Judy nur traurig aus ihrem Fenster und weinte.
Draußen regnete es passenderweise und Judy sah aus dem Fenster, während Regen wie Tränen über ihr Spiegelbild floß.

Strange FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt