22.Bitte nicht!

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Rückblick:

Verwirrt runzelte Nick die Stirn und schüttelte sich.

Wo war er?

Der Boden unter ihm bewegte sich und schleuderte ihn einmal zur einen und dann wieder zur anderen Seite. Schmerzvoll krachte er gegen eine Kiste und rieb sich den Kopf, um endlich einen klaren Gedanken fassen zu können.

Nick sah sich in seiner Umgebung, in der Hoffnung, etwas über seinen Aufenthaltsort zu erfahren, um.

Erst bemerkte er nichts Auffälliges, aber dann stieg ihm ein bekannten, metallischer Geruch in die Nase, der ihn wieder hungrig machte.

,,Hör auf!", knurrte er, hielt sich die Nase zu und versuchte, das Raubtier in ihm zu bändigen.

Hatte er Judy nicht immer angeschrien, dass er mehr als ein Raubtier war?

,,Ja, aber sie hätte nie auf dich hören sollen!"

Nick erschrak. Er hätte sich nicht so sehr auf den Geruch konzentrieren sollen, sondern eher darauf, was das bedeutete.

In der Hoffnung, aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein Traum war, schloss er die Augen.

,,Was soll das, Fuchs? ", ertönte Rude's belustigte Stimme wieder.
Natürlich war er es gewesen,  der den vorherigen Satz gesagt hatte.

Mit einem Knurren sprang Nick so plötzlich herum, dass Rude zusammenzuckte, als Nick auf ihm landete und ihn durch zusammengebissenen Zähnen anzischte: ,,Was wollt ihr noch von mir?"

Bedrohlich fleschte Nick die Zähne.

Doch statt Angst funkelte dunkle Befriedigung in Rude's Augen auf, während er sein Siegerlächeln aufsetzte, was Nick mit einem ausdruckslosen Grinsen erwiderte.

Was du kannst, kann ich schon lange.

Aber dann verzog Rude sein Lächeln zu einem hämischen Grinsen und flüsterte bedrohlich: ,,Du merkst es selbst nicht, oder? Du bist ein Raubtier!"

Bevor Nick etwas erwidern konnte, hatte Rude schon auf seine Angriffshaltung gezeigt und zog ein unschuldiges Gesicht.

Augenblicklich verstummte Nick, doch dann fasste er Worte zusammen und hob den Kopf, um Rude fest in die Augen zu blicken.

,,Nein", sprach er seine Worte fest aus und blitzte Rude an, als dieser etwas sagen wollte.

Zuversicht wuchs in Nick und er fixierte Rude weiterhin, als er fortfuhr: ,,Vielleicht habe ich Raubzähne", er bleckte sich angeekelt die Zähne.

,,Vielleicht gefällt mir der Geschmack von Blut", wütend verpasste er sich eine Ohrfeige.

,,Vielleicht fahre ich manchmal etwas aus der Haut und greife Leute an", er sah vorwurfsvoll an sich herunter.

,,Aber", sprach er fest und unerschütterlich, wobei er so nah an Rude herangerückt war, dass er ihm in die Augen schauen könnte, ,,Ich würde niemals, ich betone niemals.....Ein Beutetier anfallen!"

Rude wirkte erschüttert, er konnte seine Überraschung nicht verbergen.
Anscheinend hatte er nicht von Nick erwartet, dass er seine Aggressionen nicht leugnen würde.

,,Nun, da hast du falsch gedacht", bleckte Nick sich zufrieden die Zähne und bewegte sich Richtung Ausgang.
Schließlich musste er hier weg!

,,Stopp!", erklang plötzlich eine Stimme vor ihm, aber Nick warf sich trotzdem nach draußen.

Das hätte er lieber nicht getan:

Sandblood versperrte ihm großspurig den Weg.

,,Na, wo wollest du denn hin, Fuchs?", lachte sie, während sie kichernd den Kopf schüttelte, sich dann aber mit einem Schlag wie verwandelte.

Strange FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt