20.Na super, alle sind enttäuscht!

250 16 13
                                    

Autsch. 
Das hatwehgetan!
Nick konnte noch deutlich spüren, wo Judy ihn getreten hatte. Seine gesamte linke Seite schmerzte, aber etwas tat noch mehr weh:
Judy's Worte.
Ihr Gesichtsausdruck.
Und all das, was sie nicht gesagt hatte.

Genervt sah er zu dem Officier, der ihn durch das Gebäude drängte.
Keine Ahnung, wie er hieß, er musste in den letzten Tagen eingestellt worden sein. Von Witzen hielt er jedenfalls nicht viel, dieser Panda.

Wieder schubste er ihn weiter und Nick konnte sich ein bitteres Lachen nicht verkneifen.
Wie war es jemals so weit gekommen, dass er hier herumgeschubst wurde?

Dabei war er doch ein Polizist! -'war', wohlgemerkt, jetzt schließlich nicht mehr.

Leise seufzte Nick. Das ihm das einmal etwas bedeuten würde, hätte er damals nie gedacht.

,,Komm schon, weiter!", keifte der Panda ungeduldig und trieb ihn voran.

,,Deine Stimme ist ja älter als dein Alter!", zog Nick ihn auf, ,,Und danke, gehen kann ich auch noch selber!"

Der Panda murmelte etwas von neunmalklugen Füchsen und stieß ihn weiter.

,,Ist ja mal wieder typisch!", dachte Nick genervt.
Das Klischee des hinterhältigen Fuchses würde wahrscheinlich nie aussterben - und er hatte es zu allem Übel auch noch bestätigt.

Langsam atmete er aus.

,,Hör auf, das zu glauben, was andere über dich sagen!", fuhr er sich an, ,,Morgen hast du die Chance, das richtigzustellen!"

Aber welcher Richter glaubt denn bitte schön einem Fuchs?!

Leise seufzte er.
Morgen.
Morgen würde er es ans Licht bringen.

Er ließ sich auf seine Schlafmatratze im Gefängnis fallen und starrte zur Decke.

Dunkel erinnerte Nick sich, was geschehen war, nachdem er ins Auto gestiegen war:

Rude und die anderen waren losgefahren, Nick erinnerte sich, zum Sahara Square. Dort kamen plötzlich noch andere Tiere dazu - Natürlich nur Raubtiere. Sie umringten den Kindergarten im Stadtteil, sodass man nichts außer ihnen sehen konnte. Wie dunkle Motten legten sie sich auf das Gebäude und jedes fliehende Tier wurde zerfleischt, die anderen gefangen genommen.
Er selbst musste alles vom Auto aus beobachten, denn sie hatten ihn eingeschlossen. Schließlich schaffte er es doch, die Autoscheibe einzuschlagen und er kletterte nach draußen.
Trotz der Blutspuren, die die Scherben hinterlassen hatten, versuchte er zu fliehen.
Doch die Raubtiere hatten alles mit einer großen Holzabsperrung abgesichert, sodass es unmöglich war, zu entkommen.
Dann hörte er die ZPD Sirenen und dachte sofort: ,,Oh nein, Judy."

Denn wenn er nun eins wusste, dann, dass die Raubtiere hinter ihm bei dem kleinsten Anzeichen eines Beutetieres in Fressrausch verfielen.
Nur ein einziger Gedanke herrschte in seinem Kopf: Judy!

Sofort lief er zu der Absperrung und stemmte sich dagegen. Er spürte, wie eine Last auf ihn fiel, dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Am nächsten Morgen wurde er wieder von dem Panda geweckt.

,,Sie hätten mir wirklich einen netteren Aufpasser zuteilen können", murrte er genervt, folgte ihm aber zum Gerichtssaal.

Sein Herz machte einen Sprung, als er Judy auf der Zeugenbank sitzen sah.

Eiskalt musterte sie ihn und zog ein hämisches Grinsen.

Strange FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt