21.Keti

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Langsam stand Judy auf und  steuerte gedankenversunken zum Ausgang.  

Nick war verurteilt worden, eigentlich hätte sie jetzt glücklich sein sollen.

,,Er hat seine gerechte Strafe bekommen und für die Schmerzen bezahlt, die er dir angetan hat!", versuchte sie sich kläglich aufzumuntern, ,,Freu dich doch!"

Doch stattdessen trat sie nur gegen den nächstbesten Stein.

Was war nur mit ihr los?
Sie wusste es selbst nicht.
Nein, sie war nicht traurig. Wiederum war sie aber auch nicht glücklich.

Stattdessen fühlte sie......Nichts.

Traurig sah sie einem Kater und einer Katze zu, die sich lachend neckten.

Sie seufzte. Bis vor kurzem hätten das auch sie und Nick sein können.....

,,Vergiss es!", ermahnte sie sich danach sofort, ,,Was ist nur mit dir los? Du hast alles, was du jemals wolltest: Du bist eine Polizistin!"

,,Nur ist mir etwas wichtiger geworden als das", murmelte sie niedergeschlagen.

Plötzlich hupte es hinter ihr, denn sie versperrte die Einfahrt zu einer Nebengasse.

Seufzend ließ Judy den Wagen passieren und wollte gerade weitergehen, als sie aus dem Blickwinkel etwas stocken ließ.

Ist das......Blut?

Sofort stellten sich ihre Ohren auf und ihr Näschen wackelte, um den Geruch zu erkennen.
Ja, zweifellos, es handelte sich hier um Blut.

Schnuppernd rannte Judy dem Wagen hinterher. Irgendetwas machte sie neugierig, sie spürte geradezu, dass sie etwas Dunklem auf der Spur war.

Doch sie musste sich ordentlich ins Zeug legen, um mit dem alten Wagen mithalten zu können.

Ohne auf irgendetwas zu achten, klapperte das Auto die holprigen Straßen bergab und bergauf, immer und immer wieder.
Judy kannte sich schon lange nicht mehr aus, anscheinend steuerten sie zum Rande der Stadt hin.

,,Wenn Nick nur dabei wäre.....", seufzte sie, wurde dann aber sofort wütend auf sich selbst und hechtete weiter.

Bald kam sie in eine besonders dunkle Gasse, die ein dunkles Tor besaß. Dahinter war es sehr nebelig, sodass Judy noch nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte.

,,Ich verliere den Wagen so noch", entsann sie sich ihrer Situation und nahm noch einmal Anlauf, sodass sie hinten auf dem Auto landete.

Verzweifelt klammerte sie sich fest und hoffte, dass man sie nicht bemerkte.
Anscheinend war sich keiner ihrer Anwesenheit bewusst, den das Auto fuhr einfach in seinem halsbrecherischen Tempo weiter.
Plötzlich vernahm Judy einen Aufschrei unter sich und hörte ein beängstigendes Knacken.

Ohne nachzudenken, sprang sie ab und sauste durch den Nebel Richtung Boden.

Obwohl sie nicht gerade bequem aufkam, stolperte sie entschlossen weiter, als sie plötzlich ein langgezogenes und zutiefst qualvolles Stöhnen vernahm.

Ängstlich näherte Judy sich dem Tier, dass sich unter Qualen herumwälzte.

,,Hallo", flüsterte sie ängstlich und suchte mit dem Augen den nebeligen Boden ab.

,,Haalllloo", keuchte es direkt neben ihr und Judy erkannte zwischen den Nebelschwaden ein kleines Tier mit großen Augen, das sie qualvoll ansah und sich mit vor Schmerzen dunklen Augen abwandte.

,,Sie haben dich angefahren, oder? ", hauchte Judy mitfühlend und strich dem Jungtier über den Kopf, ,, Du musst hier weg!"

,,Nnneeeiiiin!", kreischte es auf und versuchte, wegzulaufen, aber Judy sprang nach vorne und versperrte ihm den Weg.

Strange FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt