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-Emely-
Es war vollbracht. Der letzte Tag vor der Abreise nach Berlin war geschafft.
Glücklich grinste ich Marie und Pia an, als wir das Gebäude verließen und in Richtung Parkplätze liefen.
Pia nach links, Marie nach rechts und ich packte direkt davor und hatte somit den kürzesten Weg.
,, Wir sehen uns morgen, Mädels. Die Flugtickets hab ich euch auch bereits schon gegeben, es kann also gar nichts mehr schiefgehen.", beide strahlten ebenso vor Freude wie ich.

Während ich fröhlich und vollkommen schief Work From Home mit gröhlte, klingelte mein Handy, dieses jedoch mit dem Auto verbunden war.
Marco.
Ich drückte auf den Knopf zum abnehmen, während ich seelenruhig weiter durch Dortmunds Straßen Heim zu mir fuhr.
,, Hey.", begrüßte ich ihn fröhlich.
,, Hey! Ich wollte kurz fragen, wie lange du ungefähr noch Heim brauchst? Also, ich stehe bei dir vor der Haustür weil ich noch was für euch drei, also für dich und deine Freundinnen habe.", nun war ich neugierig.
,, Ich denke in so zehn Minuten müsste ich da sein."
,, Gut, dann bis gleich."

Justin Timberlakes neues Lied hob meine Stimmung noch mehr.
Das Radio war laut aufgedreht, das Fenster halb offen.
Die Sonnenbrille brauchte ich jedoch nicht.
Es war auch nicht so warm draußen. Naja, wobei.. Es ging.
Heute Morgen als es geregnet hat, war wa wirklich kälter als jetzt.
Jetzt war es voll in Ordnung.

Schon als ich in meine Straße einbog sah ich Marco auf der Treppenstufe vor meinem Wohnhaus sitzen.
Das Handy in der Hand, die Snapback tief in die Stirn gezogen.
Man hörte mich eh schon vom weiten, so laut wie die Musik mittlerweile war. Und das Fenster war noch immer auf.
Als ich parkte, stand Marco und schien sichtlich Spaß zu haben, mir dabei zu zu sehen.
Lachend hielt ich ihm den Mittelfinger hin, als ich dann eingeparkt hatte.

,, Sobald ich meinen Führerschein in den Ferien durch habe, zeig ich dir, wie man richtig einparkt.", sagte er, während ich Wohnungstür aufschloss.
,, Du machst den momentan?"
,, Ja, am siebten Juni mach ich die letzte Prüfung."
,, Warum erzählst du denn nichts, man? Kein Wunder, dass du in den letzten zwei Wochen nicht so viel Zeit hattest."
,, Sorry."

Nachdem ich mich schnell umgezogen hatte, kam ich zurück zu Marco ins Wohnzimmer.
Dieser hatte drei dieser Kartons, in denen die neuen Trikots immer drin waren auf den Tisch gelegt und sah mich an.
Wortlos setzte ich mich neben ihn auf die Couch.
,, Die Elf ist für dich, die Sechsundzwanzig für Marie und die Zwölf für Pia.", ich sah ihn fassungslos an.
,, Da.. Da sind nicht ernsthaft Trikots drin?", er grinste.
,, Schau bei dir am besten selbst."
Ich öffnete vorsichtig die Verpackung.
Ein Schal sprang mir entgegen.
,, Das ist der für's Pokalfinale.", sagte Marco.
Diesen faltete ich ordentlich und sah schließlich auf das, was darunter war.
Es war das neue Trikot, das sah ich sofort.
Wieder sah ich zu ihm.
,, Das ist nicht dein Ernst, ne?", nun lachte er.
,, Doch."
,, Du sollst nicht so viel Geld für uns ausgeben."
,, Es ist meine Sache, was ich mit meinem Geld anstelle.
Und jetzt schau dir das Trikot an.", er sagte es in einem nettem Ton und meinte es auch genauso.

Ich drehte das Trikot um und sah hinten drauf.
Mein Name oben dick und fett drauf. Und als Zahl die Elf.
Unübersehbar war das, was Marco darauf geschrieben hatte.
Danke dass es dich gibt! Danke für Alles! Alles was du auf dich nimmst, um mich zu unterstützen!
Dein Marco
Ich wollte deswegen wirklich nicht weinen. Doch es rührte mich dann doch sehr zu Tränen, zu sehen, wie gut es ihm zu tun schien, dass ich ihn unterstützte..
,, Du sollst nicht weinen.", sagte er lachend und nahm mich in den Arm.
,, Freust du dich?"
,, Und wie ich mich freue!", schluchzte ich.

Langsam hatte ich mich wieder beruhigt und zog mein Handy hervor, bevor ich in die Gruppe von Marie, Pia und mir schrieb.
Mädels, heute Abend um zwanzig Uhr bei Pia. Muss euch was von Marco geben.
Schnell knipste ich noch das, was ich von Marco bekommen hatte.

Ich hatte rund zwei Stunden später eigentlich darauf bestanden, ihn Heim bringen zu wollen. Doch er meinte, dass er mit dem Taxi Heim fahren würde, das machte ihm wirklich keine Umstände.
Auch wenn es mir nicht all zu Recht war, gab ich schließlich auf und ließ ihn einfach machen.

Als er dann die Tür hinter sich geschlossen hatte seufzte ich und fasste einen Entschluss.
Noch vor dem Pokalfinale musste ich meine Eltern einweihen.
Spätestens dann würden auch sie davon Wind bekommen, dass ich etwas mit Marco zu tun hatte.
Mit dem Haustelefon in der Hand lief ich in Richtung Balkon, auf diesen ich mich setzte und die Nummer meiner Eltern wählte.
Sie hatten überraschend positiv reagiert.
Als ich ihnen erzählt habe, dass ich die jenige war, die sie mit Marco in seinem Auto gesehen haben, haben die sich garantiert tausend Mal entschuldigt.
Und dann kam diese eine Frage..
,,  Liebst du ihn?", ehrlich bejahte ich sie.

Mit den Kartons für Marie und Pia auf den Beifahrersitz, machte ich mich auf den Weg zu Pia, diese im Kaiserstraßenviertel wohnte.

,, Sechsundzwanzig für Marie, Zwölf für Pia.", sagte ich und gab jedem der Beiden jeweils ihren Karton.
Die Beiden hatten den gleichen Schal wie ich.
Und auch ein Trikot. Auch sie hatten hinten ihre Namen drauf.
Und die Zahlen, die ich soeben gesagt hatte. Das, was mein Trikot von ihren jedoch unterschied, war die Tatsache, dass sie hinten keine Botschaft von Marco drauf stehen hatten.
Als ich ihnen ein Bild von meinem Trikot zeigte, sahen sie sich gleichzeitig an und grinsten..

One Concert Thousand Feelings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt