Strange Friends

25.Die Jahre vergehen, aber trotzdem bleibst du

Ein Neuanfang.

,,Ein Neuanfang,  Judy!"ermunterte sie sich müde, ,,Freu dich doch!"

Doch stattdessen blickte sie nur starr auf die Tür von Bogo's Büro,  ehe sie sie langsam öffnete.
,,Ich habe einen neuen Partner für Sie gefunden, Hopps. Geben Sie sich bitte Mühe mit ihm!", hallten Bogo's freudige Worte in ihrem Kopf nach,  doch Judy konnte seinen Wunsch nicht erfüllen.

Sicher, sie würde sich Mühe geben,  dass es ihrem Partner an nichts fehlte.

Aber es war nicht dasselbe, nach Nick konnte einfach keiner seinen Platz füllen, nie.

Und auch das Misstrauen blieb, dieser hässliche Fleck, den die Welt plötzlich durch das Ereignis bekommen hatte.

Niemals würde Judy die Welt wieder wie einen hellen Ort sehen,  immer würde sie die Dunkelheit suchen und laut genervt aufseufzen,  wenn sich ihre Vermutung bestätigte.

,,Das ist nicht seine Schuld!", fuhr sie sich an, ,, Tu es für deinen zukünftigen Partner!"

Noch einmal holte Judy tief Luft, ehe sie hereintrat.

Ein männliches Eichhörnchen spähte neugierig zu ihr und auch Bogo sah sie erwartungsvoll an.

,,Äh...Hallo!", piepste sie unbeholfen. Doch dem Eichhorn machte dies scheinbar nichts aus, er erhob sich mit glänzenden Augen und schüttelte ihr die Hand.

,,Oh, ich habe ja schon sooooooooooooooo viel von Ihnen gehört!", schwärmte er mit glänzenden Augen, ,,Sie müssen wissen,  Ihre Rettungsaktion hat mich dazu bewegt, Polizist zu werden!"

,,Oh, äh....das... freut mich aber für Sie", brachte Judy nervös hervor und sah hilfesuchend zu Bogo.

,,Hilf mir!", betete sie inständig und blickte ihn hoffnungsvoll an.

Doch stattdessen zuckte Bogo nur mit den Schultern und deutete auf sie.

Genervt richtete Judy ihre Augen wieder auf das aufgeregte Eichhorn vor ihm und erst dann fiel ihr ein,  was sie eigentlich sofort hätte sagen sollte.

,,Ich bin Judy Hopps", erklärte sie nun wieder fester, ,,Aber für Sie Judy. Und mit wem habe ich die Ehre?"
Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihrem Gegenüber in die Augen, welche von einem dunklen Blau waren.

,,Wieso so angeschwollen,  Judy?", lachte das Eichhorn nun auf, wurde dann aber wieder ernster und schüttelte ihr die Hand.

,,Tom Ecker."

,,Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen", erwiderte Judy fröhlich und erwiderte den Händedruck.

Glücklich sah sie zu Bogo und lächelte.
Ihr neuer Partner war ja gar nicht so schlimm......

Nach diesem Treffen bekam Judy's Leben wieder Routine.

Es war schön,  endlich,  nach einem halben Jahr im Krankenhaus und einem Jahr voller Therapien,  wieder im Dienst zu sein und einfach nur Verbrecher festzunehmen.

Und Tom war auch voll okay. Sie waren typische Partner, saßen in ihren Mittagspausen nebeneinander, verständigten sich problemlos mit Walkie-Talkies und brachten Kriminelle hinter Gitter.
Trotzdem könnte Judy ihm notfalls nicht vertrauen.
Dies würde sie nie mehr vollbringen können. 
Nein, damit hatte Tom nichts zu tun. 
Es war Nick,  der der wahre Grund war. Wenn man einmal enttäuscht worden war, vertraute man keinem mehr, das wusste Judy nun.

Dagegen schien Tom ein perfekter Polizist zu sein. Stets war er fleißig,  unnachgiebig,  fröhlich und dennoch streng.

Doch dann kam der Tag, an dem seine Fassade anfing,  zu bröckeln: