33.Alles endet, wie es begann

352 16 13
                                    

Den ganzen Tag über hangelten sich die Polizisten an dem Seil hinüber ins Haus. Dort gaben Clawhauser und Officer Qui ihnen Anweisungen und ihre Ausrüstung,  bevor sie sie weiter zu Sandy, Thomas und ihm schickten.
Von dort aus geleiteten sie jeweils einzeln eine kleine Gruppe zu einem Versteck.

Es gab fünf große Gruppen,  die sich alle an unterschiedlichen Orten aufhielten, damit sie bei Morgengrauen gezielt von allen Seiten angreifen konnten.

Da war zum einen eine kleine Gruppe,  von der die Befehle und Ausrüstungen eingereicht wurden,  also die von Clawhauser und Officer Qui.  Sie befanden sich auf der vierten Etage der südöstlichen Seite. 

Eine andere Gruppe, die von Sandy geleitet wurde und kurz SG genannt wurde,  hatte sich im Treppenhaus postiert. Dort war größte Vorsicht geboten,  denn hier hielten sich auch viele ihrer Gegner auf. Die, die dieser Gruppe angehörten, sollten die Ersten sein, die bei der Ausführung der Aktion in Kraft treten sollten - im wahrsten Sinne des Wortes! 
Denn sie waren dazu bestimmt,  alle Türen zu verriegeln und somit das Fliehen der Raubtiere zu verhindern. SG stand also für 'Sackgassen - Gruppe' oder auch einfach für 'Sandy's Gruppe'.

Danach sollte Thomas' kleine Gruppe, kurz AG für 'Ablenkungs - Gruppe',  von der neunten Etage aus in Aktion treten und, wie der Name es schon sagte, für Ablenkung sorgen,  indem sie Tomatensauce herumspritzte.  Hoffentlich waren ihre Gegner blöd genug um das zu glauben, aber Nick bezweiflte es. 

Letztendlich war Nick's Gruppe an der Reihe.  Ob sie diesen kranken Trend stoppen können würden, lag in ihrer Hand, denn die EG, also 'Ende - Gruppe' hatte den Auftrag, von der sechsten Etage aus auszuschwärmen und dann mit Betäubungspistolen auf die süchtigen Raubtiere zu schießen,  diese danach möglichst schnell ins nächste Krankenhaus zu verfrachten und zu....zu.....hoffen.

Leise seufzte Nick.  Tatsächlich war es das Einzige, was sie danach noch tun könnten.  Müde hob er denn Kopf und blickte ins Leere.

Wenn all das doch nicht so klappte wie erhofft,  gab es ja noch Plan B:

Die Cops, die wie Judy Beutetiere waren und oben auf dem Dach versammelt waren,  kamen ihnen zur Hilfe, weshalb man die Gruppe auch PG genannt hatte, kurz für 'Plan - B - Gruppe' oder wie Nick sie kopfschüttelnd nannte: 'Panik - Gruppe'.

Unbewusst musste er lächeln, gähnte dann aber und machte es sich auf seinem Platz in einem abgelegenen Raum gemütlich.

Die Nacht war viel schneller als erwartet gekommen.

,,So weit wird es erst gar nicht kommen", dachte er müde und rollte sich gähnend zusammen.

,,Alles wird gutgehen.  Es muss!"

Erst wälzte Nick sich von einer Seite auf die andere,  dann überrollte ihn doch die Müdigkeit und er fiel in einen unruhigen Schlaf. 

Mitten in der Nacht wachte er durch ein klackendes Geräusch vor ihm auf.  Zuerst vernahm Nick nur laute Schreie und Rufe, wobei Lichtschatten an ihm vorbeiflitzten,  dann stieg ihm ein verlockender Geruch in die Nase.

Beutetier.

Hungrig knurrte er. Egal, was er noch vor wenigen Stunden geglaubt hatte, es war Quatsch gewesen.

Mit einem Mal war alles wieder da: Der Hunger und die Dunkelheit,  die eigene Angst vor sich selbst und seine Unbeherrschtheit über sein Handeln.

Plötzlich fühlte er sich wieder hoffnungslos,  denn er war und blieb ein Monster.

Und mit diesen Worten ließ er alles los und stürzte knurrend nach vorne. Seine Sicht verschwamm und das rote Etwas vor ihm sprang zitternd in letzter Minute zurück.

Strange FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt